Trend 2017

Prolight + Sound 2017: Followspots & Trackingsysteme

Von einem Trend zu sprechen ist vermutlich etwas zu hoch gegriffen… aber dennoch begegnet einem das Thema Followspot und Tracking an diversen Stellen der Prolight + Sound. Verschiedene Hersteller bieten hierbei unterschiedliche Lösungen und Varianten an.

Zuerst wäre da Robert Juliat und “SpotMe”. Der französische Verfolger-Spezialist möchte den klassischen Follow aus verständlichen Gründen nicht ersetzen, sondern die Möglichkeit geben, einen manuell geführten Verfolger mit automatisch nachgeführten MovingLights zu ergänzen – beispielsweise als Spitzlicht. Zu diesem Zweck werden die Ecken einer Bühnen mittels Laser eingemessen und mit den aus einem speziellen Stativ ausgelesenen PosiStageNet-Daten kombiniert. Eine eingebundene und dementsprechend kalibrierte MA grandMA2-Konsole kann nun diese Werte bzw. Werteänderungen beim Bewegen des Follows interpretieren und dementsprechend auf die in der Stage-View hinterlegten Scheinwerfer umrechnen. Vorteilhaft ist dabei der komplette Verzicht auf spezielle Sensoren oder Kameras, allerdings benötigt man für das Führungslicht freie Sicht auf die Bühne und eine bestimmte Höhe über der Szenenfläche.

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(Bild: Stefan Junker)

Den komplett gegenteiligen Ansatz verfolgt PRG mit seinem “Ground Control System”, einem System aus Remote-Einheit und per Glasfaser eingebundenem Scheinwerfer wie BadBoy, BestBoy oder dem neuen LongThrow. Momentan ist hier noch keine Ansteuerung anderer MovingLights oder auch das simultane Tracking mehrerer Einheiten möglich, hier wie also lediglich der bemannte Follow in Leuchte und Bedieneinheit gesplittet.

(Bild: Stefan Junker)

Auch Robe zeigt die ersten Prototypen seines “RoboSpot” genannten Systems, das ähnlich der PRG-Variante aus Bedienteil und Scheinwerfer besteht – im Gegensatz dazu aber die Ansteuerung mehrerer Einheiten und Fiyture-Typen ermöglichen soll. Auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist, rät Robe zur Verwendung seiner neuen BMFL Followspot-Modelle, da diese von unnötigem Ballast wie Gobo- oder Animationsrädern befreit, dafür aber mit Anschlüssen für eine Kamera ausgestattet ist. Auch soll es eine Möglichkeit geben, das “LightMaster” genannte Bedienteil auch direkt am BMFL montieren zu können und als Follow zu verwenden.

(Bild: Stefan Junker)
(Bild: Stefan Junker)
(Bild: Stefan Junker)

Mit “Spotdrive” des Hersteller Litecom beteiligt sich auch Dänemark am Künstler-Tracking. Das äußerst smooth und exakt zu bedienende System besteht hier lediglich aus Bedienteil auf Stativ und Kamera und lässt sich über die Ausgabe von DMX sowohl direkt an einen Scheinwerfer oder sehr einfach in bestehende Lichtsysteme über DMX-In integrieren. In einem MA-System beispielsweise lässt sich dadurch ein Stage-Marker bewegen, dem dann individuell zugewiesene Scheinwerfer automatisch folgen.

(Bild: Stefan Junker)

In Halle 3.0 präsentiert der irische Hersteller Spotrack sein System. Das Paket aus Kamera, Computer und DMX-Umsetzer verwendet lediglich ein Mousepad zur Ansteuerung, ist aber sehr einfach und schnell in der Einrichtung und kann zudem weitere Parameter wie Zoom oder Focus je nach Bewegung automatisch anpassen. Wem Mouse oder Stift absolut nicht liegt, kann zudem einen Spotrack-Arm als Pseudo-Follow einbinden.

(Bild: Stefan Junker)

Zuletzt zu nennen wäre noch “Follow-Me” aus den Niederlanden. Dieses Tool bietet umfangreiches Tracking mittels Software und Artnet-Anbindung, je nach gewählter Option kann man damit allerdings auch mehrere Ziele mit multiplen Scheinwerfern verfolgen. Als Besonderheit kommt hier dazu, dass das System auch bereits erwähnte PSN-Daten ausgeben und diese an eine MA-Konsole senden kann, womit die Zuordnung und Freigabe der Scheinwerfer extrem einfach und – wenn nötig – sogar Cue-by-Cue erfolgen kann!

(Bild: Stefan Junker)

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