Jens Richter und Andreas Flemming im Interview

d3 bei Publitec im Portfolio

Mit dem 2x4pro hat d3 dieses Jahr seine professionelle Range an Medienservern erweitert. Publitec ist der deutsche Vertrieb von d3 und besitzt zudem einen großen Rental-Stock an Servern. Wir haben Jens Richter und Andreas Flemming getroffen, um mit ihnen über d3 zu sprechen.

Jens Richter und Andreas Flemming, Geschäftsführung Publitec (Bild: Publitec)

 

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Warum wurde d3 als weitere Marke neben Christies Pandoras Box im Bereich Medienserver mit ins Portfolio hinzugenommen?

Jens Richter: Einer der wesentlichen Faktoren ist die seit  einigen Jahren enorm gestiegene Nachfrage an komplexen Mapping-Lösungen auf Gebäude oder Objekte. Wir wollten in diesem Marktsegment unseren Kunden das passende Produkt anbieten. Nach unserer Einschätzung ist d3 das führende Tool, um aufwändige Mapping-Aufgaben realisieren zu können.

Andreas Flemming: Hauptgrund für eine Investition in d3 war, dass die Software ein deutlich anderes Bedienkonzept hat als alle anderen Systeme. Die meisten Medienserver konzentrieren sich auf das Speichern, Aufbereiten und Abspielen von Content, während d3 schon in der Planungsphase tiefgehende Möglichkeiten bietet. Besonders hervorzuheben sind die Fähigkeiten des d3-Systems, bereits während der Projekt-Konzeption Medieninhalte Präsentationsflächen zuzuordnen– Projektleiter und Kunden sehen so „ihre“ Bühne  maßstabsgerecht als Simulation im 3D-Raum. Die Ausspielung erfolgt dann 1:1 innerhalb der d3-Umgebung.

d3 ist in der breiten Öffentlichkeit noch recht unbekannt, obwohl es eigentlich ein starkes Produkt ist …

Andreas Flemming: Das würden wir so nicht unterschreiben. Es stimmt vielleicht, dass der Markenname d3 nicht so bekannt ist wie Pandoras Box oder Green Hippo. Aber bei zahlreichen großen Bühnenproduktionen in den letzten Jahren wurden d3-Maschinen sehr häufig eingesetzt, z.B. bei der Eröffnungsfeier der Olympiade oder einigen Ausgaben des Eurovision Song Contest Finales. Vor allem in der kreativen Szene hat d3 einen ganz hohen Stellenwert und wird von namhaften Set- und Lichtdesignern immer wieder spezifiziert und eingesetzt. Das sieht man an der Nachfrage aus dem Markt: Obwohl wir den Bestand an d3-Servern beträchtlich ausgebaut haben, kommt es in Spitzenzeiten immer wieder zu Engpässen.

Wenn man sich für das System entscheidet, wie sieht es dann mit Trainings und Schulungen aus?

Jens Richter: Publitec bietet in Zusammenarbeit mit d3 ein ausgereiftes Schulungskonzept auf verschiedenen Levels vom Einsteiger bis zum versierten Operator an. Die Trainings sind in Dauer und Inhalten auf den Kenntnisstand der Teilnehmer abgestimmt und haben konkrete Aufgabenstellungen aus der Praxis zur Grundlage. Dies erleichtert die spätere Umsetzung der Lerninhalte in konkreten Projekten.  Zur Abrundung und Auffrischung des Wissens können sich User außerdem an Webinaren und anderen e-Learning-Maßnahmen beteiligen.

Gibt es einen Austausch zwischen den kreativen Nutzern und d3?

Jens Richter: d3 ist sehr aktiv in Kontakt mit seinen Kunden und den Usern. Innerhalb der d3-Community können sich Nutzer, Operatoren und alle weiteren Kreativen austauschen, Feedback geben und mitunter auch von Lösungen und „Best Practice“-Beispielen von anderen Projekten partizipieren. Dieser Grundgedanke mit dem  Fokus ganz speziell auf die kreativ-gestalterische Arbeitsweise entspringt schon der Entstehung von d3. Die Entwickler wollten bei einer Produktion für eine namhafte Band ihre gestalterischen Ideen umsetzen, fanden jedoch am Markt keine technische Lösung dafür und „bauten“ sich ihren eigenen Medienserver. Noch heute ist d3 jederzeit offen für Wünsche und Anregungen seiner Kunden, gute Ideen von Anwendern schaffen es häufig in das nächste Update.

Wie sieht das Dienstleistungskonzept von Publitec in Bezug auf die d3-Systeme aus?

Jens Richter: Wir haben nach meinem Kenntnisstand in Europa den größten Mietbestand an d3-Servern. Sowohl bei den aktuellen 4x4pro, als auch den ganz neuen 2x4pro-Maschinen waren wir von Anfang an ganz vorne dabei. Vermieter, die d3 selber im Angebot haben, können sich so bedarfsgerecht, verlässlich und zu vernünftigen Preisen zusätzlich benötigte Geräte beschaffen. Außerdem bieten wir auch personellen Support an. Unsere Operatoren sind bestens auf die Produkte geschult und in der Lage, Eventtechnik-Dienstleister auch bei komplexen Projekten kompetent zu unterstützen. Bei d3 sehen wir den Operator aber nicht nur als klassischen „Serverfarmer“, sondern als kreativen Support, der die Idee des Kunden gestaltend umsetzt.

Wenn Kunden selber in d3 investieren wollen, bieten wir als exklusiver d3-Reseller in Deutschland von der Produkt-Demo bis zur Garantieabwicklung das komplette Leistungspaket. Außerdem haben wir immer Neugeräte für kurzfristige Anfragen am Lager.

Sehen Sie zurzeit einen generellen Trend im AV-Bereich oder bei Medienservern im speziellen?

Jens Richter: Einen großen Trend nicht, es sind eher viele kleinere parallele Entwicklungen. Wir haben im Einsatz von verschiedenen Präsentationstechniken immer wieder bestimmte Hype-Phasen erlebt wie z.B. vor einigen Jahren steglose Displays oder aktuell die LED-Videowände, die auch dann von Kunden verlangt werden, wo eine andere Lösung sinnvoller wäre. Momentan wollen viele Kunden immer höhere Auflösungen einsetzen, auch da wo es aus technischer Sicht gar nicht notwendig ist. Aber das ist einfach ein treibender Prozess mit Eigendynamik. Der d3-Workflow funktioniert in entgegengesetzter Richtung: Man überlegt sich zuerst, welche Ziele man mit der Mediendarstellung erreichen möchte und definiert den Content, um dann die passende Präsentationsform zu wählen. Genau das macht d3 so einzigartig.

Ist die strategische Ausrichtung von Publitec – nämlich Full-Service-Dienstleister im Bereich Medien und Video – ein langfristiges Ziel?

Andreas Flemming: Ja, wobei man das Full-Service-Angebot tatsächlich im Bereich des hochwertigen Videos sehen muss. Dort sind wir Spezialisten und stehen unseren Kunden gerne beratend zur Seite. Das kann man gut mit der Frage verknüpfen, ob es einen klaren Trend gibt. Der klare Trend ist, dass es eigentlich keinen Trend gibt. (lacht) Der Markt fragmentiert sich immer stärker und die Auswahl an verfügbaren Systemen wächst immer weiter. Deshalb sehen wir uns auch in der Pflicht, z.B. bei Medienservern eine Vorauswahl für unsere Kunden zu treffen. Und das vertreten wir auch gänzlich – wir würden kein System „besorgen“, was wir nicht dauerhaft im Sortiment führen wollen. Wir glauben, dass in dem Umfeld, in dem wir uns bewegen, die von uns angebotenen Systeme die besten sind. Wir haben im Umgang mit technischen Lösungen und Geräten einen hohen Anspruch an uns selbst. Diesen könnten wir bei Produkten, die sich nicht in unserem Portfolio befinden, nicht garantieren.

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