Dante-Update

Dante Via – vernetzt auch ohne Hardware

Mehr Kanäle und Möglichkeiten zur Pegelanpassung gehören zu den neuen Funktionalitäten von Dante Via – der Software von Audinate zur Einbindung von Rechnern (und all ihren Audio-Anwendungen und Schnittstellen) in ein DanteNetzwerk – selbst wenn es gar kein Dante-Gerät im Netzwerk gibt.

Dante Via
Mischer in der Dante ViaOberfläche zur Pegelanpassung der einzelnen Anwendungen (Bild: Christiane Bangert )

Nach der Veröffentlichung von Dante Via im Herbst 2015 gab es einige Wünsche zu Erweiterungen. Dazu gehörten mehr Kanäle und die Möglichkeit, den Pegel von verschiedenen Signalen auf einem Ausgang auch innerhalb von Dante Via anpassen zu können. Diese – und ein paar andere Ideen – sind mit der neuen Version von Dante Via in Erfüllung gegangen.

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Dante Via – was war das noch?
PC oder Mac und ihre Audioschnittstellen, Anwendungen wie iTunes, Media-Player, Internet-Browser, mit dem Rechner per FireWire, USB etc. verbundene Geräte und Geräte mit DanteSchnittstellen – all sie können Eingangssignale zur Verfü- gung stellen, die auf beliebige Ausgänge mittels Dante Via oder dem Dante-Controller gelegt und ausgespielt werden können. Dabei müssen noch nicht einmal Geräte mit DanteSchnittstelle vorhanden sein. Dante Via kann auch die Audioverbindung zwischen Computern ohne jegliche andere Hardware herstellen, einfach über die bestehende Netzwerkverbindung. Natürlich ist die Qualität der Netzwerkverbindung nur so gut, wie es das Netzwerk von Kapazität, Funktionalität und Auslastung hergibt, aber vom Prinzip her funktioniert es auch in Netzwerken mit einer Übertragungsrate von 100 Mbps.

Dante Via
Im Dante Controller stehen auch die einzelnen Schnittstellen und Anwendungen in der Matrix zur Verfügung, auch wenn nur zwei Rechner im Netzwerk sind. (Bild: Christiane Bangert)

Die Software-Oberfläche ist so konzipiert, dass die Zuweisung von Audiosignalen auf Ausgänge genauso einfach ist wie das Verschieben von Dateien – per „Drag-and-Drop“. Mit der Verfügbarkeit aller Audioquellen der Computer, egal ob es sich um Schnittstellen am Rechner selber, an einem angeschlossenen Gerät oder virtuelle Ein- und Ausgänge all der vielen Audioanwendungen handelt, haben sich auch neue Wege eröffnet, Signale ins DanteNetzwerk einzuspeisen: Mit dem Dante-Controller stehen alle Signale am und im Computer im Dante-Controller zur Verfügung und können z. B. auch an einem Dante-Gerät ausgespielt werden.

Man muss nur ein wenig Zeit mitbringen – die Latenz ist fest auf 10 ms gesetzt. Beim Ausspielen von Signalen oder dem Mitschneiden einzelner Signale ist diese Latenzzeit keine Hürde. Für In-Ear-Monitoring und andere zeitkritische Anwendungen ist Dante Via aber nicht konzipiert.

Bis zu 32 Kanäle ließen sich schon immer von und zu externen Geräten ein- und ausspeisen, insgesamt liegt die Kapazität von Dante Via bei 48 × 48 Kanälen mit 24 Bit und 48 kHz. Pro Anwendung war die Anzahl der Kanäle aber auf 2 × 2 Kanäle beschränkt. Wurden einem Ausgangskanal mehrere Quellen zugeordnet, so war der Pegel der einzelnen Kanalpaare von den Einstellungen in der jeweiligen Software oder der Betriebssystem-internen Lautstärkeregelung abhängig und konnte nicht in Dante Via angepasst werden.

Dante Via
Beim Zuweisen neuer Quellen zu einem Ausgang kann diese dem Mix hinzugefügt werden oder alle anderen Quellen ersetzen. (Bild: Christiane Bangert)

Um Signale all der Anwendungen – zu ihnen gehören neben Klassikern wie Media-Player, iTunes etc. und auch nicht auf den ersten Blick als AudioProgramm zu identifizierende Anwendungen wie PowerPoint oder InternetBrowser – mit den Dante-Geräten auszutauschen, ist der Dante-Controller zu nutzen. Dazu sind die Anwendungen lediglich für den Dante-Austausch in Dante Via zu aktivieren – bisher erschienen aber nicht alle Anwendungen automatisch im Dante-Controller und erschwerten unnötig die Übersicht. In der Matrix lassen sich dann die einzelnen Kanäle wie gewohnt Ausgängen zuordnen. Im Dante-Controller wird auch angezeigt, ob die Netzwerkkomponenten inklusive der Rechner korrekt im Netzwerk arbeiten.

Dante-Neuerungen
Mehr Kanäle pro Anwendungen – das ist sicher für viele Anwender eine wichtige Erweiterung. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden 16 × 16 Kanälen macht es Sinn, über den Einsatz von Dante Via zusammen mit einer DAW nachzudenken, z. B. für Mitschnitte bei Konzerten oder für die Wiedergabe mehrspuriger Signalformate.

Die zweite Erweiterung betrifft die Anpassung des Pegels: Sobald man jetzt mehr als eine Anwendung oder andere Quelle per „Ziehen und Fallenlassen“ einem Ausgang zugeordnet hat, erscheint ein kleines Mischer-Symbol im jeweiligen Ausgangsfeld. Öffnet man den Mischer, so steht für jede Anwendung ein Regler zur Anpassung des Pegels bereit. Außerdem hat man beim Zuordnen einer neuen Quelle die Auswahl, ob man diese dem Mix hinzu – fügen oder damit alle anderen Quellen ersetzen möchte.

Dante Via
In jedem Ausgang mit mehreren Quellen erscheint ein kleines Mischer-Symbol, über das der Mischer geöffnet werden kann. (Bild: Christiane Bangert)

Mit dem Update werden nun auch ASIO-Treiber unterstützt und man kann Dante-Via-Einstellungen gegen unautorisierte Änderungen durch andere Nutzer im Netzwerk schützen.

Die neuen Funktionalitäten bedürfen lediglich eines Updates, wenn bereits ein Dante Via installiert ist – welches beim Ausprobieren sehr unspektakulär einfach funktionierte. Bei weiterem Interesse sei auf die Audinate-Seite verwiesen, von der u. a. eine Version für 30 Tage zum Ausprobieren heruntergeladen werden kann.

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