Nachdem seit Anfang August wöchentliche Mittwochskundgebungen vor den Wirtschaftsministerien der Länder abgehalten wurden, steht heute nun die gemeinsame Großdemonstration in Berlin an, zu der alle Betroffenen und Kollegen aus der Veranstaltungsbranche aufgerufen sind. Start der Demonstration ist um fünf nach zwölf.
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Die Demonstration richtet sich ausdrücklich NICHT gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie, sondern um die Existenzsicherung der Branche durch sofortige Gespräche und finanzielle Hilfen. Hierzu formulierte der VPLT: „Unser Wirtschaftszweig war einer der ersten, der von Corona-Verordnungen betroffen war – und gehört nun längst zu den letzten, die irgendwann ihre geschäftliche Tätigkeit wieder aufnehmen können. Zurzeit sind Veranstaltungen nicht oder nicht wirtschaftlich durchführbar. All das kommt faktisch einem Berufsverbot gleich. Ein großer Teil der Veranstaltungsbranche, ein Wirtschaftszweig mit circa 1,5 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von etwa 130 Milliarden Euro im Jahr, steht daher vor dem wirtschaftlichen Ende.“
Die Hilfen, die es bereits gibt, kommen aufgrund der Beschaffenheit und der Besonderheiten in unserer Branche nicht bei den Betroffenen an. Daher müssen die bestehenden Hilfen dringend angepasst werden! Daher lauten die Forderungen:
Wir brauchen
eine Finanzhilfe, mit der wir die kommenden Monate überstehen.
eine Öffnungsstrategie mit einem zeitlichen Fahrplan.
eine Musterverordnung, die Produktionen von Events einheitlich ermöglicht.
mehr Flexibilität bei Maßnahmen für unterschiedliche Veranstaltungsformate.
eine Hygiene mit Maßnahmen, die Veranstalter selbst kontrollieren können.
mehr Rechtssicherheit bezüglich Haftung.
mehr Besucherverantwortung sich selbst oder anderen gegenüber.
ein Politikerbekenntnis der Solidarität mit der Veranstaltungsbranche.
Das Bündnis #AlarmstufeRot hat hierzu gemeinschaftlich sechs Kernforderungen formuliert, die im Rahmen der Großdemonstration an die Bundesregierung übergeben werden sollen.
Rechtsgutachten
Ein juristisches Gutachten, das die prekäre Lage der Veranstaltungswirtschaft aufzeigt, liegt der Regierung bereits vor. Der Inhaber des Bonner Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Prof. Dr. Foroud Shirvani, hat dieses Gutachten anhand eines für die Veranstaltungswirtschaft repräsentativen Unternehmens erstellt, das Standorte vom kleinen bis zum mittelständischen Betrieb beinhaltet. Das Gutachten zeigt die Pflicht der Regierung auf, das pandemiebedingte Sonderopfer des Veranstaltungssektors durch Hilfemaßnahmen zu kompensieren.
11.00 Uhr – Treffen an den Startpunkten Alexanderplatz (Laufroute; Treffpunkt Neptunbrunnen) und Olympischer Platz (LKW- und PKW-Route) 12.05 Uhr – Start der Großdemonstration 13.00 Uhr – Zwischenkundgebung am Reichstagsgebäude 14.00 Uhr – Niederlegung des letzten Hemdes 14.20 Uhr – Beginn des Bühnenprogramms am Brandenburger Tor 15.00 Uhr – Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor
Vor dem Reichstag findet eine Zwischenkundgebung statt, anlässlich derer die Demonstranten symbolisch ihr letztes Hemd niederlegen als Zeichen dafür, dass die Unternehmen und Beschäftigten der Branche buchstäblich bis auf das letzte Hemd ausgezogen wurden und vor den Trümmern ihrer Existenzen stehen. Im Vorfeld bat AlarmstufeRot alle Kollegen darum, hierfür ihr letztes Hemd/Crewshirt mit nach Berlin zu bringen. Wenn die Regierung auch dieses Symbol nicht verstünde, werde man über die folgenden Wochen und Monate weitere Mahnwachen abhalten.
Die Organisatoren der Großdemonstration freuen sich über jeden Einzelnen, der sich an der Demonstration beteiligt. Dennoch bitten die Organisatoren darum, nur nach Berlin zu reisen, wenn man definitiv gesund ist. Außerdem soll zu jeder Zeit während der Demonstration ein Mund-Nasen-Schutz getragen und der Mindestabstand eingehalten werden! Es wird explizit dazu aufgerufen, sich an die zurzeit gültigen Abstands- und Hygienevorschriften zu halten.
Zur Information der Teilnehmenden hat AlarmstufeRot zwei Factsheets jeweils für die Laufenden sowie für die LKW/PKW-Teilnehmenden zusammengestellt:
Es werden 5.000 bis 10.000 Teilnehmende zur Demonstration erwartet. Für die LKW/PKW-Route sind ca. 500 Teilnehmende angemeldet; außerdem wurde eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, über die auch eine kurzfristige Anmeldung noch ermöglicht wird.
(Bild: AlarmstufeRot)
Talk-Runde über die Großdemonstration
Am Abend der Großdemonstration findet um 20:30 Uhr eine Talk-Runde als Live-Übertragung aus dem AXCIA Kongress- und Tagungszentrum statt. Moderator Aljoscha Höhn empfängt hier ein prominent besetztes Panel:
Tom Koperek (Initiator „Night of Light“ und Mit-Organisator “Alarmstufe Rot”)
Wolfgang Bosbach (CDU-Politiker)
Till Brönner (Musiker und Grammy-Nominierter)
Jan Kalbfleisch (Geschäftsführer FAMAB und Initiator der aktuellen Studie “Gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche”)
Alexander Ostermaier (Geschäftsführer Neumann&Müller und Mit-Initiator “Jetzt – Sonst”)
Petra Schlieter-Gropp (Geschäftsführerin Schlieter & friends Event)
Christian Eichenberger (Vorstandsvorsitzender Party Rent Group AG und Mit-Initiator “Back to Live”)