Gemeinnütziger Verein

Women in Live Music: Support für Frauen in der Veranstaltungstechnik

Auch 60 Jahre nach Einführung der Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt es noch einige Bereiche, in denen das Verhältnis sehr unausgewogen ist. Nicht selten liegen die Gründe dafür jedoch nicht in fehlenden Rechten: dass Frauen in der Veranstaltungstechnik immer noch eine Minderheit sind, wird niemanden verwundern. Dennoch werden es heute immer mehr Frauen, die einen Werdegang in der Live-Musik-Branche anstreben. Um sie zu stärken und untereinander zu vernetzen, wurde in Kopenhagen der Verein Women in Live Music ins Leben gerufen.

Screenshot der Homepage von Women in Live Music
Homepage von Women in Live Music unter www.womeninlivemusic.eu (Bild: Women in Live Music)

Die im Januar 2018 neu gegründete Organisation Women in Live Music mit Sitz in Kopenhagen versteht sich als Plattform für Frauen, die in der Live-Musik-Branche tätig sind. Dazu zählen sämtliche Gewerke, die für die Realisierung einer Produktion nötig sind: Sound Engineers, Tour Manager, Lichtdesigner, Rigger, Backliner, Stage Manager, Stagehands und viele mehr. Auf ihrer Homepage veröffentlicht Women in Live Music Veranstaltungen, Jobangebote und Workshops. Außerdem können Frauen sich dort in die WILM-Crewlist eintragen: so sollen sie für Headhunter besser sichtbar und die Möglichkeit der Vernetzung untereinander verbessert werden. Zurzeit besteht außerdem noch die Möglichkeit, sich dort als lokaler oder Gruppen-Vertreter zu bewerben. Gesucht sind alle Gewerke, vor allem aber weibliche Backliner und Rigger.

Anzeige

Gründungsintentionen

Auf der Prolight+Sound 2018 sprach unsere Autorin Christiane Bangert mit Malle Kaas, CEO von Women in Live Music: über die Idee hinter WILM (Women in Live Music) und die bestehende Notwendigkeit, diese zu gründen (hier gibt es das ganze Video). Schaut man sich die Zahlen der Branche einmal an, liegt eines ganz klar auf der Hand: Männer dominieren die Branche. Auch wenn Malle betont, Männer seien nicht „der Feind“.

Screenshot des Interviews mit Malle Kaas auf der Prolight and Sound 2018
Interview auf der Prolight+Sound 2018 Das ganze Interview von Christiane Bangert (re.) mit Malle Kaas (li.) gibt es in unserem youtube-channel. Hier gehts direkt zum Video.

Doch nicht nur das: Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen bleiben Frauen der Branche auch nur selten lange treu und tendieren dazu, sich vergleichsweise schnell etwas Neues zu suchen. Malle Kaas ist überzeugt, das liege nicht an der harten körperlichen Arbeit oder den ungewöhnlichen Arbeitszeiten! Die Begründung dafür sieht sie vielmehr darin, dass sich Frauen in der von Männern dominierten Welt der Veranstaltungstechnik häufig allein oder nicht ernst genommen fühlen. Als Beispiel hierfür nennt sie die Herstellerworkshops auf der Messe, bei welchen sie selbst gewesen sei: „Dort sitzen dann 16 Männer … und ich, als einzige Frau. Und das ist nun mal unangenehm.“ Das schüchtere ein und man habe automatisch das Gefühl, man müsse seine Daseinsberechtigung als Frau erst noch unter Beweis stellen.

Viel krasser wachse der Druck allerdings noch bei Live-Auftritten und Konzerten: Die Erwartungen des Auftraggebers und der anderen Produktionsbeteiligten muss ein Mann genauso erfüllen, wie eine Frau. Wenn die Zuschauer jedoch sehen, dass dort eine Frau am Pult steht, haben sie fast automatisch einen besonderen Fokus auf sie, getreu dem Motto: „Ob die der Sache wohl gewachsen ist?“ Das erzeuge nochmal zusätzlichen Druck. „Das ist so ähnlich wie wenn Frauen ihr Auto einparken.“ (Malle lacht) „Nur dass dir beim Live-Konzert eben nicht nur die zufällig in der Nähe stehenden Menschen über die Schulter blicken.“ Das sind laut Malle Kaas jedoch noch nicht alle Gründe: Vielen Frauen falle der Einstieg in die Branche schwer, da oft nur Männer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Sie stellen ihre Fragen dann nicht aus Angst, dumm zu wirken oder nicht gut genug zu sein.“

Wie kann Women in Live Music helfen?

Women in Live Music soll den Frauen in der Veranstaltungsbranche eine Plattform bieten, auf der sie sich austauschen und vernetzen können. Der gegenseitige Austausch soll die Frauen motivieren, inspirieren und dabei unterstützen, den eigenen Weg zu finden und sich in der Veranstaltungsbranche zu behaupten. Darüber hinaus soll die neue Plattform Frauen motivieren, die sich bisher nicht getraut oder keinen Weg in die Branche gefunden haben, um die Zahl der Frauen in der Veranstaltungsbranche langfristig zu erhöhen. Der Verein betont, dass die Gemeinschaft trotz des auf Frauen bezogenen Namens für alle da ist – der Fokus liege aber auf der Erhöhung der Geschlechtervielfalt bei Live-Musikproduktionen. Dieses Vorhaben sei aber nur dann möglich, wenn Frauen und Männer aller Gewerke gemeinsam daran und dafür arbeiten.


Das Team von Women in Live Music

  • Malle Kaas | CEO WILM
  • Hannah Brodrick | Co-Director WILM
  • Kaylee Wesley Pearson | Project Manager
  • Sana Romanos | Communication Manager
  • Mia K. A. Eriksen | Head of fundraising
  • Trine Ulrich | Accountant WILM
  • Aistė Baltraitytė | Communication Manager WILM & Camp Care „Live Sound Summer Camp for Young Girls“

[5233]

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Im Gegensatz zu früher, daß Frauen sich nicht für Technik intereressierten, sind es heute eher viele Typen, die überhaupt kein technisches Grundverständnis besitzen und nur noch ihr Smartphone beherschen. Aber es gibt auch körperliche Arbeiten in diesem Beruf, die eine 50kg-Frau nicht bewältigen kann, doch dafür gibt es dank Männerüberschuß immer genügend Typen, die den Mädels liebend gerne helfen. Das in dem Beitrag erwähnte nicht vorhandene Vertrauen in eine “Frau am Mischpult”, kann nur von einer (älteren) Frau kommen, denn Männer finden Frauen am Pult sexy.
    Also Mädels bewerbt euch für diesen Beruf!

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Nicht jede Frau möchte als sexy gelten. Sie wollen, dass ihre Leistung wie die der Männer geschätzt wird. Gerade solch ein Kommentar führt dazu, dass Frauen in der Branche nicht ernst genommen werden und sich nicht trauen, Fragen zu stellen. Nur auf das Äußere bezogen zu werden, gibt der Thematik eine ganz falsche Richtung. Gleichberechtigung bedeutet, dass die Arbeit gleichermaßen berücksichtigt wird.
      Und auch das Alter sollte keine Begründung sein, schließlich hat diese Frau sich bereits ein großes Wissen aneignen können.
      Auch ich (21, seit 4 Jahren in der Branche tätig) habe die mangelnde Gleichberechtigung und den vorherrschenden Sexismus gegen Frauen in der Branche bereits zu spüren bekommen.
      Meine Botschaft an jede Frau, egal ob jung oder alt, unterstützt euch gegenseitig und gibt niemals auf. Eure Leistung zeichnet euch aus!

      Auf diesen Kommentar antworten
  2. “das Gegenteil von gut ist gut gemeint” passt hier offenbar ganz gut. Vielen Dank @Gunthart für deinen Kommentar, ich denke aber dass es nicht hilfreich ist, von ‘Mädels’ und ‘sexy’ zu sprechen, jedenfalls sind das nicht die Qualifikationen nach denen mein Betrieb einstellt, egal ob Mann oder Frau.
    Eigentlich möchte ich eine ganz andere Beobachtung posten, und zwar, dass die Zahl der Bewerberinnen im Bereich VT seit Jahren rückläufig ist. Das ist insofern sehr bedauerlich, da gemischte Teams eifach viel besser funktionieren, der weibliche Nachwuchs aber immer weniger wird. Daher finde ich die genannte Initiative absolut unterstützenswert und hoffe, dass wir in Zukunft wieder mehr Frauen in der Veranstaltungstechnik haben werden.

    Auf diesen Kommentar antworten
  3. Tja, leider muss ich sagen, dass ich ebenfalls viel negatives in diesem Bereich erlebt und gehört habe. (ich kürze mal ein wenig ab) Habe mal als Aushilfe in der Bühnentechnik gearbeitet. Mit der dortigen Leitung wurde auch besprochen, das es gewisse Dinge gibt, die man mir nun einmal erklären müsste und ebenfalls betonte ich, dass es Arbeiten gibt, die ich alleine keinesfalls bewältigen kann. Trotzdem bekam ich einen Arbeitsvertrag von 3 Mon.
    Am Arbeitsplatz angekommen ( das 2 Mal als Aushilfe) gab es leider nur Chaos. Die Einarbeitung verlief so: Die Leitung gab mich an einen der Anwesenden Meister ab. Dieser hatte die Aufgabe mich an den nächsten Meister weiter zu reichen, der mich auch einarbeiten sollte. Doch das trat gar nicht ein. Im Gegenteil! Dieser stellte sich demonstrativ mit seinen Kollegen mit dem Rücken zu mir und man ätzte über mich her. ” Welcher Idiot hat die denn eingestellt, die macht uns nur die teuren Sachen kaputt”, usw. Ich stand also da und wartete einige Zeit ab, da ich ja offensichtlich störte. Ein weiterer Mitarbeiter sprach mich an und führte mich durch die Räumlichkeiten. Über Sicherheit und meine eigentlichen Aufgaben, einen Arbeitsplan usw. wurde nicht gesprochen. Das war die Einarbeitung!
    Tag 2: Ich kam an meinen Arbeitsplatz, andere Mitarbeiter als am Vortag waren vor Ort. der dort zuständige Meister rief mir zu, ich solle mir eine Leiter holen. Als ich ihn fragte wo diese denn stehen würden, giftete er mich an, warum ich denn nicht wisse wo die seien? Er kam also zu mir und zeigte es mir ungeduldig und wollte wieder verschwinden. Mir also auch nicht zeigen, wie ich diese riesen Dinger Fachmännisch richtig trage. Im Gegenteil, nachdem ich ihn fragte pampte er mich an, wie ich denn dort überhaupt arbeiten wolle, wenn ich nicht einmal in der Lage sei eine Leiter zu tragen. Ich war durch das Verhalten sehr verunsichert, da ich der Leitung selbst und auch einigen Mitarbeitern, die mich noch aus einer anderen Aushilfstätigkeitkannten, ja mitteilte, das ich nicht vom Fach bin. Da war noch alles okay. Auch hatte ich nicht vor, dort jemandem den Arbeitsplatz als Billiglöhner streitig zu machen. Ich hatte zurück gerufen, er solle sich doch bei der Leitung gegen mich aussprechen und man könne den Vertrag ja auch rückgängig machen wenn ich so unerwünscht bin. Es folgte keine Antwort. Später baute ich mit anderen Kollegen auf. Tag 3: Eine andere männliche Aushilfe war anwesend und erklärte mir, bei ihm hätte es dieses Verhalten auch gegeben. Man wolle damit testen, ob der Arbeitnehmer Selbstständig genug sei. Diese Aushilfe ist aber vom Fach und hatte Grundkenntnisse. Die Aushilfe zeigte mir also, wie man zb. schwere Leitern richtig trägt usw. Alle anderen Mitarbeiter haben mich demonstrativ ignoriert. Nicht nur das. Es kamen sexistische Witze dazu, man antwortete nicht auf meine Fragen und behauptete vor der Leitung, ich würde desinteressiert dastehen und keine Fragen stellen. Ich beschwerte mich also in der Verwaltung. Doch da bekam ich zu hören, es sei an der Bühne eben ein Rauer preußischer Umgangston und man wünschte mir “Dickes Fell”. Die Leitung wurde von der Verwaltung informiert, bzw. aufgefordert etwas an diesem Verhalten zu verändern. In der Verwaltung sagte man mir auch, das ich definitiv nichts falsch gemacht hätte und es schon andere Vorfälle gab. Zb. soll ein Mitarbeiter dort seine Kollegin belästigt haben usw.
    Es gab also ein Gespräch mit der Leitung, die mit mir erst in der Cafeteria über die Vorfälle sprechen wollte… Wir gingen allerdings nachdem ich anmerkte das unprofessionell zu finden, in einen separaten Raum. Ich erzählte und die Abteilungsleitung wirkte auf mich, als würde sie es schon kennen. Er holte einen Mitarbeiter, der sich als Streitschlichter erweisen wollte, per Mikrofon hinzu. Die “Jungs” seinen von mir genervt ( er imitierte meinen Gesichtsausdruck und Gestik), weil ich gar nicht mit ihnen sprechen würde usw. Er drehte dort also die Tatsachen um. Als ich mich darüber aufregte, machten beide sich lachend über mich lustig. Ich wurde nicht ernst genommen. Tag für Tag immer widerlicher… Von einem Mitarbeiter wurde ich begrabscht, man fragte nach meiner Nummer, ob ich vergeben bin usw. , ein anderer (der angebliche Schlichter) deutete an, mir ein Klebeband auf den Mund kleben zu wollen und kam nah damit an mich heran. Die einzige Frau im Team kontrollierte meine Pausenzeiten und Dienstpläne und wurde anderweitig widerlich. Man zitierte mich an die Bühne aber keiner war vor Ort usw. Das Ganze endete dann mit einem Arbeitsunfall, denn ein Bühnenwagen wurde mir von der Mitarbeiterin über den Fuß geschoben. Ich ging vor Beendigung der Vertragslaufzeit. Die Sprüche die ich mir in der kurzen Zeit anhören musste: ” die kann man sich auch schön trinken”, ” du, frau, stell dich in die ecke und schäm dich, du hast hier jetzt mal Sendepause”, (zu einem anderen Mitarbeiter) ” Was hast du denn mir ihr denn da so alleine getrieben? ” (anderer Mitarbeiter) ” Das musst du ihn doch fragen, wenn sie nicht dabei ist” “hoffentlich ist die hier bald verschwunden”, “Die kommt ja aus Dummsdorf”. Man sprach provokant in meinem Beisein über gemeinsame Puffgänge und vieles Mehr…. Eine andere Mitarbeiterin erzählte mir privat, ihre minderjährige Praktikantin sei dort sexuell belästigt worden und man habe sie mit Tequila abgefüllt.
    Ich finde es einfach nur erschreckend, das an diesen Stellen systematisch weggesehen wird. Das ist KEIN Spaß, sondern Machtmissbrauch und Psychoterror.
    Egal ob Mann oder Frau, man hat die Grenzen anderer zu respektieren und solche Leute gehören in die Psychiatrie, aber nicht auf eine Arbeitsstelle, egal wie das Klima aus politischen Gründen ist.
    Klar muss man Wetterfest sein und darf nicht alles auf die Goldwaage legen. Logisch! Aber das was ich hier schildere, hat rein gar nichts mit der Tätigkeit zu tun. Es ist gewollte Abwertung innerhalb einer Person. Wo ist denn verdammt noch mal das Problem, das eine Aushilfe, die sich sogar bereit erklärt mitzuarbeiten, weil sie den Beruf interessant findet und eventuell was in der Richtung anstrebt, wie einen normalen Menschen zu behandeln? Dort rannten 5 Meister rum…. Einerseits wird über Arbeitslose und faule Schweine hergezogen, andererseits ekelt man Leute raus, die sich Mühe geben und was neues anstreben. Ein Widerspruch in sich. Und ich habe auch nichts draus gemacht, als ich dort begrabbelt und abgeknutscht wurde, aber leider bekomme ich dafür keinen Preis. Es wird langsam Zeit, das die Leute generell aufhören, über sich ergehen zu lassen und das sowas im keim erstickt wird!

    Auf diesen Kommentar antworten
  4. Frau in der Veranstaltungsbranche zu sein schwankt gerne zwischen begafft werden wie ein Zootier und der Unterstellung man könnte ja eh nichts. Ich bin mittlerweile in meinem letzten Ausbildungsjahr in einer größeren Firma, wir sind auch nur zwei Frauen in drei Lehrjahren.

    Meinen Anfang in der Veranstaltungstechnik habe ich während dem Studium gemacht und da war eigentlich auch noch alles stressfrei. Man war im kompletten Technikteam untereinander befreundet, der Umgang respektvoll und so wie man es eben als stinknormal bezeichnen würde.

    Mit dem Praktikum vor Beginn der Ausbildung durfte ich den ersten Dämpfer einstecken: Ich könnte ja nix tragen, ich würde nur fürs Büro taugen und hübsch aussehen. An der Stelle sein angemerkt, dass ich durchaus kein Problem habe allein MacViper aus ihren Kisten zu heben und wieder da rein zu befördern. Aber das sieht man eben nicht wenn man mich nicht arbeiten lässt. Das dann beiseite gewischt beim arbeiten, meine Kollegen kannten mich dann auch irgendwann und alles war gut. Die Ausbildung habe ich dann im selben Betrieb begonnen. In einem halbwegs festen Team aus freien Mitarbeitern und Festangestellten war dann auch der Umgang wieder so freundschaftlich wie ich es kannte, wir verstehen uns alle ganz gut. Die üblichen Sprüche die man so kennt kamen dann natürlich gern mal von neuen Kollegen – gab dann eben Ärger mit meinen Herrschaften die mich schon kannten und gut wars. Auf der Baustelle ist es für mich eigentlich selten bis nie ein Problem eine Frau zu sein – wer anpacken kann und das auch tut wird von den meisten männlichen Kollegen problemlos akzeptiert.

    Gemein wurde es dann leider sobald ich im 2. Lehrjahr mehr Fachwissen hatte und angemerkt habe, dass ich auch gerne wie meine Mitazubis und Azubis aus dem Lehrjahr unter mir am Pult stehen will. Das wurde mir verwehrt mit der der Begründung, ich solle mich doch über das freuen was man mir an Planung an die Hand gebe und mich glücklich schätzen, dass ich im Büro bin und nicht arbeiten muss. An sich ja nicht falsch, Planung ist auch etwas das man im Rahmen der Ausbildung lernen sollte. Trotzdem nicht besonders angenehm, wenn man als einziger Azubi nicht hinter ein Lichtpult darf. (Mittlerweile weiß ich, dass das in dem Betrieb leider so üblich ist – hast als Frau eben Pech gehabt.)

    Heillos lustigster Moment, den damals mein Projektleiter und ich einfach nur absurd fanden: Da bei uns im Büro auch ab und zu Kunden vorbeischauen stand ich jeden Tag ordentlich angezogen in Bluse und Jeans im Büro (so wie man halt ordentliche Business-Kleidung kennt). Wir wissen bis heute nicht auf wessen Mist der folgende Spruch gewachsen ist, er ist aber mehr als unangemessen. “Die fickt doch Projektleiter damit die was zu arbeiten hat, so wie die angezogen ist kann die auch nix! Hübsche Deko und was zu glotzen habt ihr da wieder abbekommen.” – gerichteten von einem an den anderen Arbeitskollegen. Gern war ich auch mal die Veranstaltungskauffrau. Offensichtlich darf man sich also als Frau in der Branche weder halbwegs ordentlich anziehen noch darf man auf seinen Körper achten 😉
    Traurig aber leider auch, dass das nicht der einzige sexistische Spruch war…

    Der Witz an der Sache: Mein Status als Azubi ist wohl entscheidend gewesen. Beim privaten Arbeiten mit Gewerbeschein war oben genanntes nie ein Problem. Mir geht der Irrsinn mancher Kollegen und die o.g. Unterstellungen leider sowas von gegen den Strich, führen sie doch dazu, dass man als Frau kaum Verantwortung bekommt und fast kein Vertrauen ohne mindestens 150% zu leisten. Ich finde es schade, dass ich mir den Arsch aufreiße für meine Arbeit und der einzige der das wertschätzt mein Projektleiter ist, der kaum älter ist als ich und als einziger mal nicht meine männlichen Mitazubis direkt bevorzugt. Scheint als wäre das ein Problem der Generation 30+, die nicht mehr so fit in ihrem technischen Wissen sind und dann Angst haben dass ihnen “die Olle die man knallen kann” den Rang abläuft…

    Auf diesen Kommentar antworten
  5. Ich möchte etwas über Veranstaltungstechnik lernen. Interessant, dass Frauen in dieser Szene auch unterstützt werden. Ich hoffe, dass ich bald einen Lehrgang dazu machen kann. Mehr dazu: [Link entfernt]

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.