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Statements zur aktuellen Lage bei Robe

Interview mit Dieter E. Groß von Robe

Im Interview spricht Dieter E. Groß, CEO von Robe Deutschland, über die aktuelle Situation der Veranstaltungsbranche und wie sich Robe den Herausforderungen stellt. 

Julian Gross(Bild: Julian Gross)

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Herr Groß, wir hören aktuell ungewohnt wenig Neuigkeiten über Robe.

Dieter E. Groß: Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden uns zurück zu halten. Die aktuelle Situation ist für alle in der Veranstaltungsbranche eine große existenzielle Herausforderung. In dieser Zeit sind wir selbstverständlich als Ansprechpartner jederzeit für unsere Kunden erreichbar und bieten auf Wunsch gerne Weiterbildungen, Webinare und sonstige Hilfestellung an.

Wovon wir Abstand nehmen ist Marketing über neue Produkte und getätigte Investitionen. Wir denken, jetzt ist nicht die richtige Zeit dafür.

Banner mit Solidaritätsbekundung(Bild: Robe)

Können Sie uns etwas darüber sagen, wie es Robe geht und welche Strategien zur Bewältigung der Krise verfolgt werden?

Robe ist eine gut geführte und finanziell solide Firma. Das Werk in Tschechien arbeitet im Rahmen der nationalen Corona-Beschränkungen weitestgehend im Normalbetrieb. Die krisenbedingte Absage von Messen, Tourneen, großen Veranstaltungen hatte zur Folge, dass keine Produktneuvorstellungen im ersten Halbjahr erfolgten.

Hinter den Kulissen wurde jedoch die Kapazität in F & E erweitert und es wird mit Hochdruck gearbeitet. Wir haben tolle neue Kreativwerkzeuge in der Hinterhand und können liefern, wenn die Lage es wieder erlaubt.

Wie schätzt ein international agierendes Unternehmen wie Robe die Situation ein?

Robe hat über 100 Vertriebe auf allen Kontinenten, die jeweils mit ganz unterschiedlichen Szenarien konfrontiert sind. Während in Neuseeland wieder über große Konzerte nachgedacht wird, sind wir in Europa noch weit davon entfernt.

Robe geht davon aus, dass die generelle Erholung unseres Marktes nicht vor Ende 2020 zu erwarten ist und die dann folgende Anlaufphase nochmal geraume Zeit in Anspruch nehmen wird.

Und wie ist die Strategie von Robe Deutschland in diesem Zusammenhang?

Wir haben eine mehrgleisige Strategie. Zum einen arbeiten wir die aktuellen Projekte in Theatern und Festinstallationen ab, die über die vergangenen Monate spezifiziert wurden. Darüber hinaus sorgen wir mit unserer Lagerhaltung dafür, dass wir weiterhin lieferfähig bleiben. Wir haben festgestellt, dass andere Hersteller ihren Kostenapparat und ihre Lagerkapazität so stark reduziert haben, dass sie nicht mehr lieferfähig sind.

Fast alle Mitbewerber lassen in China herstellen und werden auch dadurch Lieferschwierigkeiten und Akzeptanzprobleme haben. Kunden die nun kurzfristig Projekte umsetzen könnten, können jedoch von uns beliefert werden.

Ein weiteres Standbein ist unsere Architekturlichtmarke Anolis, die ebenfalls im Robe-Werk gefertigt wird. Diese Architekturleuchten sind für viele unterschiedliche Märkte konzipiert und wir arbeiten daran neue Vermarktungskanäle aufzubauen.

Logo der Anolis Reihe(Bild: Robe)

Darüber hinaus bleiben wir in enger Kommunikation mit Lichtplanern, Verleihern und Händlern, um schnell reagieren zu können.

Wie schätzen Sie den Ausblick ein?

Das ist im Moment ganz schwierig zu sagen. Wir wissen alle nicht, wie lange der Ausnahmezustand anhält und wie sich danach unser Markt darstellt. Ich möchte mich nicht an irgendwelchen Spekulationen beteiligen.

Für Robe kann ich nur sagen, dass wir neue Trends und Tendenzen aufgreifen und mit innovativen Ansätzen darauf reagieren werden und dass wir wie immer erstklassige Produkte bieten, bei denen ich mich sehr freuen würde wenn ich die in diesem Jahr noch in Produktionen live mit Menschen erleben kann.

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