Mit dem Projekt „Save Your Culture“ kreierten das Eberswalder Musiklabel Lukins eine Reihe von Livestream-Events, die vor allem die Eberswalde-Künstlerszene sowie diverse Veranstaltungs- und Kulturorte hervorheben sollen, die allesamt von der aktuellen Situation betroffen sind. Kingsize Events sorgte mit Chauvet Scheinwerfern für das Lichtdesign.
Ein Ort, der bei dieser Serie als Streaming-Location diente, ist die Boulderhalle Bloc48. Vor allem dank ihrer Kletterwände eignete sich die Location gut für eine Inszenierung vor der Kamera, die mit einer Sammlung von Chauvet Professional Strike- und Colorado-Scheinwerfer von Kingsize Events farblich in Szene gesetzt werden sollte.
Für die Lichttechnik verantwortlich zeigte sich Christoph Neumann von Kingsize Events, der jede Show auf seiner ChamSys MagicQ MQ80 begleitete. Zur Seite standen ihm sechs Cauvet Professional Strike 1 sowie 16 Colorado Panel Q40, die für Showlicht sorgten.
„Für das Projekt war es uns wichtig, dass wir uns nicht nur auf die Künstler konzentrierten, sondern auch den Veranstaltungsort hervorheben“, erzählt Neumann. „Die Boulderhalle mit all seinen Facetten war also ein wichtiger Bestandteil des Bildes. Die Technik selber sollte aber versteckt sein, so dass der Fokus wirklich auf den DJs und den Veranstaltungsort als Hintergrund liegt. Mit entsprechendem Dekorationslicht sowie einigen Highlights konnten wir so ein ansprechendes Bild erzeugen.“
Neumann nutzte die RGBW-Farbmischung des Colorado Panel Q40, die er über WDMX kontrollierte, um vor allem das bildliche Labyrinth der abgewinkelten Wände von Bloc48 hervorzuheben.
(Bild: Chauvet)
„Mit den Q40s wurde ein Farbenmeer im Raum geschaffen“, erklärte Neumann. „Sie waren das Grundlicht für den Hintergrund, wenn man das so sagen will. Die Strike 1 fungierten als praktischer Effekt. Einerseits als Blinder, andererseits um eine zweite visuelle Ebene hinter dem DJ zu erschaffen. Zwei der Strike 1 habe ich hinter den DJ auf den Boden gelegt, ganz einfach, weil mir die Stative ausgegangen sind. Aber auch so brachten sie einen großartigen Effekt. Vor allem die eingebaute Red Shit-Funktion war absolut überzeugend und ahmte die klassischen Lampen, die man von einem Blinder erwartet, perfekt nach. Aber ich nicht nur ihre Leistung ist bei dem Strike 1 sehenswert, auch das Gehäusedesign selbst eignet sich hervorragend als Dekorationselement.“
Bei vier Kameras, die jede Livestream-Show aufzeichneten, musste Neumann bei der Ausleuchtung einen anderen Ansatz wählen, als er normalerweise bei Festivals und anderen Live-Auftritten verfolgt. “Alles, was für das Auge vor Ort fantastisch aussieht kann auf dem Kamerabild ganz anders wirken”, berichtet er.
„Bei all den verschiedenen Kamerawinkeln mussten wir sicherstellen, dass das Bild aus verschiedenen Perspektiven ideal aussieht. Es war auch sehr wichtig, den richtigen Tiefeneffekt zu erzielen. Ohne zusätzliche Beleuchtung für Objekte im Hintergrund wirkt das Bild auf der Kamera einfach immer sehr flach und langweilig. Für so einen Stream verwenden wir also viel mehr Licht als bei normalen Jobs.“
(Bild: Chauvet)
Nach dieser Livestream-Erfahrung will Christopher Neumann in Zukunft mehr in diesem Bereich unternehmen. “Es ist eine äußerst süchtig machende Art von Projekt”, erklärte er und hebt hervor, dass die Livestreams nicht nur kreative Befriedigung böten, sondern auch daran erinnerten und bekräftigten, dass vor allem jetzt alle an einem Strang ziehen müssten, dadurch aber auch viel mehr erreichen könnten.
„Wir alle wünschen uns, dass dies nie passiert wäre, aber ich sehe hier auch positive Seiten“, stellt er klar. „Es gibt endlich genug Zeit, um darüber nachzudenken, was im Leben wirklich wichtig ist. Auch innerhalb der Branche bin ich sprachlos über die Synergien, die die Situation geschaffen hat. Die Solidarität ist fantastisch! Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, in der ich in so kurzer Zeit so viele neue Kontakte hatte.“
„Ich persönlich nutze diese Zeit, um mich auf die Situation nach der Krise vorzubereiten“, fährt Neumann fort. „Es wird eine Zeit geben, in der wir wieder auf einen Berg klettern können.“