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Tour-Report

Robe im Einsatz bei Helene Fischer

Tim Routledge hat das Lichtdesign für Helene Fischers aktuelle „LIVE 2023“ Arena-Tour in Zusammenarbeit mit dem Cirque du Soleil entworfen. Die Tour – eine energiegeladene 360-Grad-Produktion inklusive waghalsiger Akrobatik und perfekter musikalischer Performance – läuft noch bis zum Herbst durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und ist bis auf wenige Restkarten komplett ausverkauft.

Helene Fischer in rotem Outfit im Rampenlicht auf der Bühne(Bild: Sandra Ludewig)
Vom Cirque du Soleil übernahm Marie-Helen Delage die kreative Leitung und holte Tim mit an Bord, um gemeinsam mit Showdirektorin Genevieve Dorion-Coupal und Bühnenbildner Bruce Rodgers die anspruchsvolle Produktion zu gestalten. Dry Hire Spezialist Solotech lieferte direkt aus England ein Beleuchtungsrigg bestehend aus 56 Robe iForte (neun gesteuert über RoboSpot-Systeme), 116 Robe Spiider sowie diversen anderen Leuchten. Auf Tour begleitet Dave Wolstenholme als Beleuchtungsdirektor diese einzigartige Mischung aus Zirkus, Theater und Rockkonzert. Neben einer Auswahl ihrer größten Hits präsentiert Helene Fischer auch diverse Songs aus ihrem aktuellen Nummer-Eins-Album „Rausch“.

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Einer der vielen Spezialeffekte der Show ist ein großer kreisförmiger “Regenvorhang”, der die Basis für eine Szene mit diversen Strapatenkünstlern bildet. Dafür war es notwendig, dass alle Scheinwerfer auf der diamantförmigen Bühne IP-zertifiziert sind. So wurden 24 der iForte auf dem Boden positioniert und sorgten als Hintergrundlicht zusammen mit Lasern und CO2-Nebeljets für die entsprechende Dramatik während der Performance. Die anderen 32 iForte sind im Rigg oberhalb der Bühne an den seitlichen Traversen angebracht und kommen dort als zentraler Bestandteil der Show für die gesamte Hauptbeleuchtung zum Einsatz. So erzeugen sie bei den Szenen der Show mit bis zu 30 Tänzern und Akrobaten umfassende, großflächige Washes. Dave habe hier besonders die Intensität der seitlichen Washes der iForte beeindruckt – selbst bei dunkleren, stimmungsvolleren Farben. Alle neun Followspots der Show sind ebenfalls vom gleichen Scheinwerfertyp und werden über neun RoboSpot-Systeme gesteuert, wobei immer mindestens vier auf Helene Fischer gerichtet sind.

Helene Fischer steht an der Bühnenkante, um sie herum knien weitere Tänzer:innen. Scheinwerferlicht rahmt die Gruppe ein,(Bild: Sandra Ludewig)

14 Spiider sind an der Rückseite der Videowand-Traverse angebracht und werden für die Beleuchtung der Band verwendet. Dave lobe hier erneut die „gute Qualität“ des Lichts sowie die kompakte Bauweise der Scheinwerfer. 14 vertikale Leitern mit jeweils sechs Spiider beleuchten den gesamten Bühnenbereich vor der Videowand.

Für einige Songs sendet Dan Bond, verantwortlicher Programmierer und Operator für Video Playback (disguise), eine Kombination aus RGB- und Dimmer-/Intensitäts-Informationen an Daves grandMA3, die dann auf die Spiider gemappt werden und für ein coole, fließende, kinetische Eindrücke sorgen sollen. „Die Spiider geben uns eine große Bandbreite an Möglichkeiten“, erklärt Dave, „von einzelnen Pixeln und punktgenauen Looks bis hin zu massiven Big-Rock-Show-Szenen“. Bei einigen Nummern werden nur die beiden inneren LED-Ringe für Effekte verwendet, so dass das Rigg fast um einen weiteren Leuchtentyp ergänzt wird.

Weitere 16 Spiider sind an der Außenseite der Videowand mit speziellen Halterungen befestigt und verstärken viele der großen Fly-Out-Looks. Zusätzlich unterstreichen sie die seitliche, elegante Krümmung der Videowand.

Helene Fischer zusammen mit Tänzer:innen vor einer LED-Wand, die einen orangen Tunnel zeigt(Bild: Sandra Ludewig)

WIcreations entwarf, konstruierte und fertigte die komplette Struktur des über der Bühne befindlichen Riggs. Dies beinhaltet das gesamte Akrobatik- und Stuntequipment einschließlich der Winden für die Dartsteller sowie einiger automatisierter Kulissen, integrierter Zugangswege und diverser technischer Bereiche, die für einen reibungslosen Ablauf erforderlich sind. Es wurde außerdem so konstruiert, dass ein Teil der Beleuchtung extra geflogen wurde, um genaue Positionen auf der Bühne erreichen zu können.

Die gesamte Konstruktion wurde in vier Abschnitte unterteilt und analog zur Rautenform der Bühne positioniert. Die gesamte Beleuchtung, die darauf montiert wurde, musste IP-zertifiziert, abgedichtet und vor allem zuverlässig sein, da – einmal montiert – ein Tausch in der Luft eine große Herausforderung dargestellt hätte.

Die Band spielt hinter der Videowand auf der Bühne, sodass sie je nach Bedarf sichtbar gemacht oder verborgen werden kann und so die jeweiligen Szenen der Show unterstreicht. Die drei Aufzüge der Bühne befinden sich vor der Videowand, vor der zentralen Treppe und einer im vorderen Bereich der Bühne. In der Bühnenmitte befindet sich ein großer Pool, in dem das gesamte Wasser des Regenvorhangs gesammelt und wieder hochgepumpt wird. Unter der Bühne befinden sich Ventilatoren, V-Drums und eine Reihe von so genannten „Quick Change Rooms“ zum schnellen Wechseln der Kostüme.

Helene Fischer allein auf der Bühne, beleuchtet von einem Spot-Scheinwerfer (Bild: Sandra Ludewig)

„Die Entwicklung dieser Show hat ein Jahr lang gedauert und ist das Ergebnis von vielen Workshops und Diskussionen, um alle akrobatischen Anforderungen an eine Tournee mit mehreren Veranstaltungsorten unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Gewichtsbeschränkungen anzupassen“, kommentiert Tim Routledge.
„In kreativer Hinsicht ging es darum, das richtige Gleichgewicht bei dieser Mischung aus Popmusik und Zirkus zu finden. Triebfeder des Ganzen war die Entwicklung einer zeitgemäßen Show, die in der Lage ist, die enorme dynamische Bandbreite einer 270-Grad-Bühne mit Wasser-, Flug- und Feuereffekten bestmöglich auszuleuchten. Die Begeisterung des tanzenden Publikums hat gezeigt, dass diese Harmonie zwischen Musik und Akrobatik wirklich funktioniert hat!“

Die Show erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen und Abteilungen. Das Licht wurde von Tom Young programmiert, der während der langen Probenzeit von Alex Passmore vor Ort unterstützt wurde. Vor der ersten Show probte man sechs Wochen lang in den AED-Studios in Belgien. Leiter der Lichtcrew für diese Zeit und den ersten Auftritt war Keith Johnson. Während der Tour arbeitet Dave mit einer siebenköpfigen Beleuchtungscrew unter der Leitung von Craig Ralph zusammen. Die Produktion mit 32 Trucks übernahm David Salt für Live Nation.

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