Die Ärzte am Tempelhofer Feld in Berlin

Report: Die Ärzte – Alles andere als unrockbar!

Die beste Band der Welt lässt sich jeden kreativen Freiraum auf der Bühne, keine Show ist wie die andere. Es ist also Aufmerksamkeit gefordert, die Show-Cues kommen nicht vom Band, sondern von der Band. Das Lichtpult wird zum Instrument, Audio muss Punkrock mit Sprachverständlichkeit verheiraten und wie der Videoeffekt aussieht, weiß man erst, wenn man am Poti dreht.

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022(Bild: Alexander Heber)

Die letzte Maschine flog 2008: Danach war der stillgelegte Flughafen Berlin-Tempelhof nur noch eine Kulisse. Ein Volksentscheid verhinderte eine Bebauung und aktuell können die Bürger das freie Feld etwa zur Freizeitgestaltung nutzen.

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Übersicht:

Lichttechnik und -design
63 wabenförmige Pods mit einem C1-System
Eigene Ästhetik durch eingehüllte Lampen
Arbeit im Kollektiv als „modulares Produktionshaus“ 
Individualisierung der GrandMA2-PC- Software durch Lua-Scripte
Follow-Me aus dem Bühnendach
„In einem Club reagiert der Raum auf das Licht“
Licht- und Farbflächen an der Bühnenfront
Beleuchtung muss kameratauglich sein
Teils improvisiertes Set mit spontaner Licht-Show
„Dadaismus“ samt Stand-Up-Comedy auf der Bühne
„Ohne Proben nach oben“
Notwendigkeit zum Nachleuchten reduziert
Unterschiedliche Setup-Größen – je nach Bühne

Audio: Historie und Anforderungen
Sound: Mischung nach emotionalen Gesichtspunkten
Philipp Nadolny: „Staffel-Übergabe“ nach 26 Jahren bei den Ärzten
43 Jahre Berufserfahrung als FOH
Sprachverständlichkeit im Fokus – weil viel Kommunikation herrscht
Outboard als „Reminiszenz an alte Zeiten“
Zwei dB extra
1996 als Vorband von KISS: Amek-Pult mit Disketten
„Es gab nie die Frage, zu gehen“

Videotechnik: von High-End bis Composite
Kameratechnik
Video-Effekte und Medienzuspiel
Video-Bearbeitung und Licht überschneiden sich

Die Show


Auch Konzerte finden gelegentlich direkt vor dem ehemaligen Flughafengebäude und den Hangars statt. Im Hochsommer hatten Die Ärzte an einem Wochenende gleich an drei aufeinanderfolgenden Tagen Auftritte geplant. Der erste Gig des Trios freitags sollte aufgrund des Wetters kurzfristig ins Wasser fallen.

In der Gegend goss es freitags in Strömen, es sei wie ein „stationäres“ Gewitter gewesen, erinnert sich Lichtdesigner Bertil Mark, während er mit uns über den Flughafenbeton fährt; die Fahrt über das Gelände erstreckt sich gefühlt wie eine kleine Ewigkeit, bis wir nahe der Bühne landen. Beim Aufgang an der hinteren Bühnenseite hat jemand eine Piratenflagge gehisst, die Bühne erscheint wie ein einsamer Monolith auf der Fläche. Sonntagmittags herrscht strahlend sonniges Wetter. Die Absage am Freitag erfolgte gerade, als der Einlass begonnen hatte. Sie haben von Fans gehört, die vergeblich aus Japan, Norwegen oder Dänemark angereist waren, so Mark. Das Konzert am Folgetag fand statt, vor rund 60.000 Zuschauenden. Diesmal passte das Timing des
Wetters. „Drei Minuten nach dem letzten Ton setzte Regen ein“, meint Bertil Mark schmunzelnd.


Zwei Touren kombiniert

Bei den Ärzten übernimmt Bertil Mark das Licht- und Produktionsdesign. Im Sommer holte die Band zwei Tourneen in einem nach. „Wir haben erst eine Berlin-Tour gespielt – sie ging klein los, mit 113 Leuten im ‚Schokoladen‘ [ein alternatives Kulturprojekt in einer ehemaligen Schokoladenfabrik in Berlin-Mitte] und sie endet hier auf dem Tempelhofer Feld. Gestern und vorgestern wäre das die Berlin-Tour gewesen, und heute ist wieder die Festival-Tour dran.“ Er spricht die „Buffalo Bill in Rom“-Tour an, die die Produktion durch Deutschland und Österreich führte. Der Aufbau bleibt für beide Gelegenheiten auf der Tempelhofer Bühne derselbe – allerdings sei es ohnehin jeden Tag ein anderes Konzert, da die Band weitgehend spontan immer ein anderes Programm spielt, so Bertil Mark.

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63 wabenförmige Pods mit einem C1-System

Das zentrale Element der aktuellen Bühne sind 63 wabenförmige Pods, teilweise live verfahrbar an einem C1-System aufgehängt – das „Dalli Dalli“-Setup – wie sie es nennen. Die Inspiration kam durch den Studio-Look der gleichnamigen Fernseh-Show aus den 1970er Jahren, er greift Retro-Elemente und moderne Formen auf. „Alle Lasten sind hinter den Waben eingebettet und praktisch versteckt.“ Die Bühne erscheint durch die in den Waben verschwindenden Leuchten zurückhaltend. „Die Schönheit besteht darin, die Technik eigentlich nicht zu zeigen. Trotzdem gibt es Momente, in denen das bewusst rauskommt.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Waben Lichttechnik
Waben machen die Lichttechnik regelrecht unsichtbar (Bild: Alexander Heber)

Er bezieht sich auf ein szenisches Element: „Aus dem Bühnen-Setup im Dach wird ein Element heruntergefahren, es entsteht ein A.“ Darüber sind drei Waben positioniert, die das Band-Logo, ein Ä mit drei Punkten, ergeben. Die Wabenstruktur ist ein kompletter Sonderbau. „Auch die Lampen sind komplett Custom eingesetzt. Das ist eine Punktlandung, auch in Bezug auf die Lasten, die die deutschen Bühnen, die im Moment draußen stehen, überhaupt leisten können.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Motorsteuerung Lichttechnik
Als Motorsteuerung für die szenischen Fahrten kommt ein System von Cybermotion zum Einsatz (Bild: Alexander Heber)

Die Waben samt Inhalt wurden von der Firma Schoko Pro aus Wiesbaden konstruiert. Das Projekt von der Idee bis zum Beginn des Sonderbaus dauerte drei Monate. „Dann fing der Ukraine-Krieg an und es stand zunächst auf der Kippe, weil sich Rohstoffpreise und Lieferzeiten verändert hatten. ArtNet-Boards gab es einfach keine mehr! Wir hatten Glück, es hat genau hingehauen.“ Eigentlich sei viel Technik vorhanden: „Wir haben fast 150 DMX-Universen am Start, durch die LED-Waben allein 125. Eigentlich bekommt man das so nicht mit. Das ist eine etwas andere, minimalistische Art von Show. Ein Effekt, der auftritt, ist dann auch ein riesiger Effekt.“

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Eigene Ästhetik durch eingehüllte Lampen

„Ich habe mich von vornherein etwas limitiert, weil ich natürlich nicht alles mit den Lampen machen kann, weil ich sie in der Decke in den Waben versteckt habe“, so Bertil Mark.

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Waben Lichttechnik
Schaut man genauer hin, entdeckt man die Leuchten und Knotenpunkte in der Sonderkonstruktion (Bild: Alexander Heber)

Dadurch entsteht allerdings auch eine gewisse Ästhetik von vornherein. Bestimmte Winkel sind nicht möglich.“ Die komplette Einhüllung ändere den Look, das schaffe wiederum neue Möglichkeiten. „Wenn ich geraderaus schieße, hast du viele Streben dazwischen – dadurch entsteht automatisch ein cineastischer Look, weil er überall gebrochen wird. Das ließe sich normalerweise nicht erzeugen. Das ist die Schönheit dabei – ein Eigenleben auf minimalem Raum.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Waben Dolly Dollie
Bereit für den Transport: Die Waben sind allesamt auf Rolle und direkt nach dem Abbau bereit für den Weg in den Truck (Bild: Alexander Heber)

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Bertil Mark: Einstieg in die Szene als Lichtler und Profi-Musiker

Der Lichtdesigner arbeitete unter anderem für die Sportfreunde Stiller, Sarah Connor, die Beginner, Farin Urlaub, Melody Gardot, Rammstein, Jan Delay, Tokio Hotel oder Selig. Darüber hinaus ist Mark auch Schlagzeuger und Produzent – er ist zum Beispiel bei Produktionen von Gentleman oder Son Goku zu hören, als Produzent arbeitete er u. a. für Thomas D, Von Spar oder Clueso. „Ich habe schon mit 15 Jahren angefangen, Licht zu machen“, erinnert sich der Designer, „1991, 1992 – damals hatte mein Bruder mit einem Kollegen eine kleine PA-Firma, zu der auch Licht hinzukam.“ So ging es Stück für Stück weiter.


Arbeit im Kollektiv als „modulares Produktionshaus“ für kreative Lösungsansätze

„In Deutschland lernte ich früh Gunther Hecker [u. a. Licht bei Die Fantastischen Vier und Thomas D] und JoJo Tillmann [u.a. U2] kennen. Gunther war der erste, bei dem ich bewusster hingeschaut habe, was im Lichtbereich geht. Zusammen mit JoJo habe ich angefangen, in einem Kollektiv zu arbeiten, um Bühnenbilder und Lichtsetups zu basteln. Wir haben diverse Touren zusammen gemacht, ich wurde dann auch Video Director. So habe ich das immer weitergeführt – immer andere Designer, Freunde und Kollegen eingeladen.“ Aktuell ist er Teil eines neuen Kollektivs, „Stop Making Sense“, das aus Timo Martens, Thomas Krautscheid (Video Director bei Die Ärzte), und Anderen besteht. „Wir kommen aus verschiedenen Bereichen und haben unterschiedliche Projekte. Dabei versuchen wir, die immense Erfahrungskraft zusammenzubringen, um Kunst zu schaffen – was auch immer das bedeutet. Wir laden auch viele andere Kollegen projektbezogen ein. Bei mir hört Kreativität nicht in Gestaltungsfragen auf – es geht auch darum, zu schauen, wie sich etwas auf die Bühne bekommen lässt: Wie ist das verkabelt, wie ist es reproduzierbar, um es in der Kürze der Zeit aufbauen zu können? Das ist für mich genauso ein kreativer Rahmen. ‚Stop Making Sense‘ als Label bedeutet – alles ist möglich.” Es sei ein „modulares Produktionshaus“.

Luminex Araneo bei Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022
Netzwerknoten von Luminex: Mit Araneo live überwachte Netzwerkinfrastruktur (Bild: Alexander Heber)

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Individualisierung der GrandMA2-PC- Software durch Lua-Scripte

Aktuell nutzt er ein GrandMA3-Lichtpult, mit GrandMA2- Software. Das Programm ist inzwischen sein Hauptbaustein. „Das Pult, wie ich es programmiere, ist ja nicht nur das reine Licht an- und ausmachen, sondern auch die Vorbereitung. Bei der Vielzahl an Touren, die ich mittlerweile auch fast parallel bestreite, gibt es viele Dinge – gerade Logistik und Beschriftung – das wäre quatsch, es immer wieder neu zu machen. Dadurch spare ich viel Zeit und kann mich auf die kreative Arbeit konzentrieren. Aus dem Grund war die Entscheidung, überall mit der gleichen Software zu arbeiten, irgendwann klar. Dazu kommt, dass die Software offen ist. Viele Kollegen und auch ich schätzen die Möglichkeit, auf der Lua-Script-Ebene ‚einschreiten‘ zu können und kleine Programme im Programm zu basteln. In der Software kannst du Lua-Scripte abfeuern. Mit Lua-Makros lassen sich viele große Rechenprozesse abfertigen, die du sonst ewig schreiben müsstest. Manche Kollegen haben irrsinnig tolle Pult-Files, die sie selbst programmiert haben. Vieles vereinfacht mir das Leben oder stellt neue kreative Ideen bereit. Durch die Technik manifestiert sich das wieder in der Bühnenshow.“ Es sei auch ein großes Risiko, „weil sowas nicht unbedingt die Betriebssicherheit steigert. Wenn du es sehr wild betreibst, kann die Software auch abstürzen, wie bei jedem Computer – aber dafür habe ich ein Spare-Pult.“ Das liege permanent an, „es schaltet sich selbst um. Ich muss nur rübergehen.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022 GrandMA 3 GrandMA 2 Lua(Bild: Alexander Heber)
Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022GrandMA 3 GrandMA 2 Lua
Extra Button und Potis: Durch die vielen Live-Effekte während der Show lohnen sich zusätzliche Steuerpulte mit ununterbrochenem Zugriff auf die wichtigsten Parameter (Bild: Alexander Heber)

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Follow-Me aus dem Bühnendach

Als Follow-Spots kommt ein Follow-Me 3D Six-System zum Einsatz. Damit können bis zu sechs Akteure verfolgt werden, mit einer beliebig skalierbaren Anzahl an Moving-Lights. Zwölf Moving-Lights sind als Follow-Spots vordefiniert. Weitere Scheinwerfer kann Bertil Mark am Lichtpult zufügen. Er schätzt unter anderem, dass das System mit jedem Moving-Light funktioniert. „Das schöne bei Follow-Me: Alle Lampen, die du ins System integrierst, kannst du zuweisen – und beispielsweise sagen, ‚alle Lampen auf Bela B.‘. Es sind verschiedene Lampensysteme, die aufgeteilt sind – in der Mitte, beim A, sind GLP X5 Fixtures – Wash Lights – drin. Dazu sind abwechselnd Spotlights und X4 Bars – also auch ein Wash Light – verbaut. Wir verwenden nicht alle vorhandenen Lampen für das Follow-Me-System, weil das aufgrund der Winkel keinen Sinn ergibt, aber wir haben praktisch das Frontlicht und eine komplette Spot-Truss. Wenn ich die Spotlights für alle drei nutzen möchte, haben wir ein schönes Hinterlicht, oder ich nutze eine Solo-Position.

Die Jungs [er zeigt auf die Follow-Me-Arbeitsplätze hinter der Bühne] fahren praktisch immer mit, das läuft über einen Joystick – jeder hat sein ‚Target‘, wie sich das nennt. Sie sind am Verfolgen, und ich mache die Komposition vorne mit dem Pult.“ Jeder der drei Akteure auf der Bühne hat einen eigenen Operator. „So wie der klassische Follow-Spot- Fahrer – nur haben wir die Möglichkeit, nicht nur eine Lampe zu steuern, sondern die Lampen, die ich ihnen freigebe. Bei mir läuft das ‚Monster‘ praktisch zusammen.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Follow Me Followme
FollowMe: Die Followspots werden kameragestützt gesteuert – hier der Arbeitsplatz für die Lichtsteuerung von Rod. (Bild: Alexander Heber)

Die Follow-Spots würden von den Künstlern sehr begrüßt, meint Bertil Mark. „Ich glaube, das kommt daher, dass Farin Urlaub zu Beginn seiner Karriere von einer Flasche getroffen wurde, als er vom Follow-Spot von vorne geblendet wurde. Er möchte praktisch immer das Publikum sehen, und auch immer darauf reagieren können. Wir filmen die Band auch ab, daher brauche ich ja auch ein bisschen Licht. Am liebsten hätten sie, glaube ich, gar kein Licht. (lacht) Aber natürlich ist das nicht möglich, das ist allen bewusst. So haben wir einen wunderbaren Weg gefunden, alle normal beleuchten zu können und die Band kann trotzdem alles ringsherum wahrnehmen.“

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022GrandMA 3 GrandMA 2 Lua
Die Leuchten für diesen Job sind in die vorderen Ecken der Bühne geflogen und blenden weder die Künstler, noch stören sie den Blick auf die Bühne (Bild: Alexander Heber)

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„In einem Club reagiert der Raum auf das Licht“

Wie bewertet er die Unterschiede zwischen einem Club-Setting, in dem er ohne Tageslicht gestalten kann, und den Festival-Settings von Tageslicht über Dämmerung hin zu Nacht? „In einem Club reagiert der Raum auf das Licht und reflektiert es. Das ist hier naturgemäß nicht der Fall. Aber allein, wie das Design geworden ist – die Wabenstruktur mit den Gittern – ist es auch ein Tageslicht-Element. Es ist ein Bühnenbild, das direkt für sich steht und wirkt. Das wollten wir herstellen. Auch wenn etwas ausfallen sollte, sieht die Bühne immer gut aus.“ Die Anmutung sei eindeutig. „Leute, die herkommen und auf die Bühne schauen, wissen, sie sind bei den Ärzten.“

Gassenlicht Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022
Gassen- und Effektlicht: Ready to Go auf einem Dolly (Bild: Alexander Heber)

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Licht- und Farbflächen an der Bühnenfront

Vorne auf der Bühnenfront stehen GLP X4 Bars auf dem Boden. „Das ist ein tolles Produkt – ein Meter lang. Ich finde, es gibt nichts anderes, mit dem sich auch komplette Lichtflächen-Ebenen machen lassen. Dadurch, dass die sich auch noch bewegen können und du jeden Pixel anpassen kannst, lassen sich Bewegungen machen, ohne dass Lampen sich bewegen. Weil es viele Punkrock-Akzente gibt, arbeiten wir auch mit kleinen Farbverläufen – zum Beispiel, dass es auf einen Abschlag aus der Mitte heraus nach außen weiß wird. So existiert auf der Bühne, obwohl sich die Lampen nicht bewegen, praktisch emotionale Animation. Farben von links nach rechts einmal durchlaufen lassen bietet sich auch an. Dadurch, dass die Bars dicht an dicht sind, und auch die Waben aus LED sind und komplett mitreagieren, kannst du für einen kurzen Moment eine Farbe komplett durchschwenken – das ist ganz spannend, und auch eine etwas andere Art des Lichtmachens.“

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Beleuchtung muss kameratauglich sein

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Lichttechnik LED Kameratechnik
Die hochklassigen Kamerasensoren und Leuchtmittel zahlen sich besonders bei Lichtstimmungen in Blau und Magenta aus, bei denen viele andere Kameras zu clippen beginnen würden (Bild: Alexander Heber)

„Die Magie von Licht entsteht dadurch, dass es Kontraste gibt. Dadurch, dass wir die Jungs auch abfilmen – und ich sie entsprechend beleuchten muss – besteht meine Kunst und mein ‚Mit spielen‘ darin, im richtigen Moment die Kontraste zu schaffen, sodass das Ergebnis emotional wird, aber trotzdem noch abfilmbar ist. Gleichzeitig besteht meine Aufgabe darin, ein großes Bühnenbild zu machen. Hier sind 60.000 Leute, das heißt, es geht eher um die großen Looks. Kleine, atmosphärische Looks entstehen später im Set.“ Er verweist auf Discokugel-Hälften, die auf der Bühne versteckt untergebracht sind, teils hinter der Backline aufgehängt, bis zum Einsatz als szenisches Element, bei einem Song. „Die Discokugeln machen etwas Kleinteiliges, aber sie bespielen trotzdem gleichzeitig die Bühne, weil sich die Lichtreflexionen im Vorhang wiederfinden.“

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Teils improvisiertes Set mit spontaner Licht-Show

Passend zum teils improvisierten Set der Band gibt sich der Lichtdesigner im Setup die Freiheit, in der Lichtshow spontan reagieren zu können. „Dazu kommt auch, wie ich mein Pult konfiguriert habe – das ist praktisch wie ein Instrument aufgebaut. Da ich selbst Musik produziere, übertrage ich es so gesehen auf das Lichtpult. Das ist der Gedanke bei den meisten Projekten, bei denen ich involviert bin. Irgendwann kam noch das Design-Element dazu. Als Designer versuchst du zunächst, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Ob du sie benutzt oder nicht, ist dann der nächste Schritt. Dadurch, dass es hier keine ‚Show-Show‘ ist, bei der für jeden Song eine Bühnenshow durchprogrammiert ist, sondern alles live entsteht, habe ich mir praktisch sehr viele Dinge zurechtgelegt, die ich einsetzen kann.“

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„Dadaismus“ samt Stand-Up-Comedy auf der Bühne

Cues, Timelines oder ein Click-Track existiert nicht. „Ich arbeite mit vielen Bands, bei denen keine Zuspielungen stattfinden. Das ist wahrscheinlich auch der Punkt, warum ich da bin – weil ich als Musiker eingeladen wurde und dem auch folgen kann und möchte, mich darauf einlassen kann.“

Die Show sei nicht nur ein Konzert – „ich denke, der Erfolg der Ärzte liegt auch darin begründet, dass es eine Stand- Up-Comedy-Show ist. Sie haben hervorragende, wichtige deutsche Songs, keine Frage – darunter vermutlich mit ‚Schrei nach Liebe‘ den wichtigsten Antirassismus-Song aller Zeiten in Deutschland geschrieben – aber die Konversation, die zwischen Farin, Bela und Rod passiert, vor allem zwischen Farin und Bela, ist wichtig. Sie macht das Konzert mit aus. Manchmal kann ein Zuruf aus dem Publikum das ganze Programm kurz verändern, weil sie es aufgreifen, damit spielen und weiterentwickeln. Genauso kann ein technischer Fehler ein Programmpunkt werden, weil sie das aufnehmen. Es ist Dadaismus – komplette Freiheit. Ich kenne keine andere Band, die das auf diesem Niveau, mit entsprechendem Erfolg, praktiziert.“

Ob das funktioniert, hänge naturgemäß auch von der Art der Show ab. „Eine Musical-Show lebt – durch die vielen Protagonisten – davon, dass im richtigen Moment das Bühnenelement hochfährt, weil dann auch die Tänzer da sein müssen, oder eben nicht da sein müssen! Dort ist die Routine wichtig. Rammstein ist zum Beispiel ein großes Theaterstück – das ist komplett ineinander verwoben und dramaturgisch aufgebaut. Wenn du’s so willst, ist es genau das Gegenteil: Es gibt keine Ansagen – es ist das Spektakel und die Aufführung. Bei den Ärzten überwiegen die Ansagen.“

Das sei ihm generell aufgefallen: „Viele internationale Künstler machen eigentlich sehr wenig Ansagen. Ich habe das Gefühl, deutsche Bands sprechen gerne auch über ihre Songs und führen das Publikum etwas mehr durchs Konzert – das sind verschiedene Konzepte. Dadurch, dass viele Punkrock-Songs durch das Tempo eher zwei Minuten gehen, spielen Die Ärzte vielleicht vier Songs, wo andere einen Song spielen. Dadurch häuft sich die Anzahl an Songs am Abend.“

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„Ohne Proben nach oben“

„Gestern meinte Farin Urlaub sinngemäß zum Publikum, ‚wir hatten hier ganz lange einen Proberaum. Ihr glaubt es nicht, wir haben auch mal geprobt!‘ Sie sind auch bekannt dafür und reden darüber, dass sie nicht proben. Sie treffen sich hier auf der Bühne und spielen zusammen. Manchmal müssen sie auch erst suchen – ‚das haben wir lange nicht gespielt, wie geht das nochmal?‘ – aber das ist dann Teil der Show, und da wird das Publikum mit eingebunden. Jedes Ärzte-Konzert ist einzigartig. Sie wissen ja, was sie machen, und der Erfolg gibt ihnen Recht. ‚Ohne Proben nach oben‘ haben sie auf jeden Fall absolut kultiviert.“ Tour-Proben im klassischen Sinn gab es nicht. „Wir haben uns schon getroffen, haben das Set angeschaut und geschaut, was wir damit machen können. Dadurch, dass sie zwei Tourneen parallel gespielt haben und viel Repertoire herausgeholt haben, haben sie eher ihre Sounds gecheckt. Ansonsten gehen sie auf die Bühne und spielen los. Sie machen sich Gedanken über Dramaturgie – gerade aus dem Konzept heraus, dass sie auch jeden Tag andere Stücke spielen wollen, damit beschäftigen sie sich schon, was sie spielen. Durch ihr riesiges Repertoire ist es auch für sie eine Challenge. Ich glaube, sie machen das als Konzept: Das ist die Tour, sie haben sich eine Reihe Songs ausgesucht, die sie spielen wollen, weil das die Reise ist, die sie zeigen möchten. So möchten sie auch ihre Fans bei Laune halten.“

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Inflatables in Wabenform, um die LED- Leinwände passend einzurahmen

Ob live getrackte Texteingaben mit Notch oder analog generierte Glitches – der Gedanke beim Video basiert auf der Idee, mit einem perfekt gematchten Bild zu beginnen, um dann bei der Kreativität nicht an Grenzen zu stoßen

Die LED-Wände an den Bühnenseiten werden jeweils von einer Inflatable-Wabenstruktur eingerahmt, die die Form und Farbe der Lichtwaben in der Bühne aufgreift. Der Bereich der LED-Wand außerhalb der Inflatable-Wabenform wurde auf dem Bildschirm schwarz ausmaskiert. Die Waben kommen nur bei den Festivals zum Einsatz, nicht in Clubs. „Bei den Inflatables ist Wind ein großes Problem“, erklärt André Nordhoff, der technische Leiter der Produktion. „Wir mussten sie auch ein, zwei Mal runternehmen, wenn es zu windig war. Sie haben vom Hersteller einer gewisse Windlast vorgegeben.“ In den Fällen wurde ein grafischer Rahmen in die Kamerasumme gekeyt. „Dann fällt es dem Publikum nicht ganz so direkt auf.“


Notwendigkeit zum Nachleuchten reduziert

Der Licht- und Video-Tower ist leicht Stage Right positioniert, der FOH-Tower eher im Bereich Stage Left untergebracht. „Schöner wäre es natürlich, direkt davor zu stehen. Aber durch die Entscheidung, für das Publikum – weil gerade auch im hinteren Bereich so viele Menschen stehen – die Mitte zu öffnen, können natürlich viel mehr Leute das Konzert sehen.“ Die Türme sind beide niedrig gehalten, sodass Sichtlinien erhalten bleiben. „Ich kann nicht so gut einleuchten, als wenn ich gerade draufschauen würde“, fällt ihm als Einschränkung auf. Aus dem Grund steht zum Nachleuchten der Positionen auf der Bühne ein weiteres Lichtpult. „Auch die Entscheidung, die Waben bereits sowohl in einem Design- als auch in einem Transport-Element zu verbauen, hilft, weil die Lampen fest installiert sind und sich theoretisch eigentlich selten bewegen und versteppen können. Wenn das richtig aufgebaut wird, geradestehen kann und die Lampen sich nicht versteppen, brauche ich eigentlich nicht nachzuleuchten. Dadurch, dass wir keine eigene Bühne dabeihaben, sondern immer ‚zu Gast‘ sind – das ist die größte Bühne der Tour, sie ist einen Tick höher und noch einen Meter tiefer – ändern sich die Positionen. Die Frontposition muss ich nicht nachleuchten. Das machen die Follow-Me-Jungs auf der Bühne und kalibrieren nach. Sie bekommen vom Rigging-Gewerk die Koordinaten, die genauso übertragen werden – das funktioniert gut.“

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Unterschiedliche Setup-Größen – je nach Bühne

„Wir hatten vier bis sechs kleinere Bühnen auf der Tour, da mussten wir die Waben etwas anders anordnen, und wir hatten auch kein C1, weil es aus Gewichtsgründen nicht möglich war“, erinnert sich Nordhoff. Die passenden Stageco-Bühnen waren sehr gefragt, da gerade viele Produktionen unterwegs waren, sie haben sie nicht überall bekommen. Sie haben dann mit Designer, Fachplaner und Head Rigger überlegt, wie sie das Konzept trotzdem noch passend für die Band umsetzen können. Fachplaner Lucas Henke: „Es ging darum, am Ende des Tages das Design noch wiederzufinden, dass du trotzdem die Waben wieder erkennst, und am besten die Videowände außen – sodass der Blickfang außen vorhanden ist.“ Es sind praktisch drei Sets, plus Videowände, so Bertil Mark. Bei den Club-Shows verwendet er nur die In-House-Sets der Lichttechnik. Auf der Parkbühne in Berlin-Wuhlheide kam das eigene Licht-Set zum Einsatz, „wir haben allerdings Waben aus der Decke genommen, was den Lasten geschuldet war, und hinten eine kleine Waben-Matrix gebaut. Die roten Vorhänge sind bei allen Bühnen-Varianten das verbindende Element.“

Thomas Krautscheid (Video Director), Lukas Weiss (Lichtcrew Chief), Bertil Mark (Lichtdesiger) und André Nordhoff (Technischer Leiter, v.l.n.r.)
Entspannte Profis vor der Show: Thomas Krautscheid (Video Director), Lukas Weiss (Lichtcrew Chief), Bertil Mark (Lichtdesiger) und André Nordhoff (Technischer Leiter, v.l.n.r.) (Bild: Alexander Heber)

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Sound: Mischung nach emotionalen Gesichtspunkten

Seit 26 Jahren steht Philipp „Don“ Nadolny bei Die Ärzte am Pult. Beim Konzert auf dem Tempelhofer Feld in Berlin kommen wir ins Gespräch. „Von mir bekommst du aber praktisch keine technischen Details, also wie viele Lautsprecherboxen irgendwo mit wie viel Watt hängen“, erklärt er. „Ich bin nicht so der Technik-Nerd, ich mische eher unter künstlerischen Gesichtspunkten.“ Im Zuge des Gesprächs stellt sich heraus: Bei allem Kokettieren mit Technik-Desinteresse – natürlich weiß der Profi auch im technischen Bereich in den relevanten Dingen, was er macht.

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Philipp Nadolny: „Staffel-Übergabe“ nach 26 Jahren bei den Ärzten

Es ist seine letzte Tournee als FOH-Mann der Die Ärzte. Er möchte einen neuen Lebensabschnitt beginnen, so der 64-jährige, nicht mehr länger andere Dinge auf später verschieben. „Sonst bleibt irgendwann nur ein ‚Ach, das hätte ich auch noch gerne gemacht!‘“ Er will sich beruflich mehr auf einzelne Projekte statt auf Tourneen konzentrieren. „Deshalb arbeite ich auf der laufenden Tournee Kollegen ein. Ich rutsche mehr und mehr in die helfende Rolle, und sage zum Beispiel ‚Das ist das Lied, bei dem Bela zwei Mal das Mikrofon wechselt‘ – oder ‚Jetzt kommt das Lied mit einem Seitenwechsel, wo Rod akustische Gitarre spielt‘.“ Das sei aufgrund der Spontanität der Show wichtig, die schon mal vom geplanten Verlauf abweichen kann. „Du kannst oft schon von außen erkennen, welches Lied als nächstes kommt. Eine akustische Gitarre wird herausgereicht, und du weißt ‚1/2 Lovesong‘. Oder es fährt ein Keyboard mit befestigtem Mikrofonständer raus, dann ist klar – Rod singt gleich ‚Dinge von denen‘. Aber so etwas lernt man ja recht schnell.“

Philipp Nadolny am FOH
Der 64-Jährige Philipp „Don” Nadolny absolvierte seine letzte Die-Ärzte-Tour (Bild: Norbert Bund)

Bei der aktuellen Tour hat Nadolny einen Pool aus drei sehr erfahrenen FOH-Kollegen zusammengestellt, die ihn bis auf wenige Ausnahmetermine abwechselnd begleiten, sodass auch bei kurzfristigen Corona-Ausfällen sofort Ersatz am Start ist. „Wir haben den Vorteil, dass wir verständliche Files benutzen und auch viele Shows gemeinsam machen, sodass jeder schnell übernehmen kann.“

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43 Jahre Berufserfahrung als FOH

Nadolny hat 43 Jahre Berufserfahrung am Pult – „nicht immer unter guten Bedingungen: Früher gab es keine Nightliner, keine großen Crews“, erinnert er sich an die Anfänge. „Da gab es VW-Busse, in die man reingestopft wurde, und immer zu wenig Schlaf. Ich bin in einer Zeit großgeworden, als es diese Tätigkeit noch nicht als Ausbildungsberuf gab, sondern man sich den Job durch Trial-and-Error selbst beibringen musste.“

Die Technik wuchs gerade erst mit. „1979 bin ich in diesen Beruf quasi hineingerutscht, als ich, ohne jede Erfahrung, zu einer politischen Band stieß, mit denen ich dann bis 1982 Hunderte von Konzerten unter den abenteuerlustigsten Bedingungen absolviert habe. Dabei habe ich in kurzer Zeit sehr viel gelernt bzw. lernen müssen. Zum Beispiel, dass du improvisieren musst, wenn du es mit Lautsprecher-Anlagen zu tun hast, die viel zu klein sind. Dazu bist du immer in Zeitdruck, wenn du von Auftritt zu Auftritt reist, mit den Musikern zusammen in einer Mercedes-Doppelkabine 508, wie die alte LKW-Bezeichnung lautet, und der Anlage hinten drin. Es gab kaum Hotels, sondern eher Übernachtungen in selbstverwalteten Jugendzentren und bei privat. Wir haben oft in besetzen Häusern oder bei Solidaritätsveranstaltungen gespielt, haben mit anderen Menschen versucht, zum Beispiel die Startbahn West in Frankfurt zu verhindern. Auf dem LKW war hinten ein großer „Atomkraft – nein danke!“-Aufkleber, wohl ein Grund mit dafür, dass wir auf der Autobahn ständig rausgebeten und kontrolliert wurden! Wenn man so startet, ist jeder noch so kleine Fortschritt immer glückbringend! Und dadurch, dass ich immer am Mischpult zu sehen war und Leute das wohl gut fanden, was ich da machte, wurde ich dann auch von anderen Bands angefragt. Da ergab sich dann über die vielen Jahre ein weites musikalisches Spektrum, von Rock und Punk bis zu Ethno und Jazz.“

Philipp Nadolny(Bild: Bertil Mark)

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Sprachverständlichkeit im Fokus bei den Ärzten – weil viel Kommunikation herrscht

„1996 hat mich dann der Manager von Die Ärzte besucht, als ich Phillip Boa & The Voodooclub gemischt habe, um mal zu sehen, was ich so kann und ob das passt.“ Es passte. Die Ärzte seien „musikalisch schwierig, aufwendig und unorthodox. Man merkt bei dieser Band, dass sie sich sehr viel Freiheit nehmen bei der Interpretation ihrer eigenen Stücke.“ Und Freiheit sei noch „wirklich vorsichtig ausgedrückt“. Er schmunzelt. „Sie sind sehr kreativ, was Rhythmus und Texte angeht. Wichtig ist, jedes Fitzelchen, jeden kleinen Wortwitz zu übertragen. Das ist die Aufgabe – dass die Musik gut klingt und dass jedes Wort verstanden wird, wenn sie sich gegenseitig die Bälle zuwerfen.“ Beim Gesangsmikrofon sei er „old-fashioned“. „Ich verwende das Audix OM7 bei Rod und Farin.“ Das Modell hätte sich als passend erwiesen. „Das Mikrofon hat einen extremen Nahbesprechungseffekt. Nebengeräusche werden sehr gering übertragen. Bela nutzt ein Crown-Headset, was sich auch mechanisch als sehr robust darstellt.“

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Outboard als „Reminiszenz an alte Zeiten“

Beim Mix wird er von Kollegen am Avid 6SL-Digital-Pult unterstützt, sodass er sich auf den kreativen Ablauf konzentrieren kann. Outboard hat er ebenfalls im Gepäck, darunter Avalon-Preamps und Chandler Germanium-Kompressoren sowie einen MaxxBCL – „eine Reminiszenz an alte Zeiten. Ob die Geräte wirklich notwendig sind, sei dahingestellt. MaxxBCL ist ein gutes Werkzeug, um die Lautstärke in den Griff zu bekommen.“

Outboard Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Avalon Chandler LA4X MAXXBCL
Auch im Zeitalter digitaler Pulte findet ein hochwertig bestücktes Outboard einen Platz in der Signalkette (Bild: Alexander Heber)

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Zwei dB extra

Stichwort Lautstärke: Sie waren am Vortag zwei dB lauter als behördlich vorgesehen, allerdings mit Genehmigung vom örtlichen Messingenieur. Das bezieht sich in dem Fall auf die Lautstärkevorgaben, erklärt Nadolny. „In der Umgebung wird gemessen: Je nachdem, wie günstig oder ungünstig der Wind ist, bekommst du eine Nachricht und musst reagieren.“ Er dreht sich um und zeigt auf das andere Ende des Flugfeldes. „Wichtig sind die Häuser, dass dort nicht zu viel ankommt. Bläst der Wind in diese Richtung, kann ich weniger Lautstärke fahren. Kommt der Wind aus einer anderen Richtung, gibt es erfahrungsgemäß weniger Anwohnerbeschwerden. Das sind äußerliche Einflüsse. Wenn du dann mit dem Messingenieur vor Ort gleich guten Kontakt aufnimmst und sagst ‚Mir ist es einen Hauch zu leise, sagt er eventuell ‚Go – mach lauter!‘ Er sagt vielleicht auch gleichzeitig – ‚Mach im Innenfeld mehr Energie, aber mach da vorne jene Banane leiser.‘“

Er zeigt auf ein Lautsprecher-Array, das in eine andere Richtung abstrahlt „Das haben wir während der Show leiser gemacht“. Es gehe darum, die Schallenergie anders aufzuteilen. „Jetzt reden wir schon wieder über technische Details!“ Mit einer Hand deutet er in Richtung der Häuser am Horizont des Flugfeldes. „Mein Bruder wohnt übrigens irgendwo dahinten. Er schrieb mir gestern Nacht noch eine SMS: Also an unserem Wohnzimmerfenster ist der Sound exzellent – und viel besser als bei den … .“ Nadolny muss lachen.

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1996 als Vorband von KISS: Amek-Pult mit Disketten

Zurück zu den Anfängen bei Die Ärzte: Er ist bei der Band geblieben, „weil sie wollten und weil ich wollte. Wenn man von einer Familie reden kann, dann ist das eine Familie bestehend aus der Band und aus einem kleineren Kreis von Kollegen, die schon lange dabei sind. Dieser Kreis wird zwar immer kleiner, aber es sind immer noch ein paar, die schon ganz lange dabei sind. Damals fand ich es spannend, als ich gefragt worden bin: ‚Kannst du nach Berlin kommen und die Band kennenlernen?‘ Dabei wusste ich kaum etwas über Die Ärzte, eigentlich noch nicht mal, was sie für Musik machten. Ich habe sie kennengelernt und wurde engagiert, um gleich darauf die ersten großen Shows zu mischen.

Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022
Schwarz-Weiß Video-Look zum Sonnenuntergang (Bild: Alexander Heber)

Die Ärzte waren gerade auf dem Weg, in größere Hallen umzusteigen, statt mehrfach einen Club zu bespielen. Bei unserem ersten großen gemeinsamen Konzert sollten sie ohne Soundcheck als Vorband von KISS auf die Bühne kommen“, erzählt Nadolny. „Wir haben zuvor zwei kleine Probe-Shows gemacht. Die KISS-Produktion hatte ein Amek Langley-Pult mit Recall-Fähigkeit im Gepäck. Das war ‚halbdigital‘: Du hast eine riesige Diskette eingeschoben und dann die Fader und Knöpfe nach Bild und Sprache eingerichtet. Eine Aufnahme von Rupert Neve [dem Amek gehörte] hat dir immer geantwortet, ‚okay‘, ‚okay‘. Die 20 Minuten Changeover-Zeit hast du also auch gebraucht, um dein Pult einzustellen – dabei war es nicht mehr als Pi mal Daumen! Aber es war natürlich toll, dass man als Vorband, die kein eigenes Mischpult mitbringen durfte, zumindest auf gespeicherte Daten zurückgreifen konnte. Ich habe mich mit dem Toningenieur von KISS recht gut verstanden. Ein Jahr später begegneten wir uns wieder bei Rock im Park und Rock am Ring. Als ich zum FOH-Platz kam und von den örtlichen FOH-Betreuern gefragt wurde, welches Pult ich wollte – Yamaha oder Midas, zeigte ich auf das KISS-Amek-Pult. Ich holte meine Diskette hervor. Zusammen mit dem FOH-Betreuer von KISS habe ich sie eingelesen und die Show gemacht – die Ärzte klangen super.“

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„Es gab nie die Frage, zu gehen“

„Ich habe Die Ärzte dann schnell kennen- und lieben gelernt und in den vielen gemeinsamen Jahren entstand natürlich eine persönliche Beziehung. Ich hatte zum Glück immer das Gefühl: Die Band gibt dir das zurück, was du investierst. Es gab also nie die Frage zu gehen. Es gab schon Anfragen von anderen Bands, aber das hatte dann oft so einen Beigeschmack.“

Er erinnert sich an die Anfrage einer „richtig großen Band. Die meinten, sie hätten Probleme mit ihrem Toningenieur und sagten ‚Du musst sofort kommen!‘. Ich erinnere mich genau: Meine Kinder waren zu der Zeit in einem selbstverwalteten Kindergarten, ich kochte gerade für 40 Kinder Spaghetti. Ich meinte nur ‚Ich rufe dich gleich zurück!‘ Dann, als ich einen Moment Zeit hatte, rief ich erst mal den damaligen Toningenieur der Band an und fragte ihn, ob er wüsste, was gerade wohl hinter seinem Rücken passierte. Der war völlig überrascht. Da war mir klar: Das kann keine Band für mich sein. Ich habe eine geile Band – die würden so etwas nie machen, sondern immer offen kommunizieren. Und darüber bin ich bis heute heilfroh. Denn so konnte ich über meinem Wunsch nach Veränderung auch ganz offen sprechen. Unsere Trennung verlief demnach harmonisch und einvernehmlich, bei aller Melancholie – auf beiden Seiten. Das ist in der Branche ja nicht selbstverständlich.“

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State of the Art Broadcast Equipment und analoge Effekte

Kameratechnik

Die Umsetzung der videotechnischen Komponente liegt in Verantwortung der Hibino Deutschland GmbH. Christian Heinzel, Head of Video, plante das hochwertige System und bringt es zusammen mit Video Engineer Malte Langhans zum Einsatz bei der Tour.

Christian Heinzel – Head of Video
Christian Heinzel – Head of Video an seinem Show-Arbeitsplatz. Neben der Steuerung der PTZ-Kameras, Slider und Polecam von Panapol kann er im Ernstfall auch die Quellen schalten, sollte die Konsole am FOH jemals den Kontakt verlieren (Bild: Alexander Heber)

Hinzu kommt das Team für die LED-Wände, welches während der Show Position an den Grass Valley Kamerazügen bezieht. Bela, Farin und Rod werden jeweils von einer LX 86N Kamera von Grass Valley mit Canon Digisuper Box-Optik eingefangen. Hinzu kommen zwei weitere LX 86N, drei Dreamchip Atom one mini auf Mikrofonstativen nahe den Akteuren, und drei PoE-betriebene Panasonic PTZ HS-150, davon eine auf einem selbst konstruierten Motorslider, eine auf einem Panapod und eine versteckt inmitten der Waben.

Malte Langhans
Malte Langhans – Video Engineer betreut während der Show das Shading aller Kameras (Bild: Alexander Heber)

Zusammengeführt werden die Signale über eine Trinix 128 × 128 SDI-Kreuzschiene. Der Signalmix erfolgt mit einem 3-Full- ME K-Frame von Grass Valley über ein Korona Pult. Die Steuerung der angeschlossenen Hardware übernimmt das Jupiter-System von Grass Valley, welches redundant verbaut ist und im Fehlerfall von einem Tektronix ECO8000 umgeschaltet wird. Oszilloskop und Clock-Generator kommen ebenfalls von Tektronix. Zusätzlich kommt Tallyman zum Einsatz und bietet erweiterte Steuer- und Makrofunktionen. Für Multiview und als Framesync für die PTZ und Dreamchip-Kameras dient ein MediorNet Frame mit drei MicroN. Die Signale daraus wurden mit in die SMPTE-Kabel der FOH-Kameras gepatcht, was zusätzliches Verlegen weiterer Kabel ersparte und auch die Möglichkeit schuf mit nur einem Kabeltyp zu arbeiten. Somit liegt eine Leitung als Spare und kann für jede Art Ausfall als Ersatz dienen – clever!

Slider und Totem werden mit Fußpedalen und Handbedienpulten von Christian Heinzel gesteuert. Er hat auch ein 19“ Backpanel zur Steuerung des Bildmischers vor sich und kann im Falle eines Falles auch den Mischer umschalten. Das Shading aller Kameras liegt in den Händen von Malte Langhans. Für die Bildbearbeitung der Dreamchip-Miniaturkameras und der PTZ liefert ein Skaarhoj Colorfly den schnellen Zugriff auf Farbtemperatur, Gain, PED, ND und weitere Kameraeinstellungen. Die Kommunikation im Videoteam erfolgt via Riedel Bolero.

Custom Slider Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Panasonic PTZ
Custom Slider Der selbst konstruierte motorisierte Kameraslider begleitet Die-Ärzte-Shows bereits mehrere Jahre (Bild: Alexander Heber)

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Video-Effekte und Medienzuspiel

Mit dem Kamerasetup ist eine hochprofessionelle, auf Broadcastniveau abgeglichene Ausgangsbasis für die Videokunst des Abends geschaffen. Die Effekte werden live generiert und dem Videobild hinzugefügt. Dafür kommt sowohl Soft- als auch Hardware zum Einsatz. Notch bildet einen wesentlichen Bestandteil und wird während der Show auch mit einem Livetracking kombiniert, welches Bela das Wort „doof“ beim Song „Doof“ perspektivisch korrekt auf das Gesicht legt. Das Tracking wird ein weiteres Mal genutzt, um Feuer aus den Augen schießen zu lassen. In einem Programm mit über 40 Liedern wird der Einsatz davon also nicht überstrapaziert, sondern kommt sehr bewusst zum Einsatz.

Videorack Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Analog Way, Grass Valley, Tektronix, Skaarhoj, Tallyman, Brompton Tesseract
Das Videosystem setzt sich aus State-of-the-Art Komponenten zusammen. Von Kompromissen in der eingesetzten Boradcasttechnik kann keine Rede sein (Bild: Alexander Heber)
Kameratechnik Videorack Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022Analog Way, Grass Valley, Tektronix, Skaarhoj, Tallyman, Brompton Tesseract
Im Dolly integrierter Arbeitsplatz für das Shading der Kameras (Bild: Alexander Heber)

Nach den ersten Versuchen mit dem Echtzeittracking, welches auf dem Videoinput einer fest montierten Minikamera beruht, funktionierte es bereits etwas zu gut und erkannte in der Deko am Schlagzeug das Gesicht einer kleinen Büste als Input. Eine FFP2-Maske schützt seither vor der Übertragung ungewollter Trackingdaten.

Figur bei Bela am Drumset mit technisch notwendigem Mund-Nase-Schutz gegen versehentliche Gesichtserkennung durch das Trackingtool von Notch

 

Die Notch-Effekte werden von Video Director Thomas Krautscheid programmiert, Ideen und Inspiration für die meisten Effekte gibt dabei Bertil Mark. Zur Show werden die Notch-Effekte per DMX gesteuert. Als weiterer Effketbaustein kommt Video Dust zum Einsatz. Die Software dient ebenfalls der Live-Bearbeitung des Kamerabildes, kann in diesem Setup aber eher als Effektgerät verstanden werden, welches auch audioreaktiv für Veränderung im Bild sorgt.

Doch nicht jeder Effekt lässt sich mit den neumodischen, digitalen Mitteln abbilden und so reiht sich ein Vortex Decoder von Tachyons Plus in die Effektkette ein. Das analoge Gerät arbeitet mit Composite und manipuliert und verbiegt das Signal, wie es eine digitale Simulation nicht nachmachen kann. Erinnerungen an defekte Videoköpfe in VHS-Playern kommen auf und der Einladung selbst mit den unbeschrifteten Button und Potis zu spielen, kann wohl kaum jemand widerstehen. Somit wird jede Show auch in den kleinen Details einzigartig und das Manipulieren von Effekten und deren Parametern zu einem weiteren Instrument.Korona Pult Die Ärzte Video-FOH(Bild: Alexander Heber)

Vortex Decoder Tachyons Plus Videorack Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022
Digital & analog: Neben dem Bedienpult GV Korona hat Thomas Krautscheid Zugriff auf einen Vortex Decoder von Tachyons Plus – ein Effektgerät auf Composite-Basis, welches mit Hilfe von zwei Analog Way Vio hin und zurück gewandelt wird und für charmante, fast nostalgische Effekte sorgt (Bild: Alexander Heber)

Damit die Effektgeneratoren in die Signalkette eingebunden werden können, wird zu Analog Way Vio Einheiten für die Wandlung gegriffen. Diese bilden die Schnittstelle zwischen Notch, Pandoras Box, Video Dust und der analogen Box. Pandoras Box dient als Medienplayer – zum Beispiel für Inhalte auf den LED-Wänden vor oder nach der Show. Programmpunkte während des Konzerts, in denen vorproduzierte Inhalte abgespielt werden, gibt es nicht. Vor Ort wurde noch ein Laptop des Veranstalters in das System eingebunden, um dem Publikum Hinweise – wie zum Beispiel zur Evakuierung aufgrund der Unwetterwarnung am Freitag – kommunizieren zu können.

Nachdem alle Signale ihre Bearbeitung erfahren haben und im K-Frame zur Vollendung gemischt sind, werden sie ein weiteres Mal in Analog Way Vios geleitet, um von dort an die Brompton Tessera Prozessoren für die Infiled LED-Wände übergeben zu werden.

Kamerabilder mit Technik aus dem obersten Regal gepaart mit Composite Effekten: Was erst einmal absurd klingen mag, funktioniert wirklich gut. Effekte kommen überlegt zum Einsatz, sind abwechslungsreich und nehmen sich an entscheidender Stelle wieder zurück, um Raum für Emotion zu schaffen. Die kompromisslose Wahl ausschließlich hochwertiger Komponenten sorgt für scharfe und detailreiche Kamerabilder auch bei in Blau getauchten Bühnen oder zurückhaltender Spotbeleuchtung. Von bunt, schrill und schnell bis monochrom, smooth und kommunikativ: Video wird bei Die Ärzte zu einem Teil der Show, der Nähe zu den Akteuren und der Show vermittelt und nicht nur eine Lupe auf die Bühne ist.

Video-Bearbeitung und Licht überschneiden sich

Im Video-Bereich arbeitet er mit dem Video Director Thomas Krautscheid zusammen, übernimmt auch selbst die Bearbeitung. „Ich habe ein Auge auf alles: Für mich ist Videobespielung und -gestaltung genauso ein Teil. Es ist auch ein Licht! Deshalb habe ich viele Ideen, wie Notch-Effekte. Das sind Dinge, die Thomas dann erarbeitet. Auf diesem Weg entstehen ‚schöne‘ Unfälle, die man auch nehmen und weiterführen kann. Ich habe einen Rechner mit Video Dust, mit dem ich auch ein paar Sachen machen kann und in Realtime Dinge hin- und herschieben kann, mit lustigen Analogboxen. So machen wir die Licht- und Videobearbeitung live. Das findet hier auch mit etwas Augenzwinkern statt, aber im Endeffekt geht es um ein stimmiges Bühnenbild.“

Madmapper Videodust Videorack Die Ärzte Tempelhofer Feld 2022
MadMapper und Video Dust: Video Dust sorgt für Effekte im Livebild, während MadMapper das Pixelmapping der Waben zur Aufgabe hat (Bild: Alexander Heber)

Sie arbeiten mit zwei Realtime-Effektgeneratoren. „Thomas ist connected zum Pult und kann die Parameter tweaken. Wir haben keine klassische Content-Videoshow, sondern es geht hauptsächlich um das Live-Bild, das wir gestalten.“ Er zeigt den „circuitbent“ VHS-Effekt-Prozessor aus den 80ern. „Wie das so ist bei analogen Geräten: Wenn du’s einschaltest, kommt trotz gleicher Einstellung jedes Mal ein anderes Signal raus.“ Die Regler sind nicht beschrieben. Es sei „kontrolliertes Chaos“.

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Die Show

Zwei Vorgruppen traten auf – tatsächlich wirkt die Optik der Waben bereits hier angenehm sortierend. Die Ärzte performten die ersten anderthalb Songs hinter einem Dayblack. Danach nahm die Lichtshow – abgesehen von den erwähnten einzelnen szenischen Elementen – immer eine unterstützende Funktion ein, die gleichzeitig Abwechslung schaffte, die Protagonisten aber nicht überlagerte. Die gelegentlichen Lo-Fi-Videoeffekte sowie die Verfahrungen des Sonderbaus kommen als interessante Abwechslung zur Geltung.

Die Ärzte Tempelhofer Feld
Showtime für das Logo: Etwa nach einer Stunde Performance löst sich das A aus dem Dach der Bühne und ergibt mit den drei Waben an der Front der Bühne das ikonische Logo der Band (Bild: Alexander Heber)

Am Abend werden – je nach Zählweise – 42 Stücke gespielt, teilweise nur als Ausschnitt, dazu weitere Stücke improvisiert. „Hurra“, „Lasse redn“, „Schunder Song“, „Friedenspanzer“, „Deine Schuld“, „Schrei nach Liebe“, „Junge“ oder „Zu spät“. Einige Fans forderten den Song „Elke“ – einen „Pseudo-Skandal“ verursachte nachträglich die Erklärung Farin Urlaubs, dass die Band den Song nicht mehr live spielt, der Song sei „fatshaming und misogyn“. Das Stück gehöre genauso ins letzte Jahrtausend wie die Band als Ganzes, so der Frontmann scherzhaft. Die Bild-Zeitung nutzte den Aufhänger für einen vermeintlichen Beleg aktueller Cancel Culture – wobei die Band den Song bereits seit 2011 aus eigenem Wunsch nicht mehr im Programm hat. Die „Welt“ war sich indes nicht zu schade, gar eine Umfrage zu starten, ob die Band den Song nicht doch weiterhin spielen solle.

Die Ärzte Tempelhofer Feld
Zweite Inszenierung des Logos: Mit der niedrigen Position wird das Ä noch einmal invertiert im Dach erkennbar, während die Bühne etwas kleiner und intimer wirkt (Bild: Alexander Heber)

Beim Publikum schien die Entscheidung der Band nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: Die Fans waren vom ganzheitlichen Abend aus Stand-Up-Comedy, Songs, passendem Lichtdesign und Klang offenkundig bestens unterhalten.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich war am Sonntag beim Konzert in Tempelhof. Es war der helle Wahnsinn.

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