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h-aero: Drohne im Einsatz bei Udo Lindenberg

Seit Drohnen im Freizeitbereich immer beliebter und verbreiteter eingesetzt werden, wird auch der Wunsch nach ihrem Einsatz bei Veranstaltungen immer lauter. Allerdings verbietet §21 der Luftverkehrsordnung (LuftVO) in Abs. 2 den Betrieb von Drohnen über und im Abstand von unter 100 Metern Entfernung von Menschenansammlungen. Dennoch kam jüngst eine Drohne bei Udo Lindenberg zum Einsatz

h-aero Drohne bei Udo Lindenberg
h-aero-Drohne im Einsatz bei Udo Lindenberg (Bild: Peter Steitz)

„h-aero ist eine innovative, patentgeschützte Weltneuheit und vereint die Vorteile von Ballon, Flugzeug und Hubschrauber in einem einzigen System. Durch die Kombination aus statischem und dynamischem Auftrieb realisiert h-aero exzellente Flugzeiten, einzigartige Sicherheitsfeatures und eine einfache Bedienung bei maximaler Agilität. Mit h-aero lassen sich zudem erstmals solche Missionen durchführen, die mit Multicoptern bisher nicht möglich waren: Fliegen über Publikum.“

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So beschreibt der Hersteller Hybrid-Airplane Technologies GmbH den Helium-Ballon h-aero, den es in den Varianten zero, zero+ und one gibt. Helium ist (genauso wie Wasserstoff) leichter als Luft, im Gegensatz zum Wasserstoff aber nicht brennbar. Tatsächlich kann das Abfluggewicht des Ballons auf weniger als ein Gramm eingestellt werden, durch die spezielle Bauform und Struktur ist ein Absturz ausgeschlossen. Deshalb erteilte die UAV DACH (Verband für unbemannte Luftfahrt) dem haero ein bedenkenloses offizielles Sicherheitsgutachten für den Betrieb über Menschenansammlungen. Im Falle eines Heliumverlustes würde die Hülle die Gesamtstruktur inkl. Nutzlast wie mit einem Fallschirm abbremsen und langsam zu Boden sinken lassen.


»Der Verband für unbemannte Luftfahrt, die UAV DACH, bescheinigte dem h-aero durch ihr offizielles Sicherheitsgutachten den bedenkenlosen Betrieb über Menschenansammlungen.«

Bernd Fischer | über den Einsatz der h-aero Drohne bei Udo Lindenberg


Drohne: Flug ohne Bedrohung

Insgesamt wirkt der h-aero nicht bedrohlich, da die zwei ummantelten Propeller nur zum Manövrieren aktiviert werden müssen. Ihr Einsatz erfolgt sehr leise, da das System an sich schon von alleine schwebt. Dieser batterieschonende Betrieb erlaubt dem h-aero lange Verweildauern, er kann mehrere Stunden in der Luft verbleiben.

Beim Betrieb auf Veranstaltungen aller Art könnte man ihn z.B. auch als Werbeträger nutzen – und mit individuellen Außenhüllen im Design des Kunden gestalten. Das sogenannte Hybridflugzeug lässt sich von innen beleuchten und Kameras, Werbebanner oder sogar Kleinstprojektoren können darunter montiert werden.

h-aero Drohne über dem Publikum
h-aero Das vom Kapitän signierte Luftschiff schwebte als Kameraträger fast unbemerkt über den Köpfen des Publikums (Bild: Peter Steitz)

Gerade der Betrieb mit Kamera und latenzarmer Übertragung macht den Einsatz richtig attraktiv, da er die Perspektive einer „Spider-Cam“ ermöglicht, aber im Gegensatz zu dieser nicht die gleiche, lange Vorbereitungs- und Aufbauzeit erfordert. In Kooperation der beiden Partner h-aero.com und medienevent.de wurde sogar eine DJI Z-30 Kamera mit 30-fach optischem Zoom zum Einsatz gebracht, deren Signal als HDMI oder HDSDI-Signal zur Live-Übertragung abgegriffen werden kann. Als Standard ist ein Modell mit Festbrennweite und 4k Auflösung, die Zenmuse X5, verbaut.

Nach diversen Messe- und Corporate- Events wurde das System jüngst von der Firma medienevent.de auf einem Konzert des Künstlers Udo Lindenberg in der SAP-Arena eingesetzt und lieferte beeindruckende Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Aufgrund starker Turbulenzen durch die Lüftung und „heißem Publikum“ konnte allerdings nicht über dem vorderen Bereich der Halle geflogen werden: Bei starker Erwärmung der Halle setzte die Lüftung schlagartig ein und erzeugte dadurch unvermittelt eine sehr starke Thermik. Hier wäre ein Vorlauftag zum „Erfliegen“ der Halle vorteilhaft gewesen. Da die Heliumfüllung durch das zum Patent angemeldete Flugsystem bis auf eine vernachlässigbare und sehr niedrige Heliumdiffusion verlustfrei gehalten wird und der Ballon befüllt transportiert wird, war der Einsatz jedoch günstig und ohne langen Vorlauf möglich.

Bestimmt kann die Liste kreativer Einsätze der h-aero Drohne noch verlängert werden, nachdem ihr Einsatz inzwischen von vielen Behörden, Messen und Hallen erlaubt und anerkannt wurde.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Na das ist doch eine super Erfindung, für dieses Ding hat man immer eine Verwendung

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  2. Den Satz “Helium ist im Gegensatz zu Wasserstoff leichter als Luft…” sollte man unter Berücksichtigung grundlegender physikalischer und chemischer Erkenntnisse aus der Grundschulzeit nochmal überdenken.

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    1. Hallo Oliver,
      vielen Dank für deinen freundlichen Hinweis – wir haben die entsprechende Textstelle korrigiert.
      Viele Grüße aus der Redaktion
      Lena Voss

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