Rückkehr einer lebenden Legende

Test: Vari-Lite VL5LED Wash

Vari-Lite verpasst dem altgedienten VL5 eine Frischzellenkur – ein multispektrales LED-Farbmischsystem und zusätzliche Effektbeleuchtung verpackt im Retrogehäuse mit „Turbinenfrost“ sollen Bewährtesmit Neuem kombinieren und lassen so den Klassiker neu aufleben.

(Bild: Vari-Lite)

Übersicht:

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Aufbau und Optik
Setup und DMX-Modi des VL5LED
Praxis Vari-Lite VL5LED
Dichro-Fusion Blade LEDs
Vari-lite VL5LED: Test-Fazit


Eines der legendärsten Washlights ist zurück – und das, obwohl es eigentlich nie wirklich weg war! Selten dürfte ein Scheinwerfer eine solch treue Fanbase unter Lichtdesignern gehabt haben wie der Vari-Lite VL5. Seit seiner Markteinführung im Jahr 1992 (!) schien das Moving Light bis heute nie vollständig aus der Mode zu kommen – trotz aller technischen Entwicklungen wurde und wird der VL5 bis heute auf diversen Produktionen spezifiziert und eingesetzt. Dies dürfte nicht zuletzt an der revolutionären Dichro-Tune-Farbmischung gelegen haben, die mit ihrer radialen, turbinenähnlichen Anordnung der Farbflügel eine gleichermaßen hochwertige Mischung wie futuristische Optik produzieren konnte.

Weiterhin war der VL5 das erste konvektionsgekühlte Moving Light der Welt, was ihn als weitestgehend geräuschlosen Scheinwerfer quasi konkurrenzlos für alle Einsätze in sensitiven Umgebungen machte. Dennoch war die Zeit reif, auch eine Legende einmal mit einem technischen Update zu versehen und den VL5 mit aktueller LED-Engine neu aufzulegen. Das Ergebnis, den VL5LED, durften wir in einem persönlich mit großer Spannung erwarteten Praxistest auf Herz und Nieren testen.

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Aufbau und Optik

Was auf den ersten Blick auffällt: der kompakte, mit rund 24 kg Gewicht und knapp 58 cm Höhe „Neue“ wirkt optisch wie sein klassisches Vorbild – sieht man einmal von dem nun vorhandenen Basement ab. Charakteristisch ist hier vor allem die zylindrische und schnörkellose Bauform des Kopfes. Durch die Verwendung einer LED-Engine und der damit reduzierten Anzahl mechanischer Komponenten fehlen hier sogar die seitlichen „Beulen“ seiner Vorgänger und machen das spartanische Design somit optisch perfekt. Der Bügel ist etwas kantiger als bei seinem Vorbild, enthält aber trotz Basement immer noch Display und Menütasten für Konfiguration und Setup der Leuchte.

Bügel der Vari-Lite VL5LED etwas kantiger als bei seinem Vorbild, enthält aber trotz vorhandenem Basement immer noch Display und Menütasten (Bild: Stefan Junker)

Das Basement selbst ist relativ kompakt und bietet neben seinen elektronischen Innereien auch sämtliche Anschlüsse zur Kommunikation der Maschine mit der Außenwelt. Zur Verfügung stehen hier neben Stromversorgung über PowerCon-True1 und 5-poligen DMX-Ein- und Ausgängen eine RJ45-EtherCon-Buchse sowie ein USB-Anschluss. Der VL5LED spricht neben DMX auch weitere Sprachen wie ArtNet und sACN und ist weiterhin selbstverständlich RDM-fähig. Die USB-Buchse dient dem Auslesen von Diagnose-Daten und dem direkten Aufspielen neuer Firmware.

Die Montage des Scheinwerfers erfolgt wie bei Vari-Lite üblich über sogenannte (Mini-)Hook-Rails, die über jeweils zwei Befestigungsknöpfe geschoben und arretiert werden. Dies ist je nach Wunsch sowohl längs als auch quer möglich – eine Kennzeichnung der Default-Frontseite ist in der sehr kontrastarmen Beschriftung der Unterseite leider nicht vorhanden. Die zentral angebrachte Safety-Öse ist hinsichtlich Dimensionierung in Ordnung, allerdings bedarf es doch etwas Fummelei, den Safety bzw. dessen Verbindungsglied an der teilweise versenkten und per Federmechanismus zurückgehaltenen Vorrichtung zu befestigen.

Montage des Scheinwerfers wie bei Vari-Lite üblich über sogenannte Hook-Rails (oben), die über je zwei Befestigungsknöpfe (unten) geschoben und arretiert werden. Die zentral angebrachte Safety-Öse ist hinsichtlich Dimensionierung in Ordnung, allerdings bedarf es doch etwas Fummelei, den Safety an der teilweise versenkten und per Federmechanismus zurückgehaltenen Vorrichtung zu befestigen (Bild: Stefan Junker)

Die LED-Engine im Kopf selbst besteht aus 18 × 60 W LEDs mit jeweils sechs Farbkomponenten, sämtliche Farben werden hier über Rot, Grün, Blau, Amber, Lime und Cyan ohne separaten Weißanteil gemischt. Anstelle der dadurch nicht mehr benötigten Dichro-Tune-Farbflags besitzt das Washlight sogenannte Dichro-Fusion-Blades, also einen der ursprünglichen Turbinen-Optik angepassten Frostfilter. Als besonderes Gimmick verfügt der VL5LED weiterhin über 16 RGB-Emitter als Blade-LEDs, also einen seitlich der Frostfilter angebrachten und zur Mitte hin ausgerichteten LED-Ring als Effektmodul – dazu später mehr. Optional können an der Front diverse Wechsellinsen oder Zubehör angebracht werden. Vari-Lite selbst bietet hier eine 10 Grad Frostlinse, eine asymmetrische 30 × 10 Grad Beamshaperlinse sowie ein Speziallinse mit Blade-Diffusion-Ring an, von Drittanbietern wird demnächst auch ein Tophat erhältlich sein.

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Setup und DMX-Modi des VL5LED

Das Menü des VL5LED ist akkugepuffert und ermöglicht so eine Konfiguration der Leuchte am Rigg bereits vor der Fertigstellung der Verkabelung – theoretisch, denn leider war der Akku unseres Testgerätes trotz längerer Ladezeit nicht zu überreden, das Display im stromlosen Zustand zu aktivieren. Hängt der Scheinwerfer einmal am Netz, so fällt zuerst die automatische Rotation des Displays und die Investierung der zugehörigen Pfeiltasten für Up/Down ins Auge. Egal, ob stehend oder hängend montiert, alle Displays sind automatisch les- und editierbar – danke dafür.

Die Menüführung selbst ist nach etwas Eingewöhnung logisch und ohne weitere Hilfe verständlich – lediglich das Drücken der „ESC“-Taste zum Öffnen des Hauptmenüs und das weitere Eintauchen in die Menüpunkte mittels „OK“-Taste verwirrt etwas. Das Manual ist bei der Navigation durch das Menü nicht immer hilfreich, hier sind einige Punkte noch nicht schriftlich an die augenscheinlich fortschreitenden Software- und Menüänderungen angepasst. Neben einigen abweichenden Menüpunkten fehlte bei unserem Testgerät mit Softwarestand 1.2.3D vor allem auch die Möglichkeit, unter „Manual“ eigene User-Presets zu speichern und aufzurufen – der Menüpunkt bot hier lediglich das händische Editieren der DMX-Kanäle.

Der VL5LED lässt sich grundsätzlich in zwei Betriebsmodi betreiben: Einerseits in einem „Open-Source-Mode“ mit rudimentärem Zugriff auf alle sechs Farbkomponenten des LED-Clusters sowie in einem „SmartMode“ mit intern gewandelter und optimaler Farbmischung durch die simple Eingabe von CMY-Werten. Bietet der OpenSource-Mode zwar maximalen Zugriff auf alle Komponenten, empfiehlt sich dennoch in aller Regel der Smart-Mode, zumal hier neben einer einfacheren Farbmischung auch weitere Kanäle wie CTO oder Green-Shift zur Verfügung stehen.

In beiden Varianten lassen sich darüber hinaus die Ansteuerungsmöglichkeiten der Blade-LEDs definieren – und damit auch die insgesamt benötigte DMX-Kanalzahl von 29 bis 81 benötigten Channels. Mit Blade-Group 0 können die Ring-Emitter lediglich über Color-Presets und Effekt-Makros, mit Blade-Group 1 zusätzlich als Einheit sowie letztlich mit Blade-Group 16 individuell und als Einzelpixel über RGB angesteuert werden. Wohlgemerkt, wir reden hier lediglich über Pixel der Effekt-LEDs – eine Einzelpixelansteuerung des Main-LED-Clusters ist beim aktuellen VL5 nicht vorgesehen.

In unserem Test hat sich letztlich der SmartMode mit BladeGroup 1 hinsichtlich einer userfreundlichen Bedienung des Fixtures, einer gemäßigten Anzahl der benötigten DMX-Kanäle sowie ausreichend Möglichkeiten der kreativen Gestaltung als Modus unserer Wahl herausgestellt.

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Praxis Vari-Lite VL5LED

Murphy kann manchmal ein extrem übler Zeitgenosse sein: Unser Praxistest begann mit einem äußerst unangenehmen Geräusch, als unser VL5 zum Ende des Reset seinen Kopf mit Tempo in die Begrenzung fahren ließ. Tatsächlich hatte unser Testgerät offensichtlich ein Problem mit der Tilt-Sensorik und konnte so die Neigung des Kopfes während der Initialisierung nicht ermitteln. Als Folge ließ der Scheinwerfer auch jede Art der mechanischen Manipulation und Einwirkung auf die Tilt-Stellung des Kopfes mit stoischer Ruhe und ohne jede Regung oder Reaktion über sich ergehen, weshalb wir leider auch zum Thema Positionsgenauigkeit und -rückführung keine Aussage machen können.

Was man sagen kann: Der VL5 ist relativ flott unterwegs, 540 Grad Pan durchläuft das Washlight in gut 2,6 Sekunden, 226 Grad Tilt in respektablen 1,4 Sekunden. Entsprechend schnell reagiert der Kopf auch auf Konsolenbefehle, das Fokussieren erfolgt verzögerungsfrei und direkt.

Mit herstellerseitig angegebenen 14.000 Lumen Output bei rund 1.320 Watt Leistungsaufnahme liegt der Wash leistungstechnisch im gehobenen Mittelfeld professioneller LED-Washlights. Diese Leistung lässt sich nun durch fünf verschiedene Output-Modi an die individuellen Wünsche bzgl. Helligkeit und Geräuschemmision anpassen. Ausgehend vom Standard-Mode mit einem Geräuschpegel von rund 44,5 dB (laut Datenblatt Vari-Lite, leider ohne Angabe der Bewertungskurve) reduziert die Leuchte hierbei zunehmend die Lüftergeräusche, entsprechend aber auch die Helligkeit.

Im Studio-Mode etwa nimmt die Leistung um rund 20 Prozent, im Whisper-Mode um gut 35 Prozent im Vergleich zum Standard-Mode ab. Als Besonderheit und in Anlehnung an das rein konvektionsgekühlte Vorbild verfügt auch der VL5LED über einen Silent-Mode, bei dem die Lüfter komplett abgeschaltet und so ein absolut geräuschloser Betrieb möglich ist – allerdings reduziert sich hierbei auch der Output um gute 80 Prozent! Dies dürfte daher wirklich nur in speziellen Anwendungen zum Tragen kommen, beispielsweise im Theater oder bei TV-Aufzeichnungen.

In die andere Richtung verfügt das Washlight über einen Boost-Mode, hierbei wird nun bei maximaler Drehzahl der Lüfter das letzte bisschen Licht aus den Emittern gequetscht – aber auch hier gilt: Eine Steigerung von lediglich rund 2 % Output bei deutlich gesteigerter Geräuschkulisse im direkten Vergleich zum Standard-Mode dürfte nur in den wenigsten Fällen sinnvoll sein.

Der klar erkennbare Fokus auf ein aufwändiges Lüftermanagement ist auch an der Tatsache erkennbar, dass es neben den beschriebenen Output-Modi noch weitere Möglichkeiten der Lüfterregulierung gibt: Im Standard-Mode lassen sich die Lüfter über einen zusätzlichen DMX-Kanal entweder automatisch angepasst oder individuell limitiert ansteuern. Dies dürfte vor allem bei „variabel-sensitiven“ Veranstaltungen wie Gala-Events interessant sein, bei denen beispielsweise das Betriebsgeräusch während der Reden gedrosselt, der Output zum Showact aber erhöht werden soll, ohne den Cooling-Mode der Scheinwerfer zu verändern. Leider war diese Funktion bei unserem Testgerät noch nicht implementiert, eine Änderung der Werte hatte hier noch keinen Einfluss auf die Lüfter-Drehzahl. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, mittels Menü oder Control-Kanal die Lüfter dauerhaft auf ON zu setzen, um ein ständiges Nachregulieren zu verhindern und so eine gleichmäßige und dadurch oftmals weniger störende Geräuschkulisse zu schaffen.

Vom Output zur Output-Regulierung: Das Dimming ist per Default sehr weich und wird vom Scheinwerfer geglättet, wodurch schnelle Intensitätsänderungen, beispielsweise durch Flashbefehle oder Dim-Effekte, nur sehr eingeschränkt möglich sind – sogar das Öffnen des Shutters erfolgt ungewohnt weich. Die Leuchte lässt sich daher über Menü oder Controllkanal auf „Dim Snap ON“ umschalten, was ein direkteres, aber auch entsprechend „ruppigeres“ Ansprechen auf Intensitätsänderungen bewirkt. Bei Verwendung der Shutter-Effekte wie Sync- oder Random-Strobe tritt diese Trägheit dankenswerterweise nicht auf, die Leuchte blitzt hier wie erwartet und zur vollsten Zufriedenheit des Users.

Wird der Fokus nicht auf schnelle, sondern weiche Fades gelegt, kann das sehr gleichmäßige und weiche Ausdimmen bis in die untersten Prozentbereiche der LEDs überzeugen, auch eine Farbverschiebung gemischter Farben, beispielsweise von Orange zu Rot im Verlauf des Dimmings, ist nicht zu beobachten. Apropos Farbverschiebung: Laut den uns zur Verfügung stehenden Informationen verfügt der VL5LED über die Option eines sogenannten „Tungsten Dimming“, also der Möglichkeit, einen gewollten Farbdrift beim Einziehen der Intensität in warme Farbtöne zu erzeugen – leider war aber auch diese Funktion bei unserer Leuchte noch nicht implementiert.

Erst bei stark eingezogener Helligkeit oder sogar abgeschalteter Haupt-Lichtquelle kommen die Effekt-LEDs zur Geltung und erzeugen dann interessante Glow-Effekte durch die Kombination aus den LEDs selbst, den illuminierten Frostfiltern sowie durch Reflexionen auf den Linsen der Wash-Optik (Bild: Stefan Junker)

Betrachtet man nun die oben stehenden Features, wie weiches Dimming oder Fade-to-Warm-Option, so wird schnell klar, warum auch die Farbtemperatur des Washlights per Default auf 3.200 Kelvin eingestellt ist: Das gesamte Fixture präsentiert sich beim ersten „Hands-On“ als modernes Pendant eines konventionelles Tungsten-Moving Lights. Dies ist einerseits aufgrund des berühmten Vorgängers logisch und nachvollziehbar, hinsichtlich der weitaus größeren Möglichkeiten der LED-Engine aber vielleicht nicht zwingend der richtige Weg – zumindest wäre hier eine Änderung der Default-Farbtemperatur nicht nur über den DMX-Wert des CTO-Kanals, sondern auch über das Menü oder den Control-Kanal wünschenswert!

Auf Rückfrage beim Vertrieb, wurde uns bestätigt, dass dies mit Absicht nicht vorgesehen ist. Dem Operator und seinem Pult soll hier die Entscheidung und Freiheit überlassen werden und die Auswahl über den CTO-Kanal erfolgen. Das ganze möglichst ohne zusätzliche Funktionen die, umgeschaltet werden müssen. Es würde sich vielleicht der Einsatz eines eigenen Fixture-Files mit selbst definierten Default-Werten eignen.

Ein echtes Highlight des VL5LED findet sich in der Farbmischung allgemein und im produzierten Weiß im Besonderen. Mittels linearem CTO ist dieses stufenlos von 1.800 Kelvin bis 10.000 Kelvin durchstimmbar, erhalten bleibt ein durchgängig hoher Farbwiedergabeindex CRI von über 90! Im „Smart“-Betriebsmode verfügt der Wash neben dem CTO weiterhin über einen Green-Shift-Kanal, der eine Grün/Magenta-Anpassung des Weißlichtes für TV-Anwendungen ermöglicht. Für einen flickerfreien Kamera-Betrieb lässt sich weiterhin auch die Refreshing-Rate der LEDs von 900 bis 25.000 Hz einstellen, der Default-Wert liegt hier bei 1.500 Hz. Beide primär für Weißlicht gedachten Farb-Justierungen wirken sich auch auf die gesamte Farbmischung und alle hier erzeugten Farbtöne aus.

Die Farbmischung selbst ist aufgrund der sechs Komponenten der LED-Engine ein weiteres Highlight des aktuellen VL5. Sowohl gesättigte Farben als auch Pastelltöne lassen sich in feinen Abstufungen erzeugen und bieten dem Lichtdesigner dadurch maximale Kreativität. Auch die Farbwechsel zwischen den Farbtönen erfolgt mittels der über RGB hinausgehenden Komponenten sehr direkt und oft ohne Umwege über unschöne „Zwischentöne“. Hier konnten im Smart-Mode die internen Algorithmen zur Umrechnung der eingegebenen CMY- bzw. RGB-Werte in die RGBALC-Mischung auf ganzer Linie überzeugen! Ein emuliertes Farbrad mit kalibrierten Presets komplettiert die insgesamt überdurchschnittliche Farb-Performance des LED-Washlights.

Der Zoom des VL5LED bietet mit einem Öffnungswinkel von 8 bis 35 Grad einen in der Praxis ausreichend flexiblen Bereich für solide Washlight-Anwendungen – auch oder gerade, weil hier mit minimalem Zoom kein Beamlight und bei maximalem Zoom kein Floodlight imitiert wird. Die Randbereiche des Beams sind – vor allem in Richtung des maximalen Zooms – eher weich und sanft auslaufend, ein Effekt, der mit den Dichro-Fusion-(Heavy-)Frost-Blades noch einmal massiv verstärkt wird. Dies ist im Bereich der größten Öffnungswinkel auch durchaus angeraten, zeigt sich hier im Beam doch eine leichte Inhomogenität der Lichtverteilung.

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Dichro-Fusion Blade LEDs

Die radial angeordneten Frostfilter werden von 16 ringförmig angeordneten und nach innen ausgerichteten RGB-LEDs illuminiert. Dies soll im geöffneten Zustand der Flags deren Kanten, im geschlossenen Zustand die kompletten Flügel beleuchten und so zusätzliche Effekte im Gegenlicht erzeugen. Theoretisch sind durch entsprechende Farbgebungen auch die Simulation der originalen Dichro-Tune-Optik mit ihren farblichen CMY-Filterspiegelungen möglich.

Etwas ernüchternd zeigt hier allerdings die Praxis, dass diese Effekte bei Nutzung des Washlights unter normalen Umständen und Einsatz der Main-LED-Engine nahezu unsichtbar und unspektakulär sind – egal, ob bei geöffnetem oder geschlossenem Frostfilter. Erst bei stark eingezogener Helligkeit oder sogar abgeschalteter Haupt-Lichtquelle kommen die Effekt-LEDs zur Geltung, erzeugen dann aber durchaus interessante Glow-Effekte durch die Kombination aus den LEDs selbst, den illuminierten Frostfiltern sowie durch Reflexionen auf den Linsen der Wash-Optik.

Die Farbgebung erfolgt dabei in allen Blade-Group-Modi über ein virtuelles Farbrad mit Primärfarben, allen Color-Presets der Main-Engine sowie diversen Effekten und Color-Chases. Zusätzlich lassen sich mittels RGB-Mischung alle LEDs gemeinsam (Blade-Group 1) oder jede LED individuell (Blade-Group 16) ansteuern – ein Modus, der in der Praxis aber hinsichtlich Aufwand/Nutzen eine nicht allzu große Relevanz haben dürfte. Drei weitere DMX-Kanäle bieten abschließend Zugriff auf diverse Makros und Patterns, deren Geschwindigkeit und Fadetime.

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Vari-lite VL5LED: Test-Fazit

Er ist wieder da! Einer der wohl legendärsten Scheinwerfer in der Geschichte professioneller Beleuchtungstechnik meldet sich mit aktueller Technik in klassischer Optik zurück. Tatsächlich ist es wohl genau diese Gratwanderung zwischen altbewährtem und neuen Innovationen, die dem VL5LED das Leben auf unserem Praxistestplatz so schwer gemacht hat.

Licht aus, Wash an – was Vari-Lite schon mit dem ersten weichen „Anglühen“ des per default auf Warmweiß eingestellten Scheinwerfers spürbar vermitteln will: trotz moderner Technik steht hier ein qualitativ hochwertiges Washlight mit dem Look & Feel des klassischen Tungsten-VL5. Daher verwundert es auch nicht, dass die Maschine in den üblichen Washlight-Disziplinen wie Helligkeit, Farbmischung und Weißlicht auf voller Linie punkten kann. 14.000 Lumen Output, die Verwendung einer RGBALC-LED-Engine und ein konstant hoher Farbwiedergabeindex über alle erzeugten Farbtemperaturen sprechen hier eine deutliche Sprache.

Schwächen zeigten sich bei unserem Testgerät noch im Bereich der Software. Hier waren einige Funktionen noch nicht implementiert, noch nicht funktionstüchtig oder schlicht noch nicht ausgereift. Dies ist zwar nicht schön, in der Regel aber mittels Programmierer in den Griff zu bekommen. Einzige echtes Mankos bleiben daher eine nicht ganz homogene Lichtverteilung bei maximalem Öffnungswinkel und ohne Dichro-Fusion Frost Blades oder optionaler Streulinse. Leider konnte auch die Blade-LED-Effektengine unsere Erwartungen vor allem hinsichtlich Output und damit Nutzen nicht ganz erfüllen.

Der Vari-lite VL5LED ist beim deutschen Vertrieb cast C.Adolph & RST Distribution GmbH zu einem Listenpreis von 7.850 Euro netto erhältlich.

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