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Lichttechnik

Ayrton Cobra beim NOOR Riyadh Festival 2022

Christopher Bauder, Gründer und Kreativdirektor der Whitevoid GmbH, Berlin, hat mit dem Musiker und Komponisten Strahil Velchev von Kink zusammengearbeitet, um eine Licht- und Klanginstallation für das NOOR Riyadh Festival 2022 zu schaffen. Dabei kamen u.a. Ayrton-Cobra-Scheinwerfer zum Einsatz. 

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NOOR Riyadh Festival 2022 (Bild: Ralph Larmann)

Das Lichtkunstwerk mit dem Namen Axion ist von einem hypothetischen Elementarteilchen inspiriert, das, falls es existiert, ein Bestandteil der dunklen Materie sein könnte, die nach Ansicht von Kosmologen 95 % des Universums ausmacht. Die Theorie der dunklen Materie beschreibt, wie sich das Universum von einem glatten Anfangszustand zu der ungleichmäßigen Verteilung von Galaxien und ihren Haufen entwickelt hat, die wir heute sehen.

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Bauder entschied sich für 80 Scheinwerfer Ayrton Cobra, die von Kaiser Showtechnik aus Augsburg geliefert wurden. Ayrton hat Bauder interviewt und hat ihm u.a. Fragen über die Entstehung und Umsetzung des Lichtkunstwerks gestellt.

Ayrton: Was war die Idee hinter Ihrem Konzept für die Beleuchtung?

Bauder: „Mit Axion erkunden wir den ultimativen Horizont: Den Weltraum. Mit ihrer gitterartigen Anordnung von Lichtröhren und kilometerlangen Himmelslichtern ähnelt die Installation einem gigantischen wissenschaftlichen Gerät zur Erforschung des Weltraums, zur Teilchendetektion oder zur interstellaren Kommunikation. Aber sobald man das Innere betritt, ist es eine Reflexion über das Potenzial von Axionen, dunkler Materie und die Idee des Unbekannten.“

„Innerhalb der Installation gibt es drei Schichten von Lichtern, die je nach Nähe des Besuchers eine völlig andere Erfahrung des Werks ermöglichen. Der Kern der Installation besteht aus 360 LED-Röhren, die in Form einer umgedrehten Pyramide angeordnet sind, unter die sich die Besucher legen können, um sie aus nächster Nähe zu erleben. Die nächste Lichtebene ist an einer 18m hohen pyramidenförmigen Traverse angebracht, die die LED-Pyramide trägt und den Raum unter der Traverse sowie 32 Spiegelkugeln über dem Dach der Pyramide beleuchtet. Diese Ebene kann erkundet und erlebt werden, indem man innerhalb und außerhalb der Traversenpyramide spazieren geht.“

„Die letzte und abschließende Schicht besteht aus einer 40m langen quadratischen Anordnung von 76 Cobra-Leuchten am Boden und zusätzlichen vier Cobra-Leuchten auf der Spitze der Pyramide. Dadurch ist die gesamte Installation aus meilenweiter Entfernung sichtbar und erreicht von außen gesehen übermenschliche Ausmaße. Wenn man die Cobra-Anordnung betritt, fühlt man sich wie in einer Kathedrale aus Licht.“

AXION-Christopher-Bauder_Riyadh_Photo-Ralph-Larmann_300dpi_05 sml(Bild: Ralph Larmann)

Ayrton: Wie kam es dazu, dass Sie Cobra für die Realisierung ausgewählt haben?

Bauder: „Der Einsatz von Innenleuchten mit Schutzhauben kam aus optischen Gründen nicht in Frage, aber auch, weil es zu problematisch war, sie in der extrem staubigen Umgebung des Wüstenstandorts sauber und transparent zu halten. So kamen für diese extrem raue Umgebung nur komplett gekapselte IP65-Moving Lights in Frage.“

„Wir haben verschiedene IP65-Mobilleuchten für den Außenbereich auf Strahlstärke, Gleichmäßigkeit und Schärfe des Strahls, Konsistenz und Farbwiedergabe getestet. Außerdem suchten wir nach Scheinwerfern mit einem geraden, praktisch endlosen Strahl ohne sichtbaren Konvergenzpunkt und mit einem laserähnlichen Erscheinungsbild aus der Ferne. Gleichzeitig wollten wir, dass das Licht die üblichen Strahlreduzierer, Gobos und eine schöne, gleichmäßige Farbmischung bietet. Dies war besonders wichtig, da wir sehr subtile Pastellfarben mit weichen, fast unsichtbaren Übergängen in großen Arrays paralleler Strahlen verwenden wollten. Letztendlich war die Cobra bei weitem die überzeugendste Leuchte für diese Aufgabe, und wir waren begeistert, wie gut sie sich während der vierwöchigen Installation und Ausstellung bewährte. Sie benötigte ein absolutes Minimum an Wartung und war äußerst präzise in ihrer Positionierung und Farbwiedergabe.“

AXION-Christopher-Bauder_Riyadh_Photo-Ralph-Larmann_300dpi_07 sml(Bild: Ralph Larmann)

Ayrton: Welche Funktionen waren für Sie besonders nützlich?

Bauder: „Um ehrlich zu sein, haben wir fast ausschließlich den massiven, scharfen, dicken und dennoch superparallelen Beam verwendet, um die extrem geometrischen architektonischen Himmelskonstruktionen der Lichtshow zu realisieren. Ansonsten haben wir nur ein rotierendes Lochgobo für die Discokugeln verwendet, das über viele hundert Meter einen fantastischen Reflexionseffekt im Wüstensand erzeugte, und ein kleines Schlitzgobo mit variablem Fokus und einer cleveren Rollanimation für Pixelmapping-Effekte am Boden.“

Ayrton: Hat Cobra alle Ihre Erwartungen erfüllt?

Bauder: „Cobra hat unsere ursprünglichen Erwartungen weit übertroffen. Wir waren uns über die Sichtbarkeit des Strahls nicht sicher, vor allem, wenn wir nahe an der Quelle oder parallel zum Strahl standen, und weil der starke, anhaltende Wüstenwind es unmöglich machte, künstlichen Dunst zu erzeugen. Stattdessen waren wir für die Sichtbarkeit in der staubigen Umgebung allein auf die schiere Lichtleistung, das Strahlvolumen und die Kantenschärfe der Cobra angewiesen.

Das klappte hervorragend, und man konnte die Balken schon von weitem sehen, wenn man sich der Anlage näherte. Ein unvorhergesehener Bonus war auch, dass die Strahlen abrupt über den unteren Schichten der staubigen Wüstenluft endeten. Dadurch entstand der interessante Effekt von Strahlen, die mit einem scharfen Schnitt enden – etwas, das in unserer Hemisphäre oder sogar innerhalb einer Stadt oder eines Ortes nicht möglich ist. All dies zusammen trug zu der einzigartigen Anordnung und dem Lichterlebnis von Axion bei.“

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