ProMediaNews
Betrieb nun auch in den USA zulässig

Sennheiser begrüßt Entscheidung der FCC zum Betrieb von WMAS

Sennheiser begrüßt die Entscheidung der US-amerikanischen Regulierungsbehörde Federal Communication Commission (FCC), der Änderung im eigenen Regelwerk zuzustimmen, die nun den Betrieb von Wireless Multi-Channel Audio Systems (WMAS) in den Vereinigten Staaten erlaubt.

Bandbreite: Drahtlose Mikrofone in Schmalband-Technologie
Drahtlose Mikrofone in Schmalband-Technologie übertragen jeweils auf einer Bandbreite von 200kHz (links). Die WMAS-Technologie weise den Geräten anstelle von festen Frequenzen Zeitslots innerhalb einer Bandbreite von 6 oder 8MHz zu (rechts).

Mit WMAS werde die drahtlose Audioübertragung in Multikanal-Szenarien neu gedacht. Die Technologie sei darauf ausgelegt, den Herausforderungen bei großen Musikveranstaltungen, Theaterproduktionen und in Rundfunkstudios gerecht zu werden. Im Vergleich zu konventionellen drahtlosen Mikrofonsystemen biete WMAS eine höhere spektrale Effizienz – die Möglichkeit, mehr Audiokanäle in einem Bereich des HF-Spektrums unterzubringen – und biete gleichzeitig Schutz für andere Drahtlos-Anwendungen im selben Spektrum. Nachdem die notwendigen regulatorischen Änderungen in anderen Ländern bereits vorgenommen wurden, stehe mit der Entscheidung der FCC dem Einsatz von WMAS nun auch in den Vereinigten Staaten nichts mehr im Wege.

Anzeige

In ihrer Erklärung während der Kommissionssitzung betont die Vorsitzende Jessica Rosenworcel: „Wenn Sie nicht in der Video- und Audioproduktion tätig sind, haben Sie vermutlich noch nicht viel über drahtlose Mikrofone nachgedacht. Aber sie sind überall. […] Deshalb schauen wir uns jede neue Technologie, die das Potential hat, die Arbeit mit drahtlosen Mikrofonen effizienter zu machen, genau an. Aus diesem Grund haben wir vor einigen Jahren eine Gesetzesänderung angeregt, um diese neue Art von Technologie, Wireless Multi-Channel Audio Systems oder WMAS, gründlich zu begutachten. […] sie kann die Effizienz der Arbeit mit drahtlosen Mikrofonen erheblich verbessern […] das ist eine Win-Win-Situation für das Frequenzspektrum.“

Sennheiser habe die Entwicklung seiner WMAS-Technologie vor über zehn Jahren begonnen. Im August 2018 reichte der Hersteller eine Petition für eine Gesetzesänderung bei der FCC ein und forderte eine Anpassung der für drahtlose Mikrofone festgelegten maximalen Übertragungsbandbreite durch die Kommission. Zu diesem Zeitpunkt präsentierte Sennheiser dem Office of Engineering & Technology (OET) der FCC einen WMAS-Prototypen. In den vergangenen fünfeinhalb Jahren habe die FCC die weitere Entwicklung der WMAS-Technologie beobachtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass die beantragte Regulierungsänderung gerechtfertigt ist. „Wir danken insbesondere dem OET, das unsere Forderungen und Nachweise sorgfältig geprüft hat“, kommentiert Joe Ciaudelli, Director Spectrum & Innovation bei Sennheiser. „WMAS wird die professionelle Audioindustrie revolutionieren und erfüllt gleichzeitig die Ziele der Kommission in Bezug auf spektrale Effizienz und System-Kompatibilität.“

Joe Ciaudelli
Joe Ciaudelli, Director Spectrum & Innovation bei Sennheiser (Bild: Sennheiser)

Dr. Andreas Wilzeck, Leiter Frequenzpolitik und Standardisierung, ergänzt: „Wir freuen uns über die Entscheidung der FCC, die WMAS-Technologie in den USA zuzulassen. Insbesondere die Orientierung an der Norm EN 300 422, die von ETSI entwickelt wurde, ist ein Meilenstein für Hersteller und Nutzer von drahtlosen Mikrofonen und In-Ear-Monitorlösungen (IEMs). Das ist ein wichtiges Signal für die Harmonisierung von regulatorischen Bedingungen für diese wichtigen weltweiten Anwendungen.“

Dr. Andreas Wilzeck
Dr. Andreas Wilzeck, Leiter Frequenzpolitik und Standardisierung bei Sennheiser (Bild: Karsten Koch für Sennheiser)

Schmalband- und Breitbandtechnologien

​Derzeit seien herkömmliche drahtlose Mikrofone schmalbandig, das heißt, für sie gelte eine maximale HF-Übertragungsbandbreite von 200kHz. Jeder Audiokanal verwende ein monodirektionales Sender-Empfänger-Paar, das individuell einen HF-Träger nutze. Jeder Sender gebe kontinuierlich Leistung ab, üblicherweise 50mW, was das HF-Rauschen mit jedem weiteren Kanal erhöhe. Bei mehreren Trägerfrequenzen komme es außerdem zu Intermodulationsprodukten (nicht-harmonischen Verzerrungsprodukten), die Nutzsignale stören können.

Die Vorteile der WMAS-Technologie würden durch das Multiplexing von Audiokanälen auf einem breitbandigen HF-Kanal erzielt, der im Falle der WMAS-Technologie von Sennheiser 6 bzw. 8MHz betrage. Innerhalb dieser Bandbreite sollen portable bidirektionale Transceiver mit niedriger spektraler Leistungsdichte mit einer Basisstation kommunizieren können. Dies schütze auch die Betreiber anderer drahtloser Geräte, die sich in der Nähe befinden.

Da WMAS nur einen HF-Träger verwendet, bestehe kein Risiko von Intermodulationsprodukten. Zum ersten Mal können IEMs und Mikrofone parallel im gleichen Kanal untergebracht werden, was die spektrale Effizienz weiter erhöhe. „Unsere Kunden wünschen sich seit Jahren ein einziges Bodypack, das sowohl Sender als auch In-Ear-Monitor-Empfänger ist“, sagt Ciaudelli. „Dies wird mit Sennheisers WMAS endlich möglich sein.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.