Electro-Voice Line-Array X1/X2

Electro-Voice X-Line Advance

X-Line-Advance Systems: 6 x X2 pro Seite
Die „kleinste“ erhältliche Variante des X-Line-Advance Systems: 6 x X2 pro Seite (Bild: Daniel Schindler)

Kurz vor der Prolight + Sound startete Electro-Voice den Pre-Launch ihres neuen X-Line Advance Line-Arrays. Dies ist der erste Electro-Voice Produkt-Release dieser Art seit vielen Jahren, entsprechend groß ist die Neugier auf das Beschallungssystem.

Das X-Line Advance System von Electro-Voice besteht in verschiedenen Konfigurationen aus den Komponenten X1 für den Installationsbereich, X2 für die Live-Anwendung – die Unterschiede liegen nicht nur im Rigging – sowie dem X12-128 Sub. Während viele Hersteller auf Innovationen im DSP-Bereich setzen, besinnt sich Electro-Voice auf physikalische Grundlagen, die Optimierung der zugehörigen Hardware und wartet mit neu designten Waveguides für HF (Wave-front-shaping Circular Hydra bei der X1 und Pin-Diffraction-Hydra bei der X2) und LF (Mid-Band-Hydra) auf. Hierdurch soll nach Herstellerangaben eine deutlich planere Wellenfront als bei bisherigen Systemen erreicht werden, außerdem verspricht Electro-Voice eine gleichmäßigere horizontale 90°-Coverage.

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Im direkten Vergleich des X2 mit dem XLD und XLC-System fällt sofort die verbesserte Direktheit und Auflösung des Systems auf

Während es sich bei dem X1 um eine wahlweise aktive oder passive Komponente (12″ LF, 2 × 2″ HF) mit annähernd linearem Frequenzgang bis 16 kHz (-3 dB) handelt, ist das X2 eine Aktivbox (12″ LF, 2 × 3″ HF) mit entsprechend angepasstem Waveguide und einem annähernd linearen Frequenzgang bis 19 kHz (-3 dB). Beim Sub fallen die beeindruckenden Leistungsdaten von 4 kW (cont.) und 16 kW (peak), 105 dB (1 W / 1 m @ 4 Ohm) auf. Für das Cardioid-Setup gibt es Anschlüsse auf Rück- und Vorderseite.

Die neuen Waveguides der X2
Die neuen Waveguides der X2: Mid-Band-Hydra für LF und Pin-Diffraction-Hydra für HF (Bild: Daniel Schindler)

Neu ist, dass Electro-Voice diese Systeme nur als Paket anbietet: Im Falle von X1 nur in Verbindung mit DSP (Dx46) bei der passiven Variante, das X2-System ist sogar nur in Verbindung mit den zugehörigen Amps, DSPs und Subs erhältlich. Die kleinste erhältliche Konfiguration besteht aus 12 × X2 (Top), 6 × X12 (Sub), 8 × TG7 (Amp), 8 × RCM-28 (DSP-Modul) und soll als Einstiegsvariante auch für kleinere und mittelgroße Anwender erschwinglich sein. Nutzer, die bereits Teile der Systemkomponenten (z. B. Amps) besitzen, haben die Möglichkeit, lediglich die fehlenden Komponenten (DSPs und Lautsprecher) zum benötigten oder erforderlichen Gesamtsystem zu ergänzen.

OMNEO / Dante Vernetzung

Der Hersteller selbst sieht das X1 zwischen seinem XLD- und dem XLC-System, das X2 zwischen XLC und XVLS/XVLT. Im Wesentlichen zeichnen zwei Hauptmerkmale das neue System aus: Auf der Lautsprecherseite wurde viel Wert auf die physikalischen Eigenschaften der Komponenten gelegt (akustisch und im Handling), auf der Ampseite wurden aktuelle Technologien integriert. So werden alle Amps mit der Netzwerkarchitektur OMNEO betrieben, die eine Kombination aus Steuersignalen und Audio redundant über handelsübliche CAT5-Kabel bereitstellt. Die Audioübertragung erfolgt hierbei direkt über DANTE und alle Endstufen können in ein reguläres DANTE-Netzwerk eingebunden werden. In naher Zukunft soll das nächste Softwareupgrade der Berechnungssoftware LAPS eine Auto-Funktion beinhalten, die automatische Winkelberechnung auf Knopfdruck bietet, weiterhin sollen vereinfachte User-Templates für IRIS-Net bereitgestellt werden.

X2-Amprack mit TG7 Amps/RCM-28 DSP-Modulen
Handliches Amping: X2-Amprack mit TG7 Amps/RCM-28 DSP-Modulen (Bild: Daniel Schindler)

Im direkten Vergleich des X2 mit dem XLD und XLC-System fällt sofort die verbesserte Direktheit und Auflösung des Systems auf. Auch das Rigging ist deutlich vereinfacht und effizienter. In der Maximalkonfiguration können 24 Elemente (mit Sicherheitsfaktor 1:10) und 22 Elemente (mit Sicherheitsfaktor 1:12) geflogen werden, womit das System auch in größeren Anwendungen einsatzbar ist. Alle Lautsprecher werden in Dollies transportiert, eine Rollbrettvariante ist nicht vorgesehen.

Redundante Ansteuerung über OMNEO/RCM28-Modul
Redundante Ansteuerung über OMNEO/RCM28-Modul, Audio- und Steuerdaten über ein Netzwerkkabel (Bild: Daniel Schindler)

Im Vergleich zu den sich bereits auf dem Markt befindlichen Electro-Voice-Systemen ist das X-Line Advance System den sich wechselnden allgemeinen Anforderungen des Marktes und dem technologischen Fortschritt entsprechend. Für den Hersteller ein großer Schritt in der Weiterentwicklung und Komplettierung seines aktuellen Systemportfolios.

Test des Electro-Voice X2

Update: Mittlerweile hat PRODUCTION PARTNER das System ausgiebig getestet, den Bericht findet Ihr in Ausgabe 2/2016, als e-paper oder gedruckt hier im PRODUCTION PARTNER Shop!

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