Kraftvolle weiss-Engine in drei Farbtemperatur-Versionen

Review: JB Lighting P15 Profile

Sorgfältig ausgewählte Komponenten und ausgefeilte Optionen, sowie imponierende Helligkeitswerte und eine beeindruckend homogene CMY-Farbmischeinheit – welches Ergebnis entsteht auf der Bühne?

P15_Profile_rot_leuchtend_RGB_klein(Bild: JB Lighting)

Die Multifunktionsscheinwerfer des in Blaustein in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmens JB Lighting zählen seit nunmehr 35 Jahren auch über die Landesgrenzen hinaus zu den bekannten Geräten dieser Branche. Sie haben in dieser Zeit den ein oder anderen „Standard“ mit setzen können. Die aktuelle Produktpalette zeichnet sich hierbei insbesondere durch Effizienz und Nachhaltigkeit aus, die sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Fertigung der Geräte „Made in Germany“ für JB Lighting betont in den Vordergrund gerückt ist.

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Der neue P15 Profile, der in den drei unterschiedlichen Varianten HP (High Power), HC (High CRI) und WW (Warm Weiß) erhältlich ist, gliedert sich nun geschickt platziert in das Produktportfolio des Herstellers ein und verspricht dabei erneut, den ein oder anderen Marker zu setzen. Für den Test stand der Redaktion das Vorführgerät eines P15 Profile HP der ersten Stunde zur Verfügung, dessen Innenleben laut JB Lighting schon ein paar Modifikationen hinter sich hatte. Somit sei die ein oder andere Gebrauchsspur, die eventuell auf Detailaufnahmen zu sehen sein könnte, zu verzeihen.

Hinter den Anschlüssen verbirgt sich werkseitig ein Lumen Radio CRMX TiMo Wireless-DMX-Modul
Die Omega-Bügel können für eine höhere Flexibilität bei der Positionierung an mehreren Punkten montiert werden.

Äußere Merkmale des P15 Profile

Beim Design des Scheinwerfergehäuses ist der Hersteller seiner Linie treu geblieben. Es entspricht 1:1 den bereits erhältlichen Profil-Scheinwerfern P10-, P12-, P18- und M18-Profile. In der Relation von Größe zu Leistung schließt der P15 Profile die bisherige Lücke der P-Serie nahezu perfekt. Mit einer Breite von 421 mm, einer Tiefe von 264 mm, einer Höhe von 682 mm bei gerade stehendem Kopf und einem Linsendurchmesser von 135 mm steckt der P15 Profile sozusagen exakt im gleichen Gehäuse wie der P12 Profile. Der P12 Profile weist zwar eine vergleichbare Effekt-Konfiguration auf, ist jedoch mit einer bedeutend schwächeren 640 W LED-Engine ausgestattet und mit einem Gewicht von 23 kg ein Kilogramm leichter ist als das neue Gerät.

Von der Leistung her befindet sich der P15 Profile hingegen deutlich näher an der Klasse des P18 Profile, der mit einer 1.100 W starken LED-Engine ausgestattet ist, damit allerdings auch deutlich größere Gesamtausmaße umfasst und bereits stattliche 32 kg auf die Waage bringt. So wie alle Scheinwerfer der Serie ist auch der P15 Profile mit vier Tragegriffen und Pan-/Tilt-Verriegelungen ausgestattet, die den Transport und die Handhabung erleichtern. Für die Montage an Trägersystemen sind zwei Omega-Bügel mit Camlok-Schnellverschlüssen im Lieferumfang enthalten, die sowohl horizontal in vier unterschiedlichen Positionen als auch um 90° versetzt an der Bodenplatte des Scheinwerfers montiert werden können.

Speziell beschichtete Farb-Flaggen mischen sowohl Pastell-Töne als auch kräftige Vollfarben
Speziell beschichtete Farb-Flaggen mischen sowohl Pastell-Töne als auch kräftige Vollfarben
Speziell beschichtete Farb-Flaggen mischen sowohl Pastell-Töne als auch kräftige Vollfarben
Speziell beschichtete Farb-Flaggen mischen sowohl Pastell-Töne als auch kräftige Vollfarben

Die Anschlüsse der P15 Profile befinden sich auf der Rückseite des Basements und umfassen jeweils zwei fünfpolige DMX-, EtherCon- und PowerCon True1-Schnittstellen. Die beiden EtherCon-Anschlüsse mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10/100 Mbit/s bieten nun auch eine Bypass-Funktion, die ohne anliegende Versorgungsspannung eine Weiterleitung des Datensignals gewährleistet. Zu guter Letzt steht für Software-Updates eine Micro-USB zur Verfügung.

Das Display an der Vorderseite des Basements zeigt auch beim P15 Profile ein monochromes Bild mit einzeiliger Darstellung der einzelnen Menüoptionen und wird mit Hilfe von vier Navigationstasten gesteuert. Diese verfügen über einen gut spürbaren Druckpunkt und gewährleisten die einfache Bedienung auch bei Dunkelheit. Zudem ermöglicht eine interne Batterie den Zugriff auf die Scheinwerfereinstellungen bereits ohne eingestecktes Netzkabel. Der P15 Profile ist mit einer IP20-Klassifizierung zwar nicht für den uneingeschränkten Einsatz im Freien ausgelegt, kann jedoch auch unter extremen Umgebungstemperaturen von -10°C bis +40°C betrieben werden. Optional ist noch eine zusätzliche Streulichtblende erhältlich, die mit Hilfe von vier Schrauben am Scheinwerferkopf befestigt wird. Diese soll seitlich entstehendes Streulicht reduzieren und hat keine beeinträchtigenden Auswirkungen auf den Zoombereich.

„Phosphor in Silikon“-Technologie

Die P15 Scheinwerfer sind mit 1.000 W starken Weißlicht LED-Modulen ausgestattet, die auf der „Phosphor in Silikon“-Technologie basieren und die Effizienz im Vergleich zum P12 Profile bei gleicher Baugröße um etwa 35% steigern. Diese Technologie habe laut JB Lighting den Vorteil, dass die Beschichtung des Phosphors genau auf den definierten Farbort mit dem definierten TM30-Wert angepasst werden könne. Auf diese Weise verfüge die jeweilige Lichtfarbe im Vergleich zum Wettbewerb über ein runderes Spektrum.

So liegen beispielsweise die CRI-Werte der Versionen P15 Profile HC und P15 Profile WW laut Hersteller bereits ohne zusätzliche Korrekturfilter deutlich über 90, während der Gamut-Area-Index (GAI) mit einem Wert von ca. 97 beim P15 Profile HC und mit ca. 100 beim P15 Profile WW angegeben wird. Die verwendete LED-Technologie ermöglicht ebenso wie die „Phosphor in Keramik“-Technologie eine hohe Effizienz und eine beeindruckende Helligkeit, ist jedoch speziell für die Beleuchtungszwecke dieser Branche entwickelt und laut JB Lighting deutlich farbtreuer als die für den Automobil-Sektor entwickelte Technologie.

Homogene Mischung der CTO-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der CTO-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der CTO-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der CTO-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der CTO-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Cyan-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Cyan-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Cyan-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Cyan-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Cyan-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Magenta-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Magenta-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Magenta-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Magenta-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Magenta-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Yellow-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Yellow-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Yellow-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Yellow-Flaggen in 20%-Schritten
Homogene Mischung der Yellow-Flaggen in 20%-Schritten

Da bei der industriellen Produktion von LED-Chips in Bezug auf Leuchtkraft und Farbtemperatur Abweichungen entstehen können, werden Dioden mit ähnlichen Eigenschaften in sogenannten Behältern (Bins) kategorisiert (Binning). An dieser Stelle hat JB Lighting eine Binning-Toleranz von maximal 2,5 MacAdam-Stufen für sich definiert. Dieser Bereich liegt zwischen den ausschließlich messbaren- und beginnenden sichtbaren Farbunterschieden von weißen LEDs. Da dies dem Hersteller jedoch noch nicht ausreicht, werden die ausgewählten LED-Chips bei JB Lighting zusätzlich noch einmal in neun Unterkategorien sortiert, um selbst minimale Helligkeits- oder Farbabweichungen ausschließen zu können. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass die Scheinwerfer einer Charge bereits vom Chipsatz her exakt über die gleiche Leuchtkraft und Farbtemperatur verfügen. Zudem ist es dem Hersteller so möglich, Nachbestellungen oder Reparaturen mit den entsprechend kategorisierten LED-Chips ausrüsten zu können.

1.000 W weiße LED-Engine in drei Versionen

Die P15 Profile sind in drei Leuchtmittelausführungen erhältlich, die für unterschiedliche Anwendungszwecke konzipiert sind. Der P15 Profile HP, die High Power Version, ist laut Hersteller für Beleuchtung auch aus großer Entfernung ausgelegt, und mit einem Lichtstrom von 75.000 lm (34.000 lm im Output) sowie einer Farbtemperatur von 6.800K angegeben. Der CRI-Wert liegt hier ohne einen zusätzlichen Korrekturfilter bei ±73. Mit Hilfe eines High-CRI-Filters kann allerdings ein Wert von bis zu ±85 erreicht werden.

Das feste Farbrad verfügt über sechs Vollfarben und zwei Korrekturfilter und kann in 8bit-Schritten frei positioniert werden
Das feste Farbrad verfügt über sechs Vollfarben und zwei Korrekturfilter und kann in 8bit-Schritten frei positioniert werden
Das feste Farbrad verfügt über sechs Vollfarben und zwei Korrekturfilter und kann in 8bit-Schritten frei positioniert werden

Der P15 Profile HC, die High CRI-Option, ist mit einem Wert von ±92 für Anwendungen konzipiert, bei denen eine optimale Farbwiedergabe erforderlich ist. Hier stehen dann immer noch 54.000 lm (22.000 lm im Output) und eine Farbtemperatur von 5.800K zur Verfügung.

Die Stege zwischen den einzelnen Farben sind sehr minimalistisch ausgeführt
Die Stege zwischen den einzelnen Farben sind sehr minimalistisch ausgeführt (Bild: Torben Lehmann)

Die warmweiße Version P15 Profile WW zielt auf die maximale Kompatibilität mit konventionellen Halogenleuchtmitteln und bietet bei einer Farbtemperatur von 3.200K eine Leuchtkraft von 44.000 lm (19.000 lm im Output), während der CRI-Wert bei diesem Scheinwerfer sogar mit ±93 angegeben ist. Alle drei Leuchtmittel können mit vier unterschiedlichen PWM-Frequenzen betrieben werden, die Wiederholraten von 100 Hz, 120 Hz, 600 Hz (Flex) und 3.000 Hz-12 kHz (Flex Fast) generieren. Der Frequenzbereich der zuletzt genannten Option erklärt sich dadurch, dass die Wiederholrate in diesem Modus bei abnehmender Helligkeit automatisch erhöht wird, um der akustischen Wahrnehmung in Form eines „Fiep-Tons“ entgegenzuwirken.

Das hocheffiziente optische System ist hinter einem Antireflex-Linsensystem untergebracht und ermöglicht insbesondere bei der Benutzung der Effektkomponenten eine homogene Ausleuchtung über die gesamte Fläche, sowie scharfe Abbildungen von der Mitte bis hin zum Rand. Zudem ist es in fünf Stränge unterteilt, was unter anderem den von JB Lighting etablierten „Sparkle“-Effekt ermöglicht. Darüber hinaus kann über die Geräteoption „LED Fadeout Mode“ festgelegt werden, ob alle Teile des Leuchtmittels zusammen oder ob die einzelnen Stränge nacheinander an- oder ausgehen sollen.

Auch hier kommt ein batteriegestütztes Display mit einem monochromen GUI zum Einsatz
Auch hier kommt ein batteriegestütztes Display mit einem monochromen GUI zum Einsatz (Bild: Torben Lehmann)
Die Fokuslinse ist gut geschützt hinter matt schwarzen Gehäuseteilen untergebracht
Die Fokuslinse ist gut geschützt hinter matt schwarzen Gehäuseteilen untergebracht (Bild: Torben Lehmann)

Kühlung, Lüftermanagement und Geräuschentwicklung

Der P15 Profile verwendet eine Kombination aus einer modernen Heatpipe-Kühlung und einer Anordnung auch sechs speziellen Silent-Lüftern, deren Flügel aerodynamisch kalibriert wurden, um die Luft möglichst geräuscharm „anzuschneiden“. Trotz der kompakten Baugröße ermöglicht diese optimierte Methode eine effiziente und kaum hörbare Kühlung des 1.000W starken LED-Moduls bei einem angegebenen Geräuschpegel von nur 29 dB(A) im „Theatre Whisper“-Modus. Insgesamt stehen hier fünf Optionen (Theatre Whisper, Theatre Silent, Standard, Boost und Longlife) zur Verfügung, welche einhergehend mit dem gewünschten Lüfterverhalten auch die maximal abrufbare Leistung der LED-Engine beeinflussen. Für besonders lärmempfindliche Einsatzorte lassen sich zudem die Geschwindigkeiten der Pan- und Tilt-Motoren sowie Die der Effektkomponenten in jeweils vier Optionen (Pan/Tilt: Whisper, Medium, Follow und Fast; Effektkomponenten: Whisper, Silent, Medium und Fast) festlegen.

Immenser Farbraum durch beschichtete Filter-Flaggen

Beim P15 Profile kommt ein CMY-Farbmischsystem mit einer speziellen dichroitischen Beschichtung zum Einsatz, das aus jeweils zwei gegenüberliegenden Flaggen besteht. Diese werden mit Hilfe je eines 3-Phasen-Schrittmotors betrieben und sind über Zahnriemen miteinander verbunden.

Die beiden Standard-Frostfilter mit 1° und 5° können miteinander kombiniert werden und sind austauschbar (2,5°/3,5°/10°/20°)
Die beiden Standard-Frostfilter mit 1° und 5° können miteinander kombiniert werden und sind austauschbar (2,5°/3,5°/10°/20°)
Die beiden Standard-Frostfilter mit 1° und 5° können miteinander kombiniert werden und sind austauschbar (2,5°/3,5°/10°/20°)
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar
Die speziell beschichteten Hoch-Temperatur-Gobos sind auf beiden Rädern rotier- und austauschbar

Die spezielle Beschichtung ermöglicht einen immensen Farbraum, der von leichten Pastelltönen bis hin zu stark gesättigten Farben reicht und wie vom Hersteller versprochen über den gesamten Ausleuchtungsbereich vollkommen homogen gemischt wird. Zudem sind alle drei Scheinwerfer-Optionen mit einem stufenlosen Korrekturfilter in unterschiedlichen Ausführungen ausgestattet. Bei den Varianten „HP“ und „HC“ handelt es sich hier um jeweils eigens für das jeweilige Leuchtmittel konzipierte CTO-Filter- und bei der warmweißen Ausführung um CTB-Filter-Flaggen.

Gobos im Einsatz mit dem zirkularen 3-fach oder dem linearen 5-fach-Prisma
Gobos im Einsatz mit dem zirkularen 3-fach oder dem linearen 5-fach-Prisma
Gobos im Einsatz mit dem zirkularen 3-fach oder dem linearen 5-fach-Prisma
Gobos im Einsatz mit dem zirkularen 3-fach oder dem linearen 5-fach-Prisma
Gobos im Einsatz mit dem zirkularen 3-fach oder dem linearen 5-fach-Prisma
Die Glasgobos beider Räder lassen sich nach der Entnahme des entsprechenden Moduls einfach austauschen
Die Glasgobos beider Räder lassen sich nach der Entnahme des entsprechenden Moduls einfach austauschen (Bild: Torben Lehmann)
Innenleben des Scheinwerfers ohne die beiden Module
Innenleben des Scheinwerfers ohne die beiden Module (Bild: Torben Lehmann)

Effektkomponenten: teilweise austauschbar

Die P15 Profile bieten eine vergleichbare Funktions- und Effektpalette wie die bereits etablierten Scheinwerfer der P-Serie (bis auf ein paar wenige, kleine Unterschiede). Dies macht das Gerät nicht zuletzt durch die gute Kombinierbarkeit mit seinen nahen Verwandten zu einem vielseitigen Werkzeug für moderne Lichtsetups. Die dazugehörigen Komponenten sind hier typisch für JB Lighting teils in Modulen untergebracht, teils fest im Gerätekopf verbaut. Auch bei den P15 Profile sind hier zwei Module im Einsatz, die durch das einfache Lösen von jeweils zwei Rändelschrauben und ohne das Abstecken eines einzigen Kabels entnommen und wieder eingesetzt werden können. Die beiden Module werden hierbei über Schienen an ihren Platz geführt, während die Signalübertragung über D-SUB-Steckverbindungen erfolgt.

Irisblende zusammen mit der Blendenschiebereinheit auf einem Modul, sie besteht aus 18 Lamellen
Irisblende zusammen mit der Blendenschiebereinheit auf einem Modul, sie besteht aus 18 Lamellen

Das erste Modul, welches näher an der LED-Engine untergebracht ist, beherbergt die eben beschriebenen CMY- und Korrekturfilter-Flaggen sowie ein festes Farbrad mit sechs Vollfarben (Rot, Gelb, Magenta, Grün, Orange und Dunkelblau), einen High-CRI- und eine CTB-Filter. Letzterer kommt, von der Gerätesoftware gesteuert, bei der Verwendung von Gobos automatisch zum Einsatz, um die damit einhergehende Reduzierung der Farbtemperatur zu korrigieren. Diese Funktion lässt sich nicht über die Gerätesoftware deaktivieren, kann aber auf Grund der höher liegenden Priorität des festen Farbrads einfach mit dem DMX-Wert 001 überschrieben werden. Darüber hinaus sind auf diesem Modul noch zwei rotierbare Gobo-Räder mit jeweils sechs austauschbaren Glas-Gobos untergebracht. Erstmalig sind hier laut Hersteller neu entwickelte dichroitische Präzisions-Hoch-Temperatur-Gobos im Einsatz, mit deren speziellen Beschichtung ein nochmals verbesserter Kontrast und feinere Laserkonturen über den gesamten Zoombereich von ca. 5° bis 54° ermöglicht werden können.

Auf dem zweiten Modul befinden sich eine um ±65° rotierbare Blendenschiebereinheit und eine Irisblende mit 18 Lamellen. Die einzelnen Blendenschieber können um ±30° rotieren und sind auf vier unterschiedlichen Ebenen angeordnet, sodass sie jeweils für sich komplett in den Lichtkegel hineingeschoben und dadurch die unterschiedlichsten geometrischen Figuren erzeugt werden können. Zudem haben sie eine Materialstärke von nur einem 1/10 mm und liegen sehr eng beieinander, was letztendlich einen recht guten „Schärfe-Kompromiss“ erzielt.

Heatpipe-Kühlung des Leuchtmittels umringt von sechs Silent-Lüftern mit speziell kalibrierten Flügeln
Heatpipe-Kühlung des Leuchtmittels umringt von sechs Silent-Lüftern mit speziell kalibrierten Flügeln (Bild: Torben Lehmann)
Antireflexlinse für eine homogene Ausleuchtung von der Mitte bis zum Rand
Antireflexlinse für eine homogene Ausleuchtung von der Mitte bis zum Rand (Bild: Torben Lehmann)

Zu den weiteren und fest im Scheinwerferkopf verbauten Komponenten gehören neben den beiden Linsen für Zoom und Fokus noch jeweils zwei rotierbare Prismen (5-fach linear und 3-fach zirkular), sowie zwei unterschiedlich stark ausgeführte und austauschbare Frostfilter. Die beiden Prismen sind auf einer Ebene zueinander angeordnet, wodurch sie leider nicht miteinander kombinierbar sind. Die beiden Frostfilter, standardmäßig in den Froststufen 1° und 5° montiert, liegen hingegen auf unterschiedlichen Ebenen und können stufenlos miteinander verschmelzen. Darüber hinaus können die werkseitig vorhandenen Filter mit den optional erhältlichen Froststufen 2,5°, 3,5°, 10° und 20° getauscht bzw. ergänzt werden.

Ansteuerung und Signalverteilung auf verschiedenen Wegen

Die Signalversorgung kann beim P15 Profile entweder kabelgebunden über die bereits beschriebenen Anschlussmöglichkeiten oder mit Hilfe des werkseitig integrierten Wireless-DMX-Moduls (Lumen Radio CRMX TiMo) erfolgen. RDM wird, je nach Art und/oder Konfiguration des Senders, auch über den kabellosen Weg unterstützt. Kabelgebunden werden sowohl das DMX-512-Protokoll als auch ArtNet und sACN mit einer Datenrate von 10/100 Mbit/s verarbeitet, wobei die Netzwerk-Ports mit einer Bypass-Funktion die Signale auch bei einem Geräteausfall weiterleiten. Mit ArtNet4 ist hier auch der bidirektionale Austausch via RDM möglich, während über sACN nur RDM-Informationen versendet werden können.

Erstes Modul mit CMY- und Korrektur-Flaggen, festem Farbrad und den beiden rotierbaren Gobo-Rädern
Erstes Modul mit CMY- und Korrektur-Flaggen, festem Farbrad und den beiden rotierbaren Gobo-Rädern

Sowohl die Daten der beiden Netzwerkprotokolle als auch die drahtlos übertragenen Signale können über die fünfpoligen DMX-Anschlüsse weiterverteilt werden, während dies in die andere Richtung nicht realisiert werden kann. Das IP-Adressen-Management des P15 Profile lässt die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden IP-Bereichen 2.xxx.xxx.xxx und 10.xxx.xxx.xxx zu. Hier können entweder die werkseitig fest vergebenen IP-Adressen verwendet oder für den jeweiligen Bereich entsprechende User-IP-Adressen vergeben werden.

Für die Ansteuerung der Funktionen des P15 Profile stehen zwei Betriebsmodi zur Verfügung, die jeweils 43 bzw. 64 Kanäle beanspruchen. Während der kanalsparende erste Modus alle Funktionen bis auf die Pan- und Tilt-Bewegung in einer Auflösung von nur 8bit ansteuert, ermöglichen die 21 zusätzlichen Steuerkreise des kanalintensiveren zweiten Betriebsmodus die 16bit-Justierung fast aller relevanten Komponenten.

Praxisorientiert aus viel Erfahrung

Bei all der Euphorie bezüglich der deutlich gesteigerten Effizienz und beeindruckenden Helligkeitswerten sollte allerdings nicht in Vergessenheit geraten, dass es sich auch hier bereits um ein Produkt der Risiko-Klasse 2 handelt, das bei entsprechender Fehlbedienung erheblichen Schaden für das menschliche Auge verursachen kann und somit einen höchst verantwortungsvollen Umgang erfordert. Diesen unterstützt JB Lighting schon einmal allein damit, dass der P15 Profile nach einem Reset erst auf die anliegenden Positionswerte bewegt wird, bevor das Leuchtmittel mit in die Signalkette eingebunden wird, anstatt nach Beendigung des Reset-Vorgangs bereits mit voller Leistung einmal durch das komplette Szenario zu schwenken. Sowohl die Reset-Sequenz als auch die Positionsfindung werden bewusst in einem reduzierten Tempo umgesetzt.

Zweites Modul mit ±65° rotierbarer Blendenschiebereinheit mit vier Schiebern auf vier Ebenen und Iris-Blende
Zweites Modul mit ±65° rotierbarer Blendenschiebereinheit mit vier Schiebern auf vier Ebenen und Iris-Blende

Dies bringt zwar eine etwas längere Prozedur von etwa 1 ½ Minuten nach einem Kaltstart (und etwa 15 Sekunden weniger nach einem Soft-Reset) mit sich, reduziert jedoch ein mögliches Aufschaukeln an geflogenen Trägersystemen insbesondere bei entsprechender Scheinwerferanzahl deutlich.

Beide endlos rotierbare Prismen (3-fach zirkular und 5-fach linear) liegen auf einer Ebene, sie können nicht miteinander kombiniert werden
Beide endlos rotierbare Prismen (3-fach zirkular und 5-fach linear) liegen auf einer Ebene, sie können nicht miteinander kombiniert werden
Beide endlos rotierbare Prismen (3-fach zirkular und 5-fach linear) liegen auf einer Ebene, sie können nicht miteinander kombiniert werden
Beide endlos rotierbare Prismen (3-fach zirkular und 5-fach linear) liegen auf einer Ebene, sie können nicht miteinander kombiniert werden

Nicht minder ungewollt sind unnötige Geräuschentwicklungen durch mechanisch bewegte Bauteile, die eventuell gerade gar nicht in Verwendung sind. So stoppt beim P15 Profile sowohl die Rotation der beiden Gobo-Räder als auch Die der beiden Prismen automatisch, sobald die entsprechenden Komponenten nicht in Verwendung sind. Hinzu kommt der positive Umstand, dass die meisten Bauteile im Scheinwerferkopf auch bei den P15 Profile Geräten in mattem schwarz ausgeführt sind, um ungewollte Reflexionen zu minimieren.

Prismen und Frostfilter werden bei Spannungsverlust automatisch per Feder aus dem Strahlengang gezogen
Prismen und Frostfilter werden bei Spannungsverlust automatisch per Feder aus dem Strahlengang gezogen (Bild: Torben Lehmann)
Nur 1/10 Millimeter dick sind die Blendenschieber, sie liegen auf vier Ebenen sehr dicht beieinander
Nur 1/10 Millimeter dick sind die Blendenschieber, sie liegen auf vier Ebenen sehr dicht beieinander (Bild: Torben Lehmann)

Auch für Festinstallationen oder den Einbau in enge Sets ist der Scheinwerfer durch die Vorbereitung für eine mechanische Bewegungsbegrenzung flexibel aufgestellt. Um versehentlichen Kollisionen mit der Umgebung vorzubeugen, können sowohl die Pan- als auch die Tilt-Achse durch die Montage eines optional erhältlichen mechanischen „Wegbegrenzers“ auf einen beliebigen Pan- bzw. Tilt-Bewegungsradius beschränkt werden. Es werden die neu definierten Start- bzw. Endpunkte während des Reset-Vorgangs vom Scheinwerfer erkannt und als neue Start- und Endpunkte gespeichert. Dies hat allerdings keinen Einfluss auf die Ansteuerung. Beispielsweise bleibt in diesem Falle ein Winkel von 45° auch für alle Scheinwerfer ein Winkel von 45°, nur dass ein entsprechend begrenztes Gerät automatisch bei der jeweiligen mechanisch gesetzten Barriere stoppt, ohne daran anzuschlagen.

Von vier Lagern wird die um ±65° rotierbare Blendenschiebereinheit auf Grund ihrer Masse unterstützt
Von vier Lagern wird die um ±65 rotierbare Blendenschiebereinheit auf Grund ihrer Masse unterstützt (Bild: Torben Lehmann)

Die drei Leuchtmittelversionen des P15 Profile können mit Hilfe eines virtuellen CTC-Kanals einen Farbtemperatur-Bereich von 2.000K bis 13.000K in 50K-Schritten abdecken. Diese Funktion ist softwareseitig für alle drei LED-Module so kalibriert, dass alle drei Scheinwerfer-Versionen bei einem anliegenden DMX-Wert von beispielsweise 128 die gleiche Farbtemperatur generieren. Diese Art der Korrektur wird ebenso wie der virtuelle Green-Magenta-Shift über das Flaggen-Mischsystem realisiert. Neben drei wählbaren Dimmer-Kurven (Linear, Square und Square Inv.) bietet die Scheinwerfersoftware noch drei unterschiedliche Kurven-Optionen für die Farbmischung (Square Inv. Legacy, Linear und Square Inv.) und zwei weitere für den Umgang mit den Frostfiltern (Linear und Square Inv.). Darüber hinaus kann bei der Ansteuerung der Blendenschieber zwischen den beiden Optionen „RAW“ (jeweils ein Kanal pro Seite der Blende) und „Move/Angle“ gewählt werden. Hier ist dann ein Kanal für den Weg und ein Kanal für den Winkel der jeweiligen Blende verantwortlich. Somit kann der Scheinwerfer allein über die internen Einstellungen für diverseste Anforderungen konfiguriert werden. Hinzu kommen die beeindruckend homogene Farbmischung, eine ansprechende Standard-Gobo-Bestückung und ein Weiß, das laut Hersteller für alle Lichtfarben ohne Rot-/Grün-Verschiebung präzise auf der „Black Body Line“ verläuft. Das Gerät ist sowohl wie üblich in dezent mattem Schwarz als auch auf Anfrage in sämtlichen RAL-Farbtönen und Sonderlackierungen erhältlich.

Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck

JB Lighting setzt auf eine nachhaltige Fertigung und annähernd CO2-neutrale Produktion. So würden mehr als 80% der Komponenten im eigenen Haus gefertigt, in etwa 90% der Betriebsstoffe und Verpackungen recycelt, sowie gespeichertes Regenwasser und Solarstrom für Produktionsprozesse verwendet. Die Ersatzteilverfügbarkeit gibt der Hersteller mit einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren nach der Einstellung eines Produkts an. Zudem ist neben einer zweijährigen Garantie auf das Gerät eine erweiterte Garantie von vier Jahren auf das Leuchtmittel inklusive, während die hohen Standards bei der Kategorisierung der LED-Chips eine nachhaltige Qualitätssicherung ermöglichen. Bei der Dokumentation setzt JB Lighting auf eine Lösung in der digitalen Welt. Weil für dieses Medium jedoch schon genug Energie aufgebracht werden muss, verzichtet der Hersteller weitestgehend auf den Druck von Handbüchern, Broschüren oder ähnlichen Printmedien.

Eine ausreichend bemessene Sicherungsöse darf natürlich nicht fehlen
Eine ausreichend bemessene Sicherungsöse darf natürlich nicht fehlen (Bild: Torben Lehmann)

Somit sind all diese Informationen online erhältlich und können über einen QR-Code auf der Bodenplatte eines Geräts passend dazu abgerufen werden. Hierzu zählen neben dem Handbuch oder detaillierten photometrischen Datenblättern auch noch Fixture-Bibliotheken für Grandma2 und im GDFT-Format, sowie 2D- und 3D-Zeichnungen als .dwg- und .dxf-Dateien.

Der JB Lighting P15 Profile überzeugt damit durch seine durchdachte Konstruktion, beeindruckende Lichtleistung und nachhaltige Fertigung, während die drei verschiedenen LED-Versionen (HP, HC und WW) eine hohe Flexibilität für unterschiedlichste Anwendungsszenarien bieten. Die Kombination aus praxisorientierten Features, hochwertiger Verarbeitung und zukunftssicherer Ersatzteilversorgung macht den Scheinwerfer zu einem verlässlichen Instrument für moderne Lichtdesigns.

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