Dreidimensionaler Bühnenraum für Rea Garvey

 

Offenes Bühnenbild

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Schon bei den ersten Klängen der Band fiel der Kabuki und eröffnete den Blick auf die grellbunte Bühne, die im ersten Moment den Eindruck vermittelte, als würden unendlich viele farbige Laser Beams aus dem Rigg auf die Bühne treffen. Die Podeste waren im Gegensatz zur vorherigen Tournee nicht verkleidet, dadurch wirkte die Bühne sehr leicht und offen. Überdies war der Blick auf den acht Meter hohen und sechzehn Meter breiten Backdrop mit dem Album-Artwork frei. Lediglich die farblichen Banner strukturierten den Bühnenraum. Diese offene Architektur nutzte Christian Glatthor geschickt, um mehrere horizontale Ebenen zu kreieren. Die beiden Seiten der Open-Air-Bühnen waren auch mit zwei, 10 × 6 Meter großen Back- und Sidedrops zugehangen. „Mir war es wichtig, dass auch bei einer Open-Air-Show das komplette Publikum die Dreidimensionalität des Bühnendesigns genießen kann. Auf den PA- und Side-Wings der Open-Air-Bühnen ist gegenüber einer eigenen Hallentour immer viel, Gewusel‘ durch Backstage-Licht und Abbauarbeiten der Support-Bands. Das sind ja Räume, die man nicht im Bühnendesign haben möchte. Deswegen habe ich mich entschlossen, mal die Seiten des Raums mit ins Design zu nehmen. Und ich finde, so ein seitlicher Vorhang auf einer Open-Air-Bühne wertet den kompletten Raum um ein Vielfaches auf.“

 

Litecraft, Ayrton Magicburst und Robe Spikies

Auf dem Bühnenboden waren sechs große Moving Light Spots und 16 RGBW LED-Fluter im quadratischen Raum angeordnet. Um dies zu brechen, wurden Litecraft TPiX-Blöcke und eine Anordnung aus Litecraft LED-Sticks in einem Halbkreis vor dem Backdrop angeordnet. Auf diese Weise waren zwei Ebenen geschaffen worden. Die LED-Sticks reichten bis auf die Höhe von viereinhalb bis fünf Metern, die übrigen vier Meter wurden von sechzehn Robe Spikies abgedeckt, die an vier in gleichmäßigen Abständen angebrachten Leitern hingen. Diese Anordnung sorgte für weitere horizontale und auch vertikale Ebenen bzw. Strukturen. Großes Lob fand der Designer für die Robe Spikies, die durch ihre geringe Arbeitstiefe von nur 20 cm nach hinten sowie ihr geringes Gewicht von sieben Kilogramm geradezu prädestiniert waren für die Aufgabe vor dem Backdrop. Sozusagen als „Eckpfeiler“ zwischen den Litecraft T-PiX und L-PiX LED-Sticks waren vier Dollys mit jeweils zwei Ayrton Magicburst positioniert. Wobei zwei der Dollys Down Stage left / right den Abschluss des „Halbkreises“ bildeten. Auch zu den neuen Ayrton Magicburst, die Christian Glatthor auf der PL+S 2016 für sich entdeckt hatte, äußerte er sich lobend: „Von den Ayrton Magicburst war ich sofort begeistert. Es ist für mich das erste richtig gute LED-Strobe neben dem Martin Atomic LED 3000, u. a., weil man hier nicht auf eine grellweiße Fläche schaut. Die vielseitige Ansteuerung der Pixel, der enorme Output sowie die Endlosrotation bieten starke Möglichkeiten für das Lichtdesign. Ich habe z. B. im letzten Lied der Show die acht Magicburst in die Mitte der Bühne gerichtet und lasse sie dann innerhalb von zwei Sekunden nach vorn in Richtung Publikum schwenken. Alle Panels gehen in dieser horizontalen Bewegung nacheinander an. Anschließend lasse ich für eine halbe Sekunde einen Strobe-Effekt laufen und gehe dann in den Blackout. In dieser kurzen Zeitspanne werden alle Magicburst Strobes immer heller und heller und dann ist es plötzlich dunkel. Da die Pixel nicht penetrant weiß, sondern gelblich und somit dunkler sind, ist das eine wohltuend andere Assoziation als bei anderen LED-Strobes. Zusammen mit den LED-Flutern kann man damit den Backdrop regelrecht zum Glühen bringen. Allerdings benötigen diese acht Magicburst Panels auch gleich vier DMX-Universen.“ Schon während der Proben in den one2one Studios in Bottrop wurden die Möglichkeiten dieses Strobes von der Lichtcrew akribisch erforscht. „Wie bei allen Ayrton-Produkten, so verlangt auch der Magicburst danach, sich im Vorfeld mit ihm zu beschäftigen, denn die Ayrton-Produkte sind oftmals sehr komplex. Daher lohnt es im Vorfeld einer Produktion, sich intensiv gerade mit diesem Strobe auseinanderzusetzen,“ erklärte Christian Glatthor und lieferte gleich ein interessantes Beispiel: „Ich habe einfach mal ein Pixelmapping für ein Panel geschrieben und mit einem Strobe-Effekt auf ein Objekt gerichtet, der Content auf dem Panel wanderte blitzschnell. Dadurch entstand tatsächlich der Eindruck, es würde Licht aus verschiedenen Positionen auf das Objekt fallen. Doch es war nur dieser eine Strobe! Man kann also mit einem Panel den Eindruck erzeugen, dass mehrere Strobes gleichzeitig im Einsatz seien!“ Schließlich wurden örtlich – jeweils für die großen Bühnen – zwanzig Spots (Robe BMFL/Martin MAC Viper), fünfundzwanzig Washlights (Robe Robin 800, Martin Quantum Wash), rund vierzig RGBW LED-Fluter (SGM Q7), sechs UV-Guns, zwei MDG und ein Follow Spot hinzu bestellt. Bei einigen Konzerten variierte das Lichtkonzept ein wenig: So wurden zusätzliche Moving Light Spots eingebaut und mit Gobos weitere Tiefe für die Neonschnüre geschaffen.

 

Ansteuerung und Audio-Setup … Mehr dazu gibt es auf der nächsten Seite! ->

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