Das kennt man sonst nur von anglo-amerikanischen Co-Produktionen der Superlative, aber auch Europa kann riesig! Für die drei Showgrößen Andreas Gabalier, Helene Fischer und Robbie Williams wurde die bisher größte Konzertbühne in Deutschland errichtet.
An zwei Wochenenden strömten jeweils rund 90.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf das Freigelände in München. Das Konzert von Helene Fischer lockte sogar 130.000 Gäste an. Somit stellten die Bavaria-Sounds-Events die größeren Konzerte des Jahres 2022 in Deutschland dar.
Für die Durchführung war die in Graz beheimatete Leutgeb Entertainment Group verantwortlich. In Österreich bereits dank der Durchführung zahlreicher Sport- und Musik-Veranstaltungen etabliert, machte das in Deutschland bisher wenig bekannte Unternehmen mit diesen ambitionierten Aktivitäten auf sich aufmerksam. Für die technische und kreative Umsetzung dieses großen Projektes hatte die Leutgeb Entertainment Group namhafte und international erfahrene Partner gewinnen können. Die Kreativen Florian Wieder und Roland Greil sorgten bei diesem Heimspiel in enger Zusammenarbeit mit Art Director Cuno von Hahn für ein stimmiges Konzept, das Licht-, Video- und Set-Design spielerisch mit der Performance der Bühnenakteure verknüpfte.
Clair Brothers Audio Rent Schweiz hielt als Generaldienstleister die Zügel in der Hand. Als Partner für das benötigte Lichtequipment wurde das kanadische Rental-Unternemen Christie Lites gewählt. Für die Stromversorgung sorgte das österreichische Unternehmen Event Electric GmbH. Die Konstruktion der über 150 Meter breiten und rund 30 Meter hohen Bühnenlandschaft oblag der Stage Co GmbH Deutschland. Rund 1.000 Tonnen Material wurden bereitgestellt, um dieses riesige Bühnenbauwerk zu errichten. Die Konstruktionen der Laufstege und B- und C-Bühnen konnten zudem auf die Wünsche der einzelnen Stars hin zugeschnitten werden.
Hervorzuheben ist dabei vor allem die enorme Arbeitsleistung, die von allen Beteiligten erbracht werden musste, um diese Aufgabe in dem gebotenen Zeitrahmen auf höchstem Niveau zu bewältigen: Im November 2021 hatte die Leutgeb Entertainment Group bei den Designern erstmals angefragt. Durch die kontinuierlichen Arbeiten der letzten Jahre war das Unternehmen aus der Steiermark auf die Münchner Designer aufmerksam geworden.
Die Kreativen befanden sich allerdings in einem strammen Terminplan. Bei Lichtdesigner Roland Greil z. B. standen nahtlos Tourneen mit Genesis und den Rolling Stones an, die erst im Juli beendet sein würden. Bereits Weihnachten 2021 gab es das grundlegende Bühnendesign aus dem Hause Wieder Design. Im März waren die Ausarbeitungen von Florian Wieder und Cuno von Hahn so weit gediehen, dass das Lichtdesign als auch das Beschallungskonzept detailliert weiterentwickelt werden konnten. Der Aufbau auf dem Gelände begann Anfang Juli.
Roland Greils Expertise hinsichtlich Großveranstaltungen prädestinierte ihn dazu (auch dazu noch in seiner Heimatstadt), das komplexe Licht- und Videodesign (inklusive der Multicam-Einspielungen auf mehrere IMAG-Screens) zu leiten. Er war sowohl für das grundlegende technische Licht- und Video Design der Bühne sowie für die Designs der Show von Andreas Gabalier als auch für die von Helene Fischer federführend. Während es seine erste Arbeit für Andreas Gablier war, hatte er für Helene Fischer bereits Auftritte im Rahmen von TV-Shows sowie eines Album Release Events betreut. Für beide Abende musste jeweils ein komplett neues Showdesign entwickelt werden. Eine Vorlage oder Vorgabe etwa aus einer vorherigen Tourneeproduktion gab es für beide Stars nicht. Der Abend mit Robbie Williams wurde von dessen Lichtdesigner Matt Pittman betreut. Auch hier konnte oder sollte keine bestehende Produktion als Vorlage dienen; alles wurde für einen einmaligen Abend entwickelt.
Während es sich bei Volksrocker Andreas Gabalier um eine „straight forward“-Show handelte, in der das Augenmerk komplett auf der Performance des Sängers liegt und die Band im Hintergrund agiert, war die Show von Helene Fischer komplexer und mit mehr „Extras“ gespickt, die jeweils exakt geplant und realisiert werden mussten.
So waren mehrere Dutzend Tänzerinnen und Tänzer in Szene zu setzen. Zahlreiche technische Attraktionen – wie etwa ein riesiger Jib-Arm, mit dem die Sängerin transportiert wurde, „Toaster“ für die Akrobaten, Laufbänder, sowie ein 3D-Schwebe-/Flugsystem ebenfalls für die Sängerin – verlangten nach entsprechender Vorbereitung.
Überdies war zu berücksichtigen, dass das ca. zweieinhalbstündige Konzert von Helene Fischer von 26 TV- Kameras für eine Fernsehaufzeichnung bzw. eine Blu-Ray- Veröffentlichung inszeniert werden musste. Somit galt es auch die riesige Fläche der gebotenen Zuschauerkulisse mit entsprechender Lichttechnik kameragerecht auszustatten.
In der Regel dürften für eine derartig komplexe Aufgabe auf diesem hohen Niveau eine Woche Pre-Programming, ein bis zwei Wochen Programming sowie ein bis zwei Wochen für Proben angesetzt werden. Als im Laufe der dreieinhalbwöchigen Aufbauphase das Lichtteam unter der Leitung des Associate Lighting Director Troy Eckerman eintraf, standen nur noch einige wenige Tage für das Pre-Programming, zwei Tage für das Programming vor Ort und zwei finale Probentage zur Verfügung. Unmittelbar nach den beiden Probentagen fand bereits das Konzert statt. Roland Greil kam wegen seiner Verpflichtungen erst am 1. August zu dem Team, das gerade die Auftakt-Show akribisch vorbereitete.
Rund acht Monate waren vom fertigen Bühnenentwurf bis zur ersten Show vergangen. Roland Greil und sein Team konnten auf den großen Erfahrungsschatz zahlreicher Tourneen und weltweiter Großkonzerte zurückgreifen. Der Werkzeugkasten, den die Spezialisten im Gepäck hatten, war einsprechend gut ausgestattet.
In einem sehr komprimierten Zeitraum mussten viele gut funktionierende Looks umgesetzt werden, die in der riesigen Dimension sowohl genügend Helligkeit als auch imposante Abwechslung bieten würden. Hinzu kam auch, dass die gigantische Bühnenlandschaft nicht viel Wetterschutz bot. Lediglich die Position, in der sich die Bands befinden würden, war regensicher. Dort bot eine 50 m lange Brücke genügend Schutz und so war es möglich Material einzusetzen, welches keine IP65-Zertifizierung besitzt.
Die Technik an den übrigen Positionen musste diese Klassifizierung bieten, denn die Designer wollten den Look nicht durch handelsüblichen Regenschutz beinträchtigen. Ungefähr 85-90% des gesamten Lichtequipments bestanden daher aus IP65-zertifizierten Produkten. Noch bei der 2019er Rammstein-Produktion etwa habe man dies bezüglich nicht genügend geeignetes Material bekommen können. In den letzten Jahren sei das Angebot jedoch deutlich besser geworden, befand Roland Greil.
Ein weiterer Designaspekt, den er realisiert wissen wollte: Sämtliche Lichtrigs nicht als solche erscheinen zu lassen. Die Technik sollte wann immer möglich mit der Architektur verschmelzen und nicht vorrangig als technisches Element wahrgenommen werden. Für diese Aufgabe konnte der Londoner Jeremy Lloyd mit seiner Firma Wonderworks gewonnen werden. Alle für das Publikum sichtbare Traversen wurden akribisch in architektonische Elemente verwandelt.
Ein Hauptaugenmerk lag darauf, dass alle eingesetzten Lampen möglichst vielseitig einsetzbar sein sollten, also möglichst umfangreiche Funktionen bieten mussten. Schließlich galt es, das Material bei drei unterschiedlichen Konzerten einzusetzen.
Neben all diesen Präferenzen entschied natürlich auch die Situation am Markt, welches Equipment Einzug auf die Bühne erhielt. Bei dieser Produktion kamen zahlreiche Elation-Produkte zum Einsatz und auch Martin-Professional- Modelle sorgten für die benötigten Lösungen. Positiv überrascht war Roland Greil u. a. vom Elation Proteus Maximus, dieser habe sich regelrecht als universelles Arbeitstier empfohlen. Ebenso wurde von ihm die Vielseitigkeit des Elation Proteus Hybrid gelobt. Diese Lampe habe man vor allem auf Grund der kleineren Bauart am Boden eingesetzt und sie habe beste Qualitäten bewiesen. Auch neu war die Verwendung des Elation Proteus Excalibur, auf den man bei der Suche nach einer Lampe mit einer großen Frontlinse gestoßen war. Da die beliebten Klassiker Space Canons oder A&O Falcon fast gänzlich vom Markt verschwunden und überhaupt nur noch wenige Stückzahlen auf dem Rental- Markt erhältlich sind, sei es nicht leichtgefallen, ein geeignetes vergleichbares Produkt zu finden. Manche Bands besitzen diese Klassiker, hüten sie aber verständlicherweise für den Eigenbedarf. Der Elation Proteus Excalibur bietet zwar nicht den Frontlinsendurchmesser der Klassiker. Er habe jedoch mit einem Abstrahlwinkel von 0,8 bis 23 Grad und durch die Qualität der erzielbaren Beams sehr überzeugt und sei zu der „Entdeckung“ bei dieser Produktion geworden, verriet der Lichtdesigner. Die Anordnung der Excalibur ermöglichte es, den Bühnenlook nochmals raumgreifend zu vergrößern.
Bei den von ihm erstmals eingesetzten Martin Professional Fixtures handelte es sich um MAC Quantum Spots und MAC Axiome Hybrides. Von beiden Produkten sei er sehr positiv überrascht worden. Ebenso begeistert äußerte er sich über ein neues High Power LED Spot Light aus dem Hause Martin Professional, welche als nahe Key Lights auf der Bühne eingesetzt worden waren. Sie sind zwar nicht IP65- zertifiziert, da sich jedoch die Positionen dieser Lampen unterhalb der 50 m langen Brücke befanden, konnten sie problemlos eingesetzt werden.
20 Delay Tower hatte die Audio-Mannschaft auf dem Gelände positioniert, 18 davon wurden auch für das Lichtdesign benutzt. Vier Türme vor der Bühne waren Keylight-Positio- nen, auf denen sich jeweils acht BMFL Longthrow befanden. Diese im Follow-Me-System eingebundenen Moving Lights hatten sich bereits während der letzten Rammstein-Tournee in dieser Funktion bestens bewährt. Vertikal an den Säulen hingen besagte BMFL LT. Auf traditionelle Verfolger wurde verzichtet. Stattdessen wurde ein großzügiges Follow-Me-System integriert. Insgesamt waren 250 Lampen in dem System kalibriert und konnten als sehr starkes kreatives Element genutzt werden. SMG P-10 zur Objektbeleuchtung sowie 8Lite-Moles für das Publikum komplettieren das Set Up an den Delay Towern. Auf den Türmen waren jeweils auch zwei Excalibur eingesetzt für große Beam Looks. Es galt schließlich, der Künstlerin – und den Kameras – die 130.000 Gäste zu zeigen. Mit dieser Auswahl konnte die Fläche eindrucksvoll abgedeckt werden.
SMG-Fluter P-6 und P-10 sorgten auch sonst für das intelligente statische Licht bei der übrigen Bühnenarchitektur. Diagonale verlaufende Lichtboxen griffen einen Teil der Formensprache des Veranstaltungslogos (Bavarian Sounds) auf und bildeten Linien, welche die beiden Buchstaben „AV“ im Bühnenzentrum sowie an den Ausläufern der Bühnenlandschaft andeuteten. In diesen Lichtkästen kam als LED- Streifen ein sehr leuchtstarkes Produkt zum Einsatz, das hierzulande bisher erst wenig Beachtung fand: Chroma-Q Color Force II 72. Zwar ist auch er nicht IP65-zertifiziert (was hier wegen des Einbaus in die Lichtboxen jedoch nicht hinderlich war), es sei jedoch hinsichtlich der gebotenen Helligkeit und der gebotenen Farben unschlagbar, schwärmte Roland Greil.
Im Bühnenzentrum befand sich eine ca. 80 m breite Wand aus Layher-Gerüsten als Hintergrund. Diese war – wie die übrigen Traversen auch – komplett verkleidet worden. Darin platziert war ein Lampenmodell, das sich in fast allen Designs von Roland Greil findet: Solaris Flare Q+. Über 100 Stück dieses Models sowie ein weiterer Layer mit 100 Elation Arena Par Zoom bildeten hier Anordnungen, die hinter der Live-Band für eine Vielzahl unterschiedlicher Looks sorgten. Auf der Oberkante der 80 m breiten Wand befanden sich zudem Elation Proteus Maximus sowie zwölf Aryton Cobra, die durch ihre Helligkeit zu überzeugen wussten.
Insgesamt kamen 479 Moving Lights, 463 statische LED- Einheiten, 18 × MDGs sowie 24 Orca plus mit 24 Lüftern sowie 144 Stück 8Lite-Moles zum Einsatz. Die Pult-Steuerung erfolgte über Grand MA 3, die jedoch mit der Software Grand MA 2 liefen. Dies war vor allem dem Wunsch der Programmierer geschuldet, da die Operatoren die MA2-Software routiniert – quasi im Schlaf – bedienen konnten. Gerade unter dem Aspekt des engen Zeitplans erwies sich diese Entscheidung als clever.
Drei Screens mit einer Größe von insgesamt ca. 1.600 m2 verhalfen durch leichte Winkel der äußeren Screens zusätzliche uneingeschränkte Sichtlinien. Zentral vor der Wand mit den Solaris Flare Q+ und den Elation Arena Par Zoom hing eine semitransparente LED-Wand (8 mm).
Im Publikumsbereich befanden sich sechs weitere 8-mm- Screens, die – besonders den Zuschauern fern der Bühne – schöne Konzertdetails durch ausgewählte Schnittfolgen näherbrachten.
Um die Live-Bilder einzufangen, waren vier Kameras mit Teleobjektiven in den FoH-Türmen platziert worden. Diese und zwei weitere Schulterkameras (auf bzw. neben der Bühne) wurden jeweils manuell bedient. Zusätzlich sorgten sechs Robo-Cams sowie sechs PoV-Modelle (jeweils an statischen Musikerpositionen) für ausgesuchte Einstellungen. Die Bildmischung lief über einen Switcher Korona K-Frame, der von Regisseur Heagar Deutsch bedient wurde. Bis zu vier unterschiedliche Feeds wurden gleichzeitig von ihm erstellt und an die Medienserver ausgegeben. Der Video-Signalweg führte dann auf die von den Lichtpulten gesteuerten Medienserver Disguise VX4 und von dort erst auf die LED-Wände. Vier Server Disguise VX4 wurden von zwei Operatoren bedient, die den Content verwalteten und bearbeiteten bevor er auf die Screens ging. Die Anpassung und Verwaltung entsprach der Arbeitsweise, die Roland Greil bereits als Screen Director während der Rolling-Stones-Tour 2022 verwandt hatte (siehe unsere Ausgabe 9/22). An den Servern wurde die Entscheidungen getroffen, wann wo was gezeigt wurde und gleichzeitig auch immer so formatiert, dass kein TV-Look entstehen würde. Das oberste Gebot lautete auch hier: das Live-Bild hatte sich immer einhundertprozentig in die Live-Szenerie einzufügen. So entstanden zahlreiche stets detailfreudig angepasste Masken und Verläufe, die immer mit den Lichtstimmungen korrelierten.
Für das Sound-Design/Beschallungskonzept zeichnete Marc Greiss (EarsUp) verantwortlich. Seinem Team oblag auch die Aufgabe, ein ausschreibungsfähiges Gutachten bezüglich der Lärmemission zu erstellen. Hier war von besonderer Bedeutung, dass es in den umliegenden Wohngebieten keine Beschwerden geben würde.
Die frühe Präsentation des Konzepts bei den verantwortlichen Stellen der Stadt München dürfte sicherlich ein entscheidender Moment in der Planungs-/ Genehmigungsphase gewesen sein. Von Vorteil war hier, dass die gewaltigen Zuschauertribünen als Schallschutz-Wände betrachtet werden konnten. Tribünen mit einer Höhe von bis zu 15 Metern und mit Kapazitäten bis zu 20.000 Zuschauern sorgten an drei Seiten des Geländes dafür, dass sich der Schall nicht „ungebremst“ ausbreiten konnte.
In enger Abstimmung zwischen den Gewerken war es gelungen, optimale Sichtlinien mit idealen Positionen für die Beschallungssysteme abzustimmen. Marc Greiss lobte ausdrücklich die vorbildliche Zusammenarbeit während der frühen Planungsphase. Anders als es häufig der Praxis zu beobachten sei, musste sich das Beschallungskonzept nicht einer bestehenden Architektur oder Geländeplanung unterwerfen, sondern die Audioplaner wurden als gleichberechtigtes Gewerk bei der Entwicklung des visuellen Gesamteindrucks eingebunden. Die optimale Platzierung der Delay- Tower konnte auf diese Weise in die Planung des Lichtdesigns einfließen: Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Von Vorteil war hier die enorme Dimension des Geländes, das 550 m in der Breite und etwa 200 m bis zu den letzten Tribünenplätzen aufwies. In dieser Dimension sei z. B. die Verschiebung eines Delay Towers um fünf Meter zugunsten der visuellen Optimierung kein Problem gewesen.
Das Konzept sah eine flächendeckend homogene Beschallung in einem Bereich von circa 170 Grad vor. Die Bühne war mit sechs Main-Hangs ausgestattet (etwa vergleichbar mit einer Doppel-Festivalbühne samt zusätzlichen Side Hangs). Das zu beschallende Gelände muss man sich trapezförmig vorstellen: Die verlängerte Bühnenkante bildete dabei die längste Strecke; die parallele Tribünenkante entsprechend die kürzere Linie. Marc Greiss setzte die erste Delay-Line nahezu ‚halbkreisförmig‘ an. Die äußeren Tower lagen jeweils etwas gestaffelt versetzt hinter den vier mittleren Delay-Tower-Positionen, die sich alle auf einer Linie befanden.
Die zweite Delay-Line war ebenfalls in dieser Art konzipiert. Hier sorgten jedoch drei Tower für die Erfassung der Tribünen. Auch hier befanden sich die vier mittleren Tower auf einer Linie und erreichten auch noch die weit entfernten Tribünenplätze mit maximal 108 dB. Mit diesen zusätzlichen acht Towern im ersten Ring und weiteren zehn im zweiten Ring wurde das Konzept zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten umgesetzt,
Lighting, Audio and Video: Clair / Audio Rent | Philipp Kaetel (mit Support von Faber AV und Christie Lites) Stage: Stageco | Dirk Lauenstein Set: Unbranded | Antoine de Haas Automation: Stagekinetik | Jens Buller Pyro: Pyro Unlimited | Joe Becker
Production
Promoter: Klaus Leutgeb | Leutgeb Entertainment Group Production Director: Frank Mahler Production Manager: Howard Hopkins
Creative
Lighting & Video Design: Roland Greil ProductionDesign: Florian Wieder & Cuno von Hahn | Wieder Design Associate Lighting Designer: Troy Eckerman LX Programmer: Klaus Kubesch & Michael Kuehbandner Video Programmer: Leo Herrmann & Tom Levin Video Director: Haegar Deutsch Design Assistant: Tom Levin Technical Director: Jeremy Lloyd & Nick Evans | Wonderworks
Marc Greiss arbeitet mit seinem Unternehmen EarsUp audio Engineering seit 25 Jahren für den Live Sound. Er absolvierte zahlreiche Tourneen, betreute viele Industrie-Events sowie Musical-Produktionen. Beim ESC 2017 in Kiew war er maßgeblich an der Umsetzung des gelungenen Beschallungskonzepts sowie an dem kompletten Audiodepartment beteiligt. Überdies betreibt er ein Mastering-Studio in der Nähe von München und vereint auf diese Weise das beste beider Welten in seinem Know-how. Zuverlässige berufliche Partnerschaften sorgen überdies für ein großes Portfolio und die hohe Qualität seiner Arbeiten.
In der Ausschreibung waren ursprünglich die üblich favorisierten Produkte wie d&b, L-Acoustics usw. angesetzt worden. Die lange Aufbau- und Hängezeit mitten im Festival- Sommer verursachte jedoch einen Materialengpass, denn schließlich galt es, rund 400 Einheiten auf dem Gelände zu installieren. Philipp Kaetel (Clair) schlug Marc Greiss das hauseigene neue Cohesion-System vor. Marc Greiss konnte sich bei den Fantastischen Vier von dem Clair-eigenen Produkt überzeugen und ging den Schritt mit der hierzulande noch relativ unbeachteten Beschallungslösung. Da Clair Global ohnehin Generaldienstleister war, konnte die benötigte Menge rasch zugesagt werden.
Während der drei Konzerte sorgte ein sechsköpfiges Clair-Team unter der Leitung von Marc Greiss und Mathias Huber (6k-Crew) für den reibungslosen akustischen Betrieb. Beide arbeiteten gerne im Team zusammen, wann immer es um Herausforderungen wie diese gehe. Die permanente Messung, Überwachung und Übermittlung der Pegeldaten sorgte wohl auch bei den Münchner Behörden für die gewünschte Zufriedenheit.
Das Wetter meinte es nicht immer gut mit dieser gigantischen Open-Air-Produktion: Immer wieder kam es auf dem Gelände zu starken oder längeren Regenfällen. Am 22. August 2022 – dem Showtag von Helene Fischer – regnete es sogar sintflutartig. An manchen Stellen (u. a. sogar unterhalb der Bühne) stand das Wasser trotz vorhandener Kanalisation bis zu 0,5 m hoch. Die professionellen Kräfte behielten Geduld und Zuversicht. Vom Ordner bis hin zur Künstlerin, alle gingen die „extra Mile“, die in solchen Situationen immer nötig ist. Kurz vor Showbeginn stoppte der Regen plötzlich und der Abend konnte für die Crews und die 130.000 Schlagerfans doch noch in die erhoffte Richtung gehen. Äußerst erfreulich war, dass es beim Lichtmaterial trotz der rund sechswöchigen Einsatzzeit auf dem Gelände zu keinen erwähnenswerten Ausfällen kam. Die konsequente Auswahl des Materials hatte sich gelohnt.
Die Öffentlichkeit berichtete über das Mega-Event anschließend kontrovers. Häufig schienen Nebenschauplätze und Befindlichkeiten wichtiger als das eigentliche Ereignis. Die gebeutelte Branche hatte aber nach schweren Monaten (oder besser Jahren) immerhin eine Reihe hervorragender Showgrößen auf eine gigantische Bühne gestellt, die es locker mit den Dimensionen der „Rock in Rio“-Bühne von 1994 aufnehmen konnte.
Bei allen Beteiligten ist der Mut zu würdigen, ein solches Konzept zu diesem Zeitpunkt, in dieser Qualität in einem so knappen Zeitfenster realisiert zu haben. Besonders für die Schlagerwelt dürfte diese Dimension Neuland gewesen sein: Ein derartiges Bühnendesign kannte man bisher nur bei internationalen Pop- und Rock-Acts. Hier wurde ein äußerst stimmig geplantes und von allen Gewerken gemeinsam realisiertes Kunstwerk geschaffen, das durch perfektes Zusammenspiel der einzelnen Faktoren für hunderttausende Fans zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Es handelte sich darüber hinaus auch um ein Projekt, dass im Zusammenspiel europäischer Partner den Vergleich zu anglo-amerikanischen Mega-Produktionen nicht zu scheuen brauchte.
Ob das Gelände, das seit dem Besuch von Pabst Benedikt XVI im Jahre 2006 nicht mehr für Großveranstaltungen genutzt worden war, nun häufiger für Mega-Konzerte dient, bleibt abzuwarten.
Da kann man nichts mehr hinzufügen, einfach auf die BlueRay des Konzertmitschnitts warten, dann bei mir im im Wohnzimmer über die 6-Kanal-Anlage mit zwei Doppel-15ern abhören.
Da kann man nichts mehr hinzufügen, einfach auf die BlueRay des Konzertmitschnitts warten, dann bei mir im im Wohnzimmer über die 6-Kanal-Anlage mit zwei Doppel-15ern abhören.