900 W LED-Power sorglos outdoor

Clay Paky Arolla Aqua im Test

Der Arolla Aqua ist die neuste wetterfeste Ergänzung im Angebot von Clay Paky. Er wurde nicht nur für den Einsatz im Freien optimiert, sondern bietet auch spannende Details bei verschiedenen Komponenten und der Leistung. Welche Neuerungen und Verbesserungen bringt dieser Scheinwerfer mit sich?

Claypaky Arolla Aqua
Claypaky Arolla Aqua (Bild: Claypaky)

Erst im Jahr 2022 brachte Clay Paky mit dem Arolla Spot/Profile einen Scheinwerfer auf den Markt, der aufgrund seiner intelligenten Wechselmodule und den damit verbundenen individuell wählbaren Funktionen mit einem hohen Maß an Nachhaltigkeit aufwarten konnte (siehe Production Partner Ausgabe 3/2022). Mit dem neuen Arolla Aqua folgt nun ein weiteres. serienkompatibles Modell, das jedoch nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, einfach in ein wasserdichtes Gehäuse gesteckt wurde, sondern sogar mit dem einen oder anderen Upgrade bei diversen Komponenten ausgestattet wurde.

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Übersicht:

Design-treu, jedoch in IP 66

Starkes Leuchtmittel für enormen Output

Modifiziertes Innenleben

Lüftermanagement, Leistungsstufen und Geräuschkulisse

Ansteuerung, zusätzliche Features und Dokumentation

Fazit: hell, kompakt, kompatibel, dicht!


Design-treu, jedoch in IP 66

Im Gegensatz zu den anderen Modellen der Arolla-Familie ist der ClayPaky Arolla Aqua mit IP66 klassifiziert und somit auch für den dauerhaften Einsatz im Freien geeignet.

Eine dieser Safety-Ösen steht auf jeder Seite des Basements zur Verfügung (Bild: Torben Lehmann)

Hierfür wurden am Gehäuse einige Maßnahmen vorgenommen. Beispielsweise lässt sich die Gehäuseabdeckung des Kopfes nicht einfach mit dem Lösen von nur zwei Schrauben entfernen: Hier müssen pro Seitenteil nun gleich zehn davon gelöst werden. Allerdings ist dies auch notwendig, da die Anzahl und die gleichmäßige Verteilung der Arretierungen für den nötigen Anpressdruck an den Gummidichtungen sorgen und somit das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.

Auch an den äußeren Teilen wurde gearbeitet. So wurde der Clay-Paky-Schriftzug, der bei den anderen Scheinwerfern der Arolla-Serie noch die Seiten des Kopfes schmückte, durch filigran in das Design eingearbeitete Kühlrippen ersetzt. Zudem wird Wasser, das sich im aufrechtstehendem Outdoor-Betrieb innerhalb der jetzt nur noch 14 Zentimeter Durchmesser betragenden Frontlinse sammeln kann, über eine kleine Öffnung seitlich abgeleitet. Vier große Lüfter, von denen jeweils zwei für die Zu- und Abluft um die LED- Engine herum verantwortlich sind, sowie vier weitere kleinere Lüfter, die im Kopf des Scheinwerfers platziert sind, sorgen mit einem intelligenten Lüfter-Management für die entsprechende Kühlung und die damit einhergehende Langlebigkeit der einzelnen Komponenten.

Zudem ist das batteriegestützte Display hinter einer Glasscheibe untergebracht, während alle vorhandenen Anschlüsse mit verschließbaren Gummikappen ausgestattet wurden. Auch beim neuen Arolla Aqua handelt es sich hier um zwei fünfpolig ausgeführte DMX-Buchse, eine RJ- 45-Netzwerkschnittstelle und ein PowerCon-True1-Anschluss fFür die Spannungsversorgung.

Geschützt hinter einer Glasscheibe ist das Display gut untergebracht (Bild: Torben Lehmann)

Neu hinzugekommen sind beim Arolla Aqua eine PowerCon-True1 zur Weiterleitung der Versorgungsspannung und eine Stummelantenne, die den Empfang des werkseitig integrierten W-DMX-Moduls ohne jegliches weitere Zubehör gewährleistet.

Schauen wir auf Größe und Gewicht des neuen Scheinwerfers. Der Aqua misst in der Breite ca. 44 Zentimeter mit Griffen (ca. 35 Zentimetern ohne Griffe), in der Tiefe ca. 32 Zentimeter und in der Höhe ca. 74 Zentimeter (bei aufrechtem Kopf). Abmessungen und gut 38 Kilogramm Gesamtgewicht resultieren daher, dass das Gehäuse der IP66-Ausführung aus Metall und nicht aus Kunststoff besteht, was neben den neu hinzugekommenen bzw. modifizierten Bauteilen den größten Anteil haben dürfte.

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Starkes Leuchtmittel für enormen Output

Als Lichtquelle kommt im neuen Clay Paky Arolla Aqua eine weiße LED-Engine mit einer vom Hersteller angegebenen Leistung von 900 W und einer Farbtemperatur von 7000° Kelvin zum Einsatz. Mit Hilfe des neuen Leuchtmittels kommen so jetzt bis zu 40.000 Lumen an der Frontlinse an. Die neue Lichtquelle sorgt somit für einen beeindruckenden Output. Zudem lassen sich auch beim neuen Arolla Aqua sechs unterschiedlich hohe PWM-Frequenzen von 600 Hz bis 20.000 Hz einstellen.

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Modifiziertes Innenleben

Größtenteils kommen im Kopf des neuen Arolla-Aqua- Scheinwerfers exakt die gleichen Bauteile zum Einsatz, die bereits bei den anderen Modellen der Arolla-Serie etabliert wurden. So sind die Komponenten der einzelnen Funktionen ebenfalls in einzelnen Modulen zusammengefasst.

Die Komponenten der einzelnen Funktionen sind auch hier auf mehreren Modulen untergebracht (Bild: Torben Lehmann)

Wie bei der MP-Version des Arolla Spot/Profile sind auch beim neuen Gerät der Arolla-Familie die Komponenten der CMY- und CTO-Filterflags in einem Modul an der ersten Position hinter dem Leuchtmittel zusammengefasst. Allerdings befinden sich die Schrittmotoren für diese Funktionen jetzt auf der anderen Seite des Moduls und damit in dem Bereich, der vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt ist. Da es sich um die gleiche Farbmischeinheit wie beim Arolla Spot/Profile handelt, mischt auch der neue Arolla Aqua homogen kräftige Farben.

Das nächste Modul enthält ein Animationsrad, die festen Farben sowie eine rotierbare und eine nicht rotierbare Gobo-Ebene. Bei der Bestückung des festen Farbrades stehen hier sechs feste Farben zur Verfügung. Weiterhin an Bord sind Dark Red, Brilliant Blue, Deep Green, Golden Amber, der High CRI Filter (88+) und Dark Orange, während Navy Blue nicht verfügbar ist. Im direkten Vergleich zum Arolla Spot/Profile ist die Reihenfolge der Anordnung leicht anders, da hier die vierte und fünfte Position der Filter getauscht wurden.

Die Ausstattung der ersten Gobo-Ebene des Arolla Aqua ist ebenfalls nahezu identisch mit der Bestückung des Arolla MP Profile. Allerdings handelt es sich beim Arolla Aqua an dieser Stelle wie bereits angedeutet lediglich um ein nicht-rotierbares Gobo-Rad, das jedoch auf Grund des damit gewonnenen Platzes mit insgesamt acht festen Gobos über eine Position mehr verfügt. Die zweite Gobo-Ebene verfügt ebenso über die gleiche Gobo-Bestückung, die beim anderen Modell durch die Konfiguration mit dem Spot-Modul ermöglicht wird. Auch hier kommt die speziell entwickelte ‚GoBright‘- Technologie in Form einer speziellen Beschichtung der Gobos zum Einsatz, die einer Verschiebung der Farbtemperatur entgegenwirkt. Arolla Aqua und Arolla MP Profile lassen sich also gut ergänzend miteinander kombinieren.

Beim darauffolgenden modularen Bauteil im Inneren des Scheinwerferkopfes handelt es sich um das gleiche Modul, das bei der Arolla Profile-Konfiguration zum Einsatz kommt, und die um bis zu sechzig Grad rotierbare Blendenschiebereinheit sowie die Irisblende mit 16 Lamellen beherbergt. Der letzte Abschnitt des Kopfes wurde nahezu exakt aus dem Design des Arolla Spot/Profile übernommen. So sind auch hier die Fokus-Linse, sowie das rotierbare vierfach-Prisma und ein Frost-Filter zusammen auf einem Bauteil untergebracht, welches auf Grund seines Gewichts mit Hilfe von zwei Schrittmotoren bewegt wird.

Ergänzt wurde diese Konstruktion beim neuen Arolla Aqua um einen weiteren und etwas stärker ausgeführten Frost-Filter. Die beiden Frost-Filter sind hierbei so zueinander angeordnet, dass sie gleichzeitig miteinander kombiniert werden können. Darüber hinaus werden beide Frost-Filter sowie das Prisma mit starken Federn automatisch aus dem Strahlengang gezogen, sobald die Versorgungsspannung unterbrochen wird, um eine Kollision mit der Zoom-Linse zu verhindern, die ebenfalls mit der Antriebskraft zweier Motoren unterwegs ist und einen Zoom-Bereich von 5,5 bis 50 Grad abdeckt.

Von starken Federn werden das Prisma und die beiden Frost-Filter aus dem Strahlengang gezogen (Bild: Torben Lehmann)

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Lüftermanagement, Leistungsstufen und Geräuschkulisse

Auch der neue ClayPaky Arolla Aqua verfügt über ein intelligentes Lüftermanagement, deren Einstellung sich einerseits direkt auf die Leistung und andererseits damit einhergehend auch auf die Betriebslautstärke des Scheinwerfers auswirkt. Hier stehen vier unterschiedliche Modi zur Verfügung, die zu ähnlichen Ergebnissen führen wie beim Arolla Spot/ Profile MP. Im ‚Auto‘-Modus stehen einhundert Prozent des möglichen Outputs zur Verfügung, während die Lüfter abhängig von der Temperatur geregelt werden. Im Hinblick auf Scheinwerfer, die mit einer1.200-W-Entladungslampe betrieben werden, erreicht der Arolla Aqua eine deutlich höhere Lichtleistung von mehr als 50% Steigerung. Der ‚Constant‘-Modus ermöglicht bei einer gleichbleibenden Lüfterdrehzahl ungefähr zwei Drittel der maximal verfügbaren Leistung, unterdessen der ‚SLN‘-Modus bei konstant niedriger Drehzahl immerhin noch die Hälfte des Gesamt-Outputs bereitstellt. Wie beim Arolla Spot/Profile ist auch beim Arolla Aqua ein ‚Theater‘-Modus implementiert, der noch ca. 40 % des maximalen Outputs liefert, auch wenn diese Art Lokalität wahrscheinlich eher seltener zum Einsatzgebiet des wetterfesten Scheinwerfers zählen wird.

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Ansteuerung, zusätzliche Features und Dokumentation

Der neue Arolla Aqua kann neben dem herkömmlichen DMX512-Signal noch die Netzwerkprotokolle sACN und Art-Net verarbeiten. Zusätzlich ist werkseitig ein W-DMX- Modul mit integrierter Stummelantenne verbaut, welches entweder im Modus ‚G3‘ oder ‚G4S‘ betrieben werden kann.

Darüber hinaus ist es möglich, sowohl das eingehende drahtlose Signal als auch die ankommenden Netzwerkprotokolle über die fünfpoligen DMX-Anschlüsse weiterzuleiten. Fernwartung ist auch hier entweder über RDM oder das herstellereigene CloudIO-Protokoll möglich. Allerdings lassen sich die wichtigsten Optionen wie beispielsweise die Auswahl der Dimmer-Kurve, PWM-Frequenz oder Lüfter-Modus auch über einen Control-Kanal direkt über die Lichtkonsole vornehmen.

Wie auch schon beim Arolla Spot/Profile MP verfügt der Arolla Aqua über nur einen einzigen Betriebsmodus, welcher für das neue Gerät insgesamt 38 Steuerkanäle beansprucht.

Dokumentiert wird das Ganze auch bei diesem neuen Gerät mit Hilfe des Portals e-assist.tech, in dem sich neben dem Benutzerhandbuch und dem DMX-Chart auch noch CAD-Symbole, Software-Updates und den dreidimensionalen Service-Viewer befinden, mit dessen Hilfe das Gerät zu Service-Zwecken bereits im Vorfeld virtuell zerlegt werden kann.

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Fazit: hell, kompakt, kompatibel, dicht!

Der neue Clay Paky Arolla Aqua setzt die Geradlinigkeit fort, die der italienische Hersteller bereits mit dem Arolla Spot/Profile unter Beweis gestellt hat. Sowohl die vom etablierten Gerät übernommenen Komponenten als auch die neu implementierten Funktionen fügen sich harmonisch zusammen. Die kräftige Farbmischung im Einklang mit der leistungsstarken Lichtquelle liefert auch bei dunklen Mischfarben beeindruckende Ergebnisse.

An dieser Stelle muss auch noch einmal das Thema Nachhaltigkeit angesprochen werden: Die seinerzeit bei der Arolla Spot/ Profile verfolgte Idee, ein Basisgerät mit intelligent austauschbaren Modulen für den jeweiligen Einsatzzweck ausstatten zu können, ohne gleich ein weiteres Gerät kaufen zu müssen, setzt sich auch bei der Entwicklung der Arolla Aqua fort: Die vorhandenen Funktionen der beiden unterschiedlichen Geräte entsprechen sich nahezu 1:1. Lediglich die kleinen Änderungen beim festen Farbrad und dem nicht rotierbaren Goborad, sowie das Vorhandensein eines zusätzlichen Frostfilters müssen an dieser Stelle akzeptiert werden und erfordern die eine oder andere Modifikation eines Showfiles, wenn z.B. ein Arolla Spot/ Profile MP gegen einen Arolla Aqua getauscht wird oder umgekehrt. Damit ist der ClayPaky Arolla Aqua auf jeden Fall eine sehr kompatible Bereicherung für die Produktfamilie, in die sich der neue Scheinwerfer mit seiner IP-66-Klassifizierung perfekt einfügt.

Auch für die Ästhetik bedeutet dies einen weiteren erheblichen Vorteil, da weder Domes noch Kunststoffschürzen über die Scheinwerfer gezogen werden müssen, wenn sie draußen eingesetzt werden. Die Kombination von relativ geringem Gewicht und Größe bei der erreichten Helligkeit und Effektbreite setzen ein deutliches Zeichen in dieser Kategorie Moving Light, und das zu einem angemessenen Preis – auch hinsichtlich des Werterhalts – von 11.950,- Euro.

Weitere Anwendungsinformationen gibt es auch beim deutschen Vertrieb VisionTwo auf der LEaT con 23 am Stand G16.

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