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Interview

Katharine Murphy Khulusi über Nachhaltigkeit bei Meyer Sound

Meyer Sound arbeite stets daran, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Katharine „Katie“ Murphy Khulusi, Director of Loudspeaker Development bei Meyer Sound, zeigt im Interview die grünen Ziele des Unternehmens auf. Sie erklärt, wie der Fokus auf Nachhaltigkeit während des gesamten Entwicklungsprozesses zu energieeffizienten Lösungen führt, die eine grünere Zukunft für Live-Veranstaltungen und im Installationsbereich möglich machen.

Meyer Sound Panther 2100-LCF(Bild: Meyer Sound)

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Was sind die übergreifenden Nachhaltigkeitsziele von Meyer Sound?

„Bei der Entwicklung eines neuen Produktes ist es unser Anspruch, den größten Output aus der kleinsten Menge an Rohstoffen herauszuholen. So stellen wir sicher, dass wir bei unseren Konstruktionen nicht zu viel Material verbrauchen.

Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, jedes neue Produkt noch effizienter zu gestalten als das vorherige, um mit weniger Strom mehr Power und eine höhere Klangleistung in einem kleineren Gehäuse zu erreichen. Dabei berücksichtigen wir die Leistung eines Produktes sowohl als Einzelkomponente als auch in Verbindung mit kompletten Systemen, die für eine Tournee, ein Festival oder eine Festinstallation benötigt werden.

Weiterhin versuchen wir stetig, unsere Produktionsabläufe zu optimieren. Durch strenge Qualitätskontrollen können wir gewährleisten, dass unsere Produkte so lange wie möglich einwandfrei funktionieren und sich ihr Lebenszyklus auch auf Sekundärnutzungen erstreckt.

Wir haben den Vorteil, all unsere Systeme in Berkeley, Kalifornien produzieren zu können. Das bringt in Bezug auf nachhaltiges Arbeiten aber auch besondere Verpflichtungen als Hersteller mit sich. Wir halten uns eng an die kalifornischen Green Business Richtlinien und bleiben damit unseren zentralen Unternehmenswerten treu.“

Wieso sollen Meyer Sound-Lösungen energieeffizienter als andere sein – und warum self-powered?

„Einer der großen Vorteile unserer self-powered Lautsprecher ist es, dass wir genau wissen, welche Verstärker und Netzteile unsere Produkte antreiben, und wir sehr kurze Kabelwege für die Strecke vom Verstärker bis zum Lautsprecher haben.

Zudem ist der Stromverbrauch weitaus geringer – bei unserem großformatigen Panther Line-Array-Lautsprecher konnten wir die Leistungsaufnahme im Vergleich zu Systemen der vorherigen Generation um 20% senken!“

Wie tragen Panther und das 2100-LFC low-frequency Control Element zur Verringerung von Transportemissionen bei?

„Beide Produkte wurden so konzipiert, dass sie so wenig Platz wie möglich beanspruchen – ihre Abmessungen sind ideal für das Truckpacking weltweit! Wir möchten Lautsprecher anbieten, mit denen möglichst wenige Trucks auf die Straße müssen – und mit dieser Anforderung sind wir in den Designprozess gegangen. Zudem wird durch unsere self-powered Systeme kein Platz für externe Verstärker-Racks benötigt.“

Panther erzeugt einen maximalen Schallpegel von 150db SPL bei einem Gewicht von 68kg. Wie wirkt sich die Einsparung im Gewicht auf den Energieverbrauch und die Transportemissionen aus?

„Bei größeren PA-Lösungen werden die Dinge etwas komplizierter, sobald man eine bestimmte Gewichts- und Größenschwelle überschreitet. Das Gewicht eines Systems verändert sich auf einer Tour recht linear – je nachdem, ob man in einem kleinen Club oder in einer großen Arena spielt. Die zusätzlich benötigte Infrastruktur kann sich aber bei einem sehr großen System exponentiell verändern – so hängt die Anzahl der benötigten Motoren stark vom Gewicht der einzelnen Lautsprechersysteme ab.

Je weniger Gewicht geflogen werden muss, desto weniger Motoren sind nötig. So verringert sich der benötigte Truckspace, ich fahre mit deutlich weniger Gewicht durch die Gegend – und diese Faktoren führen direkt zu geringeren Emissionen.“

Welchen nachhaltigen Unterschied machen Meyer-Sound-Lösungen im Installationsbereich?

„Hier betrachten wir verschiedene Bereiche: den Energiebedarf, den Aufwand für eine Installation und die Lebensdauer der Produkte. Unsere Beschallungslösungen minimieren nicht nur den Energiebedarf für den Betrieb der Lautsprecher, sondern auch die Anzahl der für die Installation benötigten Personen. Nachhaltig orientierte Veranstaltungsorte legen Wert auf die Lebensdauer ihrer Systeme – sie wollen nicht alle zwei Jahre etwas austauschen! Hier machen wir den Unterschied: Unsere Produkte werden für eine sehr lange Lebensdauer produziert.“

Mit welchen Nachhaltigkeitspartnern arbeitet Meyer Sound zusammen?

„Zwei unserer größten Kooperationspartner im Bereich Nachhaltigkeit sind Sustainability in AV (SAVe) und Sound Future.

SAVe hilft unserer Industrie dabei, die Vorgaben der UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung besser zu verstehen und zu erreichen. Die Organisation dient auch als Verbindung zu anderen Branchen und NGOs, die die gleichen Ziele verfolgen. Wir haben ihre Konferenz an der UCLA im März unterstützt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Sound Future ist eine gemeinnützige Organisation, die unabhängige, datengestützte Best Practices analysiert und entwickelt, um Innovationen voranzutreiben und die größten Nachhaltigkeitschancen der Live-Event-Branche zu nutzen, ohne die Customer Experiences zu beeinträchtigen. Wir arbeiten eng zusammen, um unsere eigene Datenauswertung zu optimieren und zu zeigen: Wir sprechen nicht nur über Nachhaltigkeit – sondern setzen uns auch aktiv dafür ein.“

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