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30 Jahre JB-Lighting: Nachhaltigkeit als Grundlage

Der Moving-Light-Hersteller JB-Lighting feiert 2020 sein 30-jähriges Bestehen. Mit ihrem Konzept setzt die Firma auf Nachhaltigkeit: Die Fertigung erfolgt möglichst umweltfreundlich als weitgehend CO2-neutrale Produktion. Die Produkte werden unter den Gesichtspunkte Innovation, Energieeffizienz und Langlebigkeit entwickelt, 80 % der Bauteile stellt die Firma selbst her. Darüber hinaus steht bei JB-Lighting nachhaltige Mitarbeiterführung im Vordergrund, wie unser Besuch zeigt.

30 Jahre JB-Lighting
Die große Produktionshalle von JB-Lighting am Ortsrand von Blaustein. Rechts davon befindet sich das zweite Gebäude, in welchem unter anderem Administration, Entwicklung sowie ein Showroom untergebracht sind (Bild: Nicolay Ketterer)

 

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Übersicht: 

Firmen-Philosophie: Nachhaltigkeit als Produktionsfaktor

Meilensteine: Vom Scanner über Lichtpulte bis zum CMY-LED-Moving-Light

Produktentwicklung: Optimierung durch Eigenkomponenten
Fokus auf LED
Leise Scheinwerfer

Fertigung: Arbeitsbedingungen für ein sozial „wertvolles“ Arbeitsklima

Service als Erfolgsbaustein

Blick in die Zukunft: Erweiterung der Kapazitäten


Blaustein, eine kleine Gemeinde nahe Ulm, verströmt prosperierende Kleinstadt-Idylle – eine passende Mischung aus gelassener Ruhe und Moderne. Im Gewerbegebiet am Ortsrand liegen die beiden großen Firmengebäude des Moving-Light-Herstellers JB-Lighting. Daneben: Der Blick auf ein weites Feld – gefühlt der Schritt zu unberührter Natur.

Begonnen hat alles vor 30 Jahren: Firmenchef Jürgen Braungardt begeisterte sich für Lichttechnik. Der gelernte Schlosser fing 1990 in einer Garage an, Scanner zu fertigen, zunächst für den lokalen Disco-Bereich in Süddeutschland. Später konzentrierte sich der Hersteller auf innovative Moving-Lights. Die Firma wuchs über die Jahre stetig, zog mehrfach in größere Betriebsstätten um, blieb Blaustein allerdings treu.

30 Jahre JB-Lighting
JB-Lighting-Gründer Jürgen Braungardt setzt auf Nachhaltigkeit, sowohl im Bereich Umwelt als auch bei Fertigungsqualität und Mitarbeiterführung. (Bild: Conne van d Grachten / JB-Lighting)

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Firmen-Philosophie: Nachhaltigkeit als Produktionsfaktor

Für Jürgen Braungardt stellt der Faktor Umwelt eine wichtige Grundlage dar: Auf dem Dach der Produktionshalle ist eine Photovoltaikanlage installiert, sie erzeugt mehr Solarstrom als die eigene Produktion benötigt. Zudem investierte die Firma in eine Wärme-Pipeline: Die Gebäude werden durch die Abwärme einer benachbarten Biogasanlage beheizt, rund 400 Meter entfernt. Damit entfällt der CO2-Ausstoß einer separaten Heizung. Unter den Parkplätzen sammelt die Firma Regenwasser in großen Zisternen, welches für Spülvorgänge in der Produktion, für Sanitäranlagen und die Gartenbewässerung verwendet wird. Das ermögliche insgesamt eine weitgehend CO2-neutrale Produktion, so JB-Lighting Vertriebsleiter Jörg Zimmermann.

30 Jahre JB-Lighting
Jörg Zimmermann Vertriebsleiter bei JB-Lighting (Bild: NICOLAY KETTERER)

Der Hersteller legt außerdem Wert darauf, dass die Belegschaft nach Möglichkeit in der Umgebung wohnt; ein Teil der Belegschaft komme demnach zu Fuß oder per Fahrrad zur Arbeit. Zulieferer stammten größtenteils aus einem Umkreis von 50 km, was den Logistik- und Transportaufwand reduziert. Teile würden nicht bestandsoptimiert, sondern im Sinne ausgelasteter Lieferungen bestellt. Das sei umweltfreundlicher und optimiere zudem den Verwaltungsaufwand. „Wir versuchen auch, möglichst wenig Abfall zu produzieren“, erklärt Jörg Zimmermann. Verpackungen würden teilweise als Pendel-Verpackungen genutzt und Kartonagen mehrfach verwendet. Größere Kartonagen verpresst und recycelt der Leuchtenhersteller. Nach der Auslieferung größerer Bestellungen hole die Firma Verpackungen auf Wunsch zurück und nutze sie erneut. Alte Scheinwerfer können Kunden ebenfalls abgeben, die Einzelteile würden recycelt. Mittlerweile sei das Thema Nachhaltigkeit als Produktionsfaktor auch für Kunden bei Ausschreibungen interessant, da der Punkt als Soft-Faktor in die Wertung mit eingehe, so JB-Lighting.

Die eigene Expansion fiel ähnlich nachhaltig aus: Die Firma wurde Schritt für Schritt aufgebaut. Geld wird zunächst verdient und anschließend wieder investiert – so lautet der Grundgedanke. Dabei steht der Zusammenhang aus Basis und Struktur im Vordergrund, als langfristig angelegte Investition. Stimmten beide Parameter, entstehe als Folge zwangsläufig Umsatz. „Ein gesundes Wachstum liegt aus unserer Sicht bei ca. 15 %. Auf diese Weise können wir unsere Struktur nachziehen und neue Mitarbeiter schulen, um langfristig unseren Qualitätsstandard beizubehalten“, erläutert JB-Lighting.

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Meilensteine: Vom Scanner über Lichtpulte bis zum CMY-LED-Moving-Light

Bis Ende der 1990er-Jahre wurden Scanner und Farbwechsler hergestellt, damals noch unter den Markennamen Varyscan und Varycolor. Im Jahr 2000 wurde die erste Fertigungshalle errichtet, Moving-Lights kamen zu dem Zeitpunkt ins Portfolio sowie die Lichtpultserie Licon. Einen weiteren Meilenstein stellte das LED-Washlight VaryLED 3*84 dar, das ab 2005 produziert wurde – laut JB-Lighting das erste bühnentaugliche LED-Washlight. 2008 brachte der Hersteller das A7 JBLED-Washlight heraus, das „erste LED-Washlight mit optischem Zoom-System“. Dieses Washlight wurde auch als OEM-Produkt für einen namhafte Brand gefertigt – und damit stieg die Firma in die Profiliga auf. Das Umsatzwachstum stieg weit über die selbst gesetzte 15-Prozent-Grenze, verdoppelte sich sogar fast, erinnert sich Zimmermann.

2010 wurde die aktuelle, benachbarte Produktionshalle eröffnet, mit dreifacher Fläche. Im alten Gebäude sind seitdem Service- und Schulungsbereich, Entwicklung, Administration sowie ein Showroom untergebracht. Im Folgejahr kam der A12-„BeamWash“ auf den Markt, ein helles Washlight mit interner Farbmischung. Durch die Ansteuerung einzelner LED-Segmente waren nun auch komplexe Muster realisierbar. Der Varyscan P7 stellte 2016 einen weiteren Meilenstein im Portfolio dar – das weltweit erste LED-basierte Moving-Light mit CMY-Farbmischung, so JB-Lighting.

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Produktentwicklung: Optimierung durch Eigenkomponenten

Auch bei der Produktentwicklung, die komplett im Haus stattfindet, zählt die „Basisarbeit“: Die Firma investiere zunächst in Maschinen, mit denen sich der gewünschte Qualitätsstandard produzieren lässt. Jeder Konstrukteur kennt die CNC-Maschinen im Detail und kann dieses Wissen einfließen lassen, um die Bauteile kosteneffizient zu konstruieren. Somit kenne jeder Konstrukteur auch die vorhandenen Werkzeuge und Laufzeiten. Anschließend werden die gewünschten Teile konstruiert. Es gehe darum, die Produktion in Deutschland so effizient zu gestalten, dass ein Facharbeiter mehrere Maschinen rüsten, bedienen und überwachen könne. Infolgedessen fielen die Lohnkosten weniger stark ins Gewicht. Statt Ingenieure zu beschäftigen, die sich mit einer Produktion in Fernost abstimmen, schätzen sie die Möglichkeit, direkt eingreifen zu können. „Wenn ein Konstrukteur eine Abweichung außerhalb der Toleranz bemerkt, kann er den Fehler direkt an der Maschine in der Produktion nachvollziehen.“ Somit sei eine unmittelbare Qualitätskontrolle möglich, zudem ließen sich Prototypen und Variantenbau flexibel realisieren.

30 Jahre JB-Lighting
„Testbrett“ Die Technik eines Scheinwerfers in „aufgesplitteter“ Form: „Dort lässt sich jede einzelne Platine einschieben und testen.“ (Bild: NICOLAY KETTERER)

Bei den Entwicklungen gehe es nicht darum, jährlich neue Produkte zu präsentieren. Auch wolle man kein breites Portfolio mit sich stark überlappenden Anwendungszwecken. Die Kunden müssten mit den Scheinwerfern schließlich Geld verdienen – aus diesem Grund versucht JB-Lighting, die Produktlebenszyklen möglichst lange zu gestalten, damit genügend Zeit bleibt, die Investition zu amortisieren. Weiterhin wird eine Ersatzteilgarantie für mindestens zehn Jahre sichergestellt, nachdem ein Produkt nicht mehr produziert wird. Auf diese Weise sei das Gerät durch Service und Ersatzteile noch viele weitere Jahre nutzbar.

Der Grundgedanke „Made in Germany“ sei qualitätsorientiert: Mit ihren Maschinen werden ausschließlich eigene Produkte gefertigt, keine Fremdaufträge zur Optimierung der Auslastung bearbeitet. JB-Lighting konzentriert sich ausschließlich auf Moving Heads. Im Rahmen der Spezialisierung können sie 80 % der Bauteile selbst herstellen. Dadurch lasse sich die Konstruktion optimieren – als Beispiel erwähnt Zimmermann ein Gobo-Rad, das sich passend in die Halterung verschachteln lässt. Das ermögliche eine flachere Bauweise. „Jeder reduzierte Millimeter in der optischen Ebene verkürzt den Scheinwerfer um einen Zentimeter. Bei uns sind beispielsweise Blendenschieber und Irislamellen ein gemeinsames Konstrukt. Das lässt sich mit Standardkomponenten so nicht realisieren.“ Am Ende könnte die Länge eines Scheinwerfers um 10 cm eingespart werden. Das optimiere das Gerät, reduziere Gewicht, Packmaß, statische Anforderungen, Case-Größen und letztlich das Frachtvolumen.

Die Fertigung der Einzelteile beginnt im hinteren Bereich: eine Maschine stanzt laut ratternd Formen aus einer großen Aluminiumplatte – automatisiert und zum Schallschutz in einem abgetrennten Raum untergebracht. Material, das übrig bleibt, wird eingeschmolzen und recycelt.
Die Drehautomaten erstellen die Bauteile komplett mit Bohrungen, Gewinden und Verzahnungen.
Die Weiterverarbeitung der gestanzten Teile erfolgt in einer Abkanntpresse: „Die Werkzeuge sind so eingerichtet, dass der Werker jedes Teil nur einmal in die Hand nimmt, um sämtliche Biegungen vorzunehmen.“
Eine Oberflächenfräse fertigt Farbräder des P18. In das Farbrad können später ohne zusätzlichen Aufwand die Farben eingelegt und montiert werden.
Selbst gefertigtes Bauteil nach passgenauen Bedürfnissen In der gestanzten Verstärkungsplatte des Sparx 18 befinden sich Löcher für Motoren und Halterungen, zudem werden Platine und Lüfter eingeschraubt.
Direkt bestückbares Gobo-Rad mit Mustern Die Einlassung spart Platz – eine Besonderheit der JB-Lighting Gobo-Räder, so der Hersteller.
Blendenschieber Der Metallschieber befindet sich später in der Projektionsebene des Scheinwerfers und reduziert den Lichtstrahl nach Wunsch. Die Iris ist mit 18 Blenden ausgeführt – damit entstehe ein fast runder Lichtaustritt, der so bei keinem zweiten Scheinwerfer existiere.
Die abschließende Scheibe des Scheinwerfers ist eine Streulichtscheibe. Damit wird das Licht in einem definierten Winkel aufgespalten. Das Ergebnis ermöglicht laut JB-Lighting einen konzentrierten Beam bei gelungener Farbmischung.
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Zum Thema Fremdbauteile: Nach Möglichkeit wird in Deutschland eingekauft. Die Optiken werden allerdings aus Asien bezogen – es sei schlicht unwirtschaftlich, Linsen für die Scheinwerfer-Fertigung in Europa fertigen zu lassen, so JB-Lighting. Zu weiteren Fremdteilen zählen beispielsweise Zahnriemen, Standardschrauben, Montageteile wie Moosgummi oder Kabelbinder, Gummipuffer und elektronische Bauteile. Platinen dagegen werden ebenfalls im Haus entwickelt und auf einer eigenen SMT-Bestückungsanlage bestückt und gelötet.

Die CMY-Farbscheiben kauft JB-Lighting von einem deutschen Hersteller zu. Jeder Farbfilter wird gegen Referenz geprüft, um möglichst wenig Farbabweichungen sicherzustellen.
SMT-Bestückungsmaschine für besonders kleine Bauteile. Pro Stunde bestückt jeder der beiden Automaten 40.000 Bauteile. Zusätzliche Bestückungen, die nicht maschinell ausgeführt werden können, übernehmen weitere Mitarbeiter.

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Fokus auf LED

2015 hat sich JB-Lighting entschieden, nur noch Produkte mit LED-Technologie zu entwickeln. Vorteile hinsichtlich Energieeffizienz, aber auch Lichtqualität, Kühlung und Geräuschentwicklung hätten den Ausschlag gegenüber Entladungsleuchtmitteln gegeben: „Entladungslampen brennen immer, sobald der Scheinwerfer eingeschaltet ist – auch bei geschlossenem Shutter“, gibt Jörg Zimmermann zu bedenken. Rein für den Lichtstrom benötige eine LED ca. 20 %. Der Rest wird in Wärme umgewandelt – allerdings nur, wenn der Scheinwerfer tatsächlich gebraucht wird. Darin besteht die hauptsächliche Energieeinsparung.

Für einzelne Anwendungen hätten Entladungsleuchten aber nach wie vor ihre Berechtigung – ein Beam-Spot mit dünnem, gebündelten Lichtstrahl lasse sich aufgrund der fast punkförmigen Lichtquelle mit einem Entladungsleuchtmittel aktuell besser realisieren. Hier bräuchte eine LED-Variante noch ein deutlich größeres Gehäuse, um über eine entsprechende Optik den Lichtstrahl passend zu bündeln. Auch die Helligkeit besonders lichtstarker Leuchtmittel lasse sich per LED-Leuchte noch nicht in allen Bereichen umsetzen. In Zukunft sei hier der Einsatz neuer Laser-Technologien denkbar.

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Leise Scheinwerfer

Stichwort Geräuschentwicklung: Die LED-Technik ermöglicht die Konstruktion besonders leiser Scheinwerfer, wie sie etwa bei Theateranwendungen benötigt werden. Laut JB-Lighting gewährleisteten alle aktuellen LED-Produkte im Portfolio im „leisen“ Modus, in dem die Leistung um rund 20 % gedrosselt wird, eine Geräuschemission unter 30 dB(A). Somit seien die Scheinwerfer in einem Meter Abstand praktisch unhörbar. Die Konstruktion basiert auf einer Heatpipe-Kühlung mit großen Kühllamellen, über die die Wärme schnell nach außen abgeführt werden kann. Dazu komme eine speziell entwickelte Elektronik, kombiniert mit Silent-Lüftern, deren Drehzahl JB-Lighting in Zusammenarbeit mit dem Hersteller optimiert habe. Durch die großen Kühllamellen könne mit einer geringeren Lüfterdrehzahl effizient gekühlt werden.

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Fertigung: Arbeitsbedingungen für ein sozial „wertvolles“ Arbeitsklima

Beim Blick in die weitläufige Produktionshalle fällt angenehme Helligkeit auf – durch viel Tageslicht. Das spare künstliches Licht und verbessere das Arbeitsklima – Nachhaltigkeit beginne bei den Mitarbeitern, lässt der Hersteller wissen. Ein Mitarbeiter bündle Fachwissen und solle über lange Jahre gerne und motiviert in der Firma arbeiten. Der einzelne Mitarbeiter werde als Mensch wertgeschätzt, nicht lediglich als „Personalnummer“. Passend dazu befinden sich die Sozialräume in gepflegtem Zustand, kostenloses frisches Obst und Wasser stehen zur Verfügung. Die Belegschaft frühstückt gemeinsam und trifft sich nachmittags zum Kaffee.

30 Jahre JB-Lighting
Angenehme Helligkeit durch viel Tageslicht in der weitläufigen Produktionshalle (Bild: NICOLAY KETTERER)

Ihre Arbeitszeit können die Mitarbeiter flexibel einteilen – die „kleinste gemeinsame Einheit“ organisiere sich selbst, wie JB-Lighting das Konzept formuliert. Das sei sowohl für das soziale Gefüge als auch für die Produktionskapazitäten sinnvoll. Bei der Produktion sortierten die Arbeiter die Aufträge nach Termin und Rüstaufwand, um ihre Werkzeuge und Abläufe möglichst gering verändern zu müssen.

Die Optimierung der Abläufe zieht sich bis zu den einzelnen Arbeitsplätzen durch: Die Montagebereiche sind mit Arbeitstischen ausgestattet, auf deren Oberfläche ein grauer, rauer Vorwerk-Teppichuntergrund liegt, um optimale Ausleuchtung zu gewährleisten und von dem sich beispielsweise Schrauben gut aufnehmen lassen – verglichen mit einer glatten Fläche. Beleuchtet wird der Tisch mit einer Leuchtstoffröhre, die laut Berechnung von Jürgen Braungardt ein optimales Verhältnis von Lumen pro Watt bei Tageslicht liefere, um ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen.

30 Jahre JB-Lighting
Endmontage optischer Einheiten (Bild: NICOLAY KETTERER)

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Service als Erfolgsbaustein

Service als Dienstleistung stellt für JB-Lighting einen zentralen Erfolgsfaktor dar: Kunden werden demnach mit technisch kompetenten Ansprechpartnern verbunden, bei Bedarf schickt die Firma Ersatzteile zu. Um optimale Reparierbarkeit zu gewährleisten, werden die Bauteile in den Scheinwerfern nicht vernietet, sondern verschraubt. Generell sind die Scheinwerfer seit Beginn in Einschubtechnik ausgeführt – Wartungsarbeiten oder Gobo-Wechsel sind ohne Werkzeug möglich, lediglich über Drehverschlüsse und Rändelschrauben.

30 Jahre JB-Lighting
Service-freundliches Konzept Die Scheinwerfer sind mit Einschüben bestückt. Wartungsarbeiten oder Gobo-Wechsel sind ohne Werkzeug möglich, lediglich über Drehverschlüsse und Rändelschrauben. Der Ansatz existiert seit dem ersten Scanner, um im täglichen Betrieb Zeit zu sparen. (Bild: NICOLAY KETTERER)

Zudem hat JB-Lighting den Austausch von Komponenten optimiert: Zimmermann demonstriert die LED-Platine des 2010 entwickelten A12-Scheinwerfers, sie enthält 61 Blöcke vierfarbiger LEDs. Jeder LED-Block lasse sich bei einem Defekt einzeln vom Kunden auswechseln, dadurch müsse nicht die gesamte Platine getauscht werden, was Ressourcen und Kosten spare. Treten Probleme mit Geräten auf, die nicht vor Ort gelöst werden können, lassen sie den Scheinwerfer einschicken. Das reparierte Gerät soll möglichst innerhalb einer Durchlaufzeit von 48 Stunden wieder auf dem Weg zum Kunden sein.

Ein einzelnes LED-Element mit Kühlkörper, das im A12 eingesetzt wird …
… kann bei einem Defekt problemlos in der Platine getauscht werden.

Im Service-Lager befinden sich laut Hersteller alle Ersatzteile für das gesamte bisherige Produktportfolio. Die Garantie für Ersatzteilverfügbarkeit eines Produkts beträgt zehn Jahre nach dem Ende der Produktion. Bislang könnten allerdings auch 30 Jahre alte Produkte noch repariert werden.

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Puffer-Lagerbestand Chargen, die nicht direkt auf Kundenwunsch produziert wurden, lagert der Hersteller zwischen (Bild: NICOLAY KETTERER)

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Blick in die Zukunft: Erweiterung der Kapazitäten

Was bringt die Zukunft? Eine Charge des aktuell kommenden P12-Scheinwerfers, der die Produktfamilie in der 1.200-Watt-Klasse abrundet, durchläuft beim Besuch gerade den Abschlusstest. Im Vergleich zu einem Scheinwerfer mit Entladungslampe erreiche der Nutzer dieselbe Helligkeitsklasse praktisch ohne Geräuschentwicklung, spare Energie und brauche lediglich das halbe Packmaß: „Mit 23 kg ist das Modell deutlich leichter, zudem entfällt der Leuchtmitteltausch.“

Die aktuelle Situation? Gerade in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Corona-Krise ist ein finanzielles Polster wichtig. Man sei bevorratet, um die nächsten Monate produzieren zu können. Auch neue Scheinwerfer würden entwickelt. Für 2021 ist indes eine neue Produktionshalle auf einem benachbarten Grundstück geplant. Die Jubiläumsfeier soll dann zusammen mit der Einweihung des neuen Firmengebäudes stattfinden.

Die Umweltaspekte werden derzeit ebenfalls weiter vorangetrieben, JB-Lighting baut demnach die eigene Photovoltaik-Anlage aus: Die Module seien in den letzten Jahren effizienter geworden, das mache auch eine Bestückung auf den nördlichen Gebäudeseiten sinnvoll. Zudem planen sie gerade Ladestationen für E-Autos, um Mitarbeitern tagsüber CO2-neutrales Laden zu ermöglichen. Der Anreiz, sich kleine E-Autos anzuschaffen, werde für die Mitarbeiter gefördert – die ersten E-Autos sind laut JB-Lighting bereits bestellt.

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