LCD-Tastatur

Elgato Stream Deck: Kleiner Alltagshelfer

Heute kommt man kaum noch ohne sie aus: Life-Hacks. Geniale Ideen, meist aus Alltagssituationen oder -Gegenständen heraus geboren, die das Leben so viel leichter machen. Auch in der Veranstaltungstechnik lässt sich das beobachten: Viele kleine Gimmicks oder Geräte, die eigentlich nicht aus der Veranstaltungstechnik kommen oder für unsere Branche entwickelt wurden, deren Einsatz die Arbeit bei Live-Produktionen aber erheblich vereinfachen kann. So auch das ursprünglich für Streamer und Gamer entwickelte Stream Deck von Elgato. Unser Autor Bernd Fischer hat die USB-Tastatur selbst schon länger im Gebrauch und stellt den kleinen Alltagshelfer für uns vor

Elgato Stream Deck
Stream Deck von Elgato (Bild: Elgato)

Oft sind moderne Geräte in allen Bereichen der Veranstaltungstechnik nur noch mit Hilfe einer grafischen Oberfläche (GUI) vom Rechner aus zu steuern. In der Vorbereitungs- und Programmierphase ist das schnell und flexibel zu handhaben und ein falscher Klick meist nicht weiter tragisch. In der „heißen Phase“ einer Veranstaltung verlässt man sich aber doch lieber auf den haptisch gut spürbaren Klick einer Taste, die eindeutig die gewünschte Aktion ausführt.

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Praktische Shotbox

Genau das bietet das bereits im Frühjahr 2017 vorgestellte Stream Deck des in München ansässigen Herstellers Elgato (seit Juli 2018 eigenständige Marke innerhalb von Corsair).


»Das Stream Deck eignet sich hervorragend als „Shotbox“ für diverse Anwendungen.«

Autor Bernd Fischer | nutzt das Stream Deck schon länger


Zwar hat Elgato die USB-Tastatur nicht für die Veranstaltungsbranche entwickelt, es eignet sich aber trotzdem hervorragend als „Shotbox“ für diverse Anwendungen. Mit seiner geringen Größe von nur 118 × 84 × 21 mm und der Kompatibilität zu Windows und macOS harmoniert das Stream Deck mit allen Arbeitsumgebungen. Anschluss und Stromversorgung erfolgt über USB 2.0, damit ist das kleine Gerät an jeden Rechner anzuschließen. Der integrierte und im Neigungswinkel anpassbare Ständer sowie die regulierbare Anzeigehelligkeit sind praktische kleine Zusatznutzen, um das Gerät an das jeweilige Arbeitsumfeld anzupassen.

Das Stream Deck gibt es in zwei Ausführungen: In der Mini Variante kann man sechs und in der normalen Version 15 LCD-Tasten frei belegen. Durch die hohe Auflösung mit 72 × 58 Pixeln pro Taste kann man sein USB-Tableau individuell und genau nach seinen Bedürfnissen mit voreingestellten oder eigenen Bildern oder Symbolen gestalten. Hierfür bietet Elgato auf seiner Webseite einen Key Creator an.

Anpassung an die Bedürfnisse der Branche Das Stream Deck als „Mitti“ Remote
Kostenlose Konfigurations-Software Mit dem Key Creator können die Tasten individuell gestaltet werden

Die Konfigurations-Software kann als kostenloser Download auf Mac oder Windows (Version 4.2.1.) installiert werden. Mit der App kann jeder Taste, ganz einfach per Drag and Drop, ein beliebiger Befehl oder auch ganze Befehlsketten zugeordnet werden – laut Hersteller sind bis zu 210 zu Sets gruppierte Aktionen möglich. Sollten die 15 Tasten nicht ausreichen, ist es möglich, mehrere Seiten einzurichten und mit den Tasten „Page up“ und „Page down“ zu durchblättern.

 

Anpassung für den Einsatz in der Veranstaltungstechnik

Einige Kollegen aus der Branche schlossen sich auf einer Open-Source-Plattform zusammen, um den Veranstaltungsbereich noch umfangreicher zu bedienen. Offensichtlich erfolgreich, denn unter „bitfocus.io“ gibt es nun die Software „Companion“ zu laden, mit der das Stream Deck zur Remote von vielen Zuspielern wie QLab, Playbackpro, Watchout oder Millumin wird. Hierfür gibt man in Companion einfach die IP-Adresse des zu steuernden Geräts und den Steuerport ein, wählt aus einer Liste den Steuerbefehl und das Tastenlayout aus und kann sich die wichtigsten Befehle so direkt auf die Tasten des Stream Decks legen.

Es gibt hier auch Defaultbelegungen für GrandMA2 und Hog 4 im Lichtbereich oder auch Eventmaster- und Livecore-Steuerung für das Videosetup. Die Liste der vorkonfigurierten Geräte wird täglich länger. Auch erkennt die Software ein bekanntes Programm und ruft automatisch die passende Oberfläche auf dem Stream Deck auf – ähnlich der Multifunktionsleiste eines neuen Macbooks, die sich individuell an das aufgerufene Programm anpasst.

>> Hier gibt es unser Feature über Bitfocus Companion <<

Fazit zum Stream Deck

Am Anfang erfordert es ein wenig Zeit und Aufwand, das Stream Deck auf die eigenen Bedürfnisse zu konfigurieren – aber dafür zeigt es sich im Anschluss als wirklich treuer Alltagshelfer, der den Operator sicher durch die Show begleitet. Die Mini-Version mit sechs Tasten ist für 99,95 Euro, die 15-Tasten-Version für 149,95 Euro entweder direkt bei Elgato oder auch einfach im Elektronikfachmarkt erhältlich. Für dieses Preis-Leistungs-Verhältnis ein Must-have für jedes Operator-Toolcase.

Und übrigens: Dieser günstige, kleine Helfer wird sicherlich auch in der veranstaltungsfreien Zeit nicht in der Toolbox verbleiben. Mit Belegungen für Vectorworks, Autocad, einfach nur einem Link auf den Lieblingsordner, die Internetfavoriten oder das oft benutzte Excel-Sheet hat er sich auch auf dem Schreibtisch einen besonderen Platz verdient.


Update:

Stream Deck XL-Version


 

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